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Löwen zeigen große Moral gegen Ravensburg

Þ16 November 2019, 02:56
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Achterbahnfahrt in Frankfurt
Foto: Steph Puckpix

„So zurückzukommen und zu gewinnen, ist ein ganz besonderes Gefühl.“ Max Faber fand genau die richtigen Worte nach dem irren Finish der Löwen Frankfurt gegen die Ravensburg Towerstars am 18. Spieltag der DEL2-Saison 2019/2020.

Vor 5.100 Zuschauern in der heimischen Eissporthalle drehten die Löwen gegen den amtierenden Meister aus Ravensburg einen zwischenzeitlichen 2:3-Rückstand in einen 4:3-Sieg nach Verlängerung. Faber selbst hatte maßgeblichen Anteil am erfolgreichen Abend mit zwei Treffern und zwei Vorlagen. Darunter war auch der Ausgleichstreffer 21 Sekunden vor Ende des 3. Drittels und der Assist zum 4:3 durch Stephen MacAulay. Außerdem traf noch Darren Mieszkowski – sein erster Treffer für die Löwen und als Profi.

Löwen Head Coach Matti Tillikainen war mit der taktischen Disziplin in den ersten beiden Dritteln, der Moral und dem unbedingten Willen zum Sieg seines Teams sehr zufrieden. Er durfte sich zudem über die Rückkehr von Steven Delisle und Max Eisenmenger freuen. Allerdings kritisierte das Powerplay der Löwen und einige falsche Entscheidungen auf dem Eis im 3. Drittel, die den Gästen die zwischenzeitliche Führung einen Punkt ermöglichten.

Spielbestimmende Löwen gehen in Führung

Nach einem schnellen Start beider Mannschaften ohne großes Abtasten und zwei guten Torchancen auf beiden Seiten in den ersten 90 Sekunden übernahmen die Löwen schnell die Spielkontrolle und setzten in der Folge die meisten offensiven Akzente. Einen verdeckten Schuss von Adam Mitchell bei einem Entlastungsangriff konnte Ravensburgs Goalie Olafr Schmidt in der 4. Minute nur mit Mühe mit den Schonern parieren. Die Löwen setzten sich die Folge im Angriffsdrittel der Towerstars immer wieder fest. Durch das offensive Pressing der Löwen verloren die Ravensburger ihre defensive Ordnung und Faber konnte freistehend im hohen Slot ein präzises Zuspiel von Roope Ranta in der 5. Spielminute zum 1:0 in den rechten Torwinkel verwerten.

Im ersten Überzahlspiel des Abends hatte MacAulay Pech, als er aus der Drehung im Slot nur den linken Pfosten traf (10.). Wiederum MacAulay scheiterte in der 12. Minute nach einer feinen Einzelleistung durch die gegnerische Abwehr aus aussichtsreicher Position an Schmidt. Ravensburg kam über weite Strecken im 1. Drittel nur dann gefährlich ins Spiel, wenn die Löwen bei leichten Fehlern im Aufbauspiel den Ravensburgern Raum zur Entfaltung boten. Ab der 14. Minute erarbeitete sich Ravensburg dann die ersten Spielanteile an diesem Abend und Löwen Goalie Patrick Klein musste zwei gute Einschussmöglichkeiten der Gäste entschärfen. In der 16. Minute zeigte dann Klein sein Können, als er einen verdeckten Schuss von Matias Haaranen aus kurzer Distanz zwischen den Schonern festhielt.

Mieszkowski mit Debüt-Tor

Nach einem schwach ausgespielten Überzahlspiel zu Beginn des 2. Drittels liefen die Löwen direkt nach Ablauf der Strafe in einen Ravensburger Konter, den Klein nur mit großer Not mit dem rechten Schlittschuh abwehren konnte. Kurz darauf setzte Calvin Pokorny in der 24. Spielminute einen Schuss nur Zentimeter neben das Tor der Löwen. Im ersten Unterzahlspiel des Abends konnten die Löwen das Powerplay der Gäste zwar über weite Strecken neutralisieren, die Towerstars übernahmen aber anschließend vorübergehend die Spielkontrolle.

Die Löwen agierten nun defensiv, konzentrierten sich auf ein geordnetes Backchecking und enge Manndeckung, um ein schnelles Umschalt- und Passspiel der Ravensburger zu unterbinden. Dominik Meisinger scheiterte bei einem der wenigen Entlastungsangriffe der Löwen in der 32. Spielminute an Schmidt. Nach einem gewonnenen Bully im Angriffsdrittel durch Meisinger konnte Mieszkowski auf Zuspiel von Faber aus dem Slot nahezu unbedrängt zum 2:0 einnetzen (32.) und stellte den Spielverlauf des 2. Drittels damit auf den Kopf.

Der zweite Treffer der Löwen verunsicherte die Gäste und die Löwen kamen nur eine Minute später zu einer Doppelchance durch Christian Kretschmann und Martin Buchwieser, die Schmidt im Gästetor vereitelte. Die Löwen schnürten die Towerstars jetzt immer wieder in deren Verteidigungsdrittel ein, und alleine Schmidt verhinderte mit sehr guten Paraden einen höheren Rückstand des amtierenden Meisters.

Die Löwen verpassten in dieser Phase des Spiels die große Möglichkeit, mit einer höheren Führung eine mögliche Vorentscheidung zu erzielen. In der 38. Spielminute traf Andreas Driendl bei einem Entlastungsangriff der Towerstars den linken Außenpfosten. In der 39. Spielminute erzielte dann David Zucker in Überzahl den Anschlusstreffer, als die Löwen nach einer Befreiung aus dem eigenen Drittel beim Wechsel viel zu weit aufgerückt waren, und Zucker im Alleingang einnetzen konnte. Kurz vor Ende mussten die Löwen eine weitere Strafzeit hinnehmen, wodurch die Gäste das 3. Drittel in Überzahl beginnen konnten.

Verrücktes 3. Drittel

In diesem Überzahlspiel scheiterte Meisinger in der 41. Minute nach einem von Buchwieser initiierten Konter freistehend vor Schmidt. Durch aggressives Forechecking ließen die Löwen die Ravensburger im Überzahlspiel nicht zur Entfaltung kommen. Mit einem harmlosen Überzahlspiel im direkten Anschluss ließen die Löwen allerdings die Möglichkeit verstreichen, die Führung ihrerseits zu erhöhen. Eine Unaufmerksamkeit in der Löwen-Aabwehr nutzte dann Robin Just zum 2:2-Ausgleich in der 45. Spielminute, nachdem er vor dem Löwen-Tor zu viel Platz hatte und ungehindert abschließen konnte.

In der 48. Minute gab es dann wieder Aufregung. Mitchell wurde nach einem Pfiff der Schiedsrichter von Michael Fomin von hinten gecheckt. Frankfurts Kapitän musste verletzt vom Eis, während sein Gegner ohne Strafe davonkam. Die Partie wurde nun intensiver.

Eddie Lewandowski verpasste neben dem Tor stehend mit einem sehenswerten Rückhandschlenzer in 50. Spielminute nur knapp den erneuten Führungstreffer für die Löwen. Als gegen Ravensburg in der 53. Spielminute eine Strafe ausgesprochen wurde, nahm Tillikainen eine Auszeit, um dem bisher schwachen Überzahlspiel der Löwen einen neuen Impuls zu geben, zumal Mitchell in der ersten Überzahlformation fehlte. Das Überzahlspiel war nun wesentlich druckvoller, aber die Löwen scheiterten zweimal mehr am herausragenden Ravensburger Goalie.

In der 56. Spielminute verweigerte das Schiedsrichtergespann dem vermeintlichen 2:3 für Ravensburg wegen Handpasses zurecht die Anerkennung. Als die Löwen in der Schlussphase die Entscheidung zum Sieg in der regulären Spielzeit suchten, spielte Ravensburg in der 58. Spielminute einen Konter gradlinig zu Ende und Thomas Merl traf zur erstmaligen Führung zum 3:2 für die Gäste, Merl ließ Klein bei der 3-auf-1-Situation keine Abwehrchance.

Entscheidung in der Overtime

Direkt nach Wiederanpfiff nahm Tillikainen Klein zugunsten eines sechsten Feldspielers aus dem Tor und setzte alles auf eine Karte. Und er wurde belohnt. 21 Sekunden vor Spielende trafen die Löwen zum viel umjubelnden 3:3-Ausgleich. Lewandowski spielte von der rechten Außenseite unter Druck einen präzisen Diagonalpass quer durchs Angriffsdrittel zu Faber, der den Puck mit einem „Strahl“ von der blauen Linie ins Netz hämmerte.

In der Verlängerung spielten die Löwen weiterhin forsch und suchten die Entscheidung. Nachdem MacAulay nur durch ein Foul gestoppt werden konnte, nutzten die Löwen das nachfolgende 4-gegen-3-Überzahlspiel zum Siegtreffer. Nachdem Faber mit einem Schlagschuss erst nur die Latte getroffen hatte, bediente er im Nachsetzen mustergültig MacAulay, der freistehend von rechts außen den Puck durch die Schoner von Schmidt mit einem One Timer zum Siegtreffer einnetzte.

Ausblick: Löwen zweimal auswärts

Die Löwen spielen nun zweimal auswärts. Sie gastieren am Sonntag, den 17. November beim ESV Kaufbeuren. Es folgt ein Besuch beim EV Landshut am Freitag, den 22. November. Das nächste Heimspiel bestreiten die Löwen am Sonntag, den 24. November gegen die Artgenossen aus Bad Tölz. Spielbeginn in der Eissporthalle ist um 18:30 Uhr.

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