Am Sonntagabend kassierte der EHC Waldkraiburg beim ERC Sonthofen eine 4:5-Niederlage. Allerdings konnte erst nach 65 Minuten im Penalty-Schießen der Sieger ermittelt werden, zuvor zeigten die Industriestädter erneut eine gute Leistung und holten sogar einen Zwei-Tore-Rückstand auf. Michael Trox, der im Verlauf des Spiels schon das 2:1 erzielt hatte, rettete den EHC 23 Sekunden vor dem Ende in die Verlängerung, außerdem trafen Kiril Galoha und Petr Gulda.
Man soll ja immer das Positive sehen und so lässt sich nach der knappen Penalty-Niederlage in Sonthofen sagen: Die Löwen haben wieder Tore geschossen. Zwei Tage nach der 0:7-Niederlage im Heimspiel in der Raiffeisen Arena gegen Rosenheim, in der die Mannschaft von Trainer Thomas Vogl zahlreiche gute Chancen liegen und die notwendige Effizienz vor dem Tor vermissen ließ, bewies die Offensivabteilung der Löwen, dass sie noch nicht vergessen hatte, wo das Tor des Gegners steht. Allerdings hatten an diesem kalten Abend im Oberallgäu zu Beginn offensichtlich die Defensiven beider Teams vergessen, was man auf dem Eis zu tun hat, denn nach nicht einmal zehn Minuten waren vor weniger als 600 Zuschauern schon vier Tore gefallen.
Kiril Galoha machte den Anfang und brachte den EHC Waldkraiburg, der ohne die Verteidiger Sebastian Wolsch und Thomas Rott, sowie die Youngster Valentin Hein, Josef Huber und Tim Ludwig angereist war mit 1:0 früh in Führung (03:31). Ein ungewohntes Gefühl für den EHC, im neunten Spiel der Saison gelang erst zum dritten Mal der Führungstreffer für die Löwen. Die Freude darüber währte aber nur kurz, denn die Anfangsminuten mit offenem Visier brachten den nächsten Treffer keine drei Minuten später: Nun war es Jonas Schlenker mit dem Ausgleich (06:24) und es sollte nicht der letzten Treffer des 24-Jährigen bleiben, der im Sommer von Zweitligist Heilbronn kam. Zuvor aber ging es im ersten Drittel noch munter hin und her: Michael Trox sorgte abermals für die Führung der Löwen (08:12), 61 Sekunden später war die erneut dahin, diesmal nach einem Treffer von Petr Sinagl- einer der beiden tschechischen Kontingentspieler der Bulls (09:13).
Das zweite Drittel begann perfekt für die Bullen aus dem Oberallgäu, den nach gut drei Minuten brachte Routinier Franz Mangold den ERC erstmals an diesem Abend in Führung (23:17). Doch damit nicht genug, denn auch zu Beginn des letzten Drittels war es wieder Sonthofen, das jubeln durfte. Diesmal trug sich Marc Sill in die Torschützenliste ein (41:13) und nun waren die Löwen plötzlich 2:4 hinten. Es ist langsam auffällig, wie oft der EHC Waldkraiburg zu Beginn des Drittels und nach dem Eröffnungsbully Tore kassiert- eine Nachlässigkeit, die man schleunigst abstellen sollte.
Denn irgendwann geht auch dem größten Optimisten die Zuversicht aus. Noch ist dem aber nicht so- trotz aller Niederlagen in dieser Spielzeit- wie die Löwen in der Folge demonstrieren sollten. Petr Gulda brachte Waldkraiburg wieder auf 3:4 heran (48:38) und 23 Sekunden vor dem Ende wurden die Löwen nochmals für ihre Bemühungen belohnt und Michael Trox brachte den EHC mit seinem Treffer zum 4:4 in die Verlängerung. Diese sollte torlos verlaufen und so begann die süddeutsche Eishockeylotterie Penalty-Schießen. Hier erwies sich erneut Jonas Schlenker als der entscheidende Faktor auf Seiten der Bulls und sicherte Sonthofen den Zusatzpunkt.
Tore:
0:1 03:31 Galoha K. (Hämmerle D., Seifert Ph.)
1:1 06:24 Schlenker J. (Voit F., Mangold F.)
1:2 08:12 Trox M. (Gulda P., Wagner L.)
2:2 09:13 Sinagl P. (Noack J., Slaventinsky L.)
3:2 23:17 Mangold F. (Frolik M., Kames V.)
4:2 41:13 Sill M. (Slavetinsky L., Frolik M.)
4:3 48:38 Gulda P. (Hämmerle D., Rousek T.)
4:4 59:37 Trox M.
5:4 65:00 Schlenker J. (Penalty)
Strafen:
ERC Sonthofen 6 Strafminuten, EHC Waldkraiburg 10 Strafminuten
Zuschauer: 566