Das hatte man sich bei den Iserlohn Roosters ganz anders vorgestellt. Bei den Nürnberg Ice Tigers kassierte das Team von Trainer Brad Tapper eine 3:7-Niederlage und kehrt somit ohne Punkte zurück an den Seilersee. Ausschlaggebend war eine extrem fahrige Leistung in der Defensive, die den Gastgebern trotz der schwächeren Schussstatistik zu einfach Treffer ermöglichte.
Der Start gehörte noch den Roosters, die in den ersten Minuten gleich mal die Franken unter Druck setzten. Lowry und Raedeke scheiterten allerdings an Niklas Treutle im Tor der Gastgeber. Mit dem ersten Angriff schlug die Scheibe dann aber ein im Kasten der Sauerländer. Dane Fox löffelte den Puck mit der Rückhand aus fast unmöglichem Winkel mit der Rückhand zwischen Jenike und Torpfosten ins Netz (4.). Iserlohn war beeindruckt und in der Folge verunsichert. Zu ungenaue Pässe, nicht optimale Laufwege und vermeidliche Fehler reihten sich aneinander, so dass harmlose Nürnberger es einfach hatten, ins Spiel zu kommen. Noch einmal Fox und Trinkberger vergaben die Chance, die Führung der Hausherren auszubauen. Besser machte es dann aber Schmölz, der nach einem abgefälschten Schuss den Puck auf den Schläger bekam und zum 2:0 einnetzte (16.). Für die Roosters war es ein Drittel voller Pleiten, Pech und Pannen, doch noch blieben 40 Minuten Zeit, das Blatt zu wenden.
Im Mittelabschnitt überschlugen sich dann die Ereignisse. Zunächst kassierten die Sauerländer nach 31 Sekunden ihren dritten Treffer. Riefers Schlittschuh lenkte den Puck durch Jenikes Schoner ins Tor. Ein symbolhafter Gegentreffer für das Spiel der Sauerländer, die es einfach nicht schafften, die entscheidenden Zweikämpfe vor dem eigenen Tor gewinnen. Doch weil auch die Nürnberger alles andere als sattelfest standen, erwachten die Roosters allmählich: Weidner stocherte die Scheibe zum 1:3 über die Linie (23.). Doch die Freude hielt nur kurz, Schmölz brauchte abermals nur den Schläger zur 4:1- Führung reinzuhalten (27.) -wieder fehlte die Ordnung und Konsequenz vor dem eigenen Tor. Es ging weiter im Sekundentakt und nun waren die Iserlohner wieder am Drücker. 35 Sekunden nach dem Gegentreffer traf Joe Whitney zum 2:4. Und was der große Bruder kann, kann der jüngere Steve schon lange. Steven Whitney schlenzte den Puck zu seinem ersten Saisontreffer in den rechten Winkel – nur noch 3:4 (31.). Doch in der Defensive klafften bei den Roosters weiterhin große Lücken und die Abstimmung im gesamten Team stimmte nicht wirklich, was auch daran lag, dass der Aufbau sich ungewohnt fehlerhaft gestaltete. Dies nutzte Daniel Schmölz noch vor der Pause zum dritten Streich und dem 5:3 für die Ice Tigers – Ein verrücktes Drittel!
Auch im Schlussabschnitt blieb es kurios. McLellan traf fast von der Torauslinie den Innenpfosten, Jenike war desorientiert und Karrer nutzte die Unordnung zu seinem zweiten Treffer in diesem Spiel und gleichzeitig in der DEL überhaupt (46.). Zuvor waren Bailey und Sutter nur Zentimeter vom Anschlusstreffer entfernt gewesen. In der Folge waren die Ice Tigers dann aber näher am siebten Treffer als die Iserlohner am vierten. Adam und Cornel scheiterten nur knapp. Kurz vor dem Ende nahm Brad Tapper dann noch seinen Goalie vom Eis, setzte alles auf eine Karte, doch auch dieses Vorhaben war nicht von Erfolg gekrönt. Max Kissinger traf ist leere Tor der Sauerländer zum Endstand von 7:3 (58.). Es war eben für den Tabellenvierten der Nordgruppe von vorne bis hinten ein gebrauchter Eishockeyabend.