Die Ravensburg Towerstars mussten sich am Sonntagabend dem Tabellenschlusslicht Crimmitschau mit 1:2 nach Verlängerung geschlagen geben. Das Team von Coach Bo Subr erarbeitete sich zwar ein überdeutliches Chancenplus, insbesondere im ersten und dritten Drittel, doch das reichte am Ende nur zu einem einzigen Treffer. Entscheidend war letztlich eine Strafzeit in der Overtime.
Die Towerstars, die neben Lukas Mühlbauer und Nick Latta kurzfristig auch auf den verletzten Matt Santos verzichten mussten, starteten dennoch selbstbewusst in die Partie. Schnell wurde allerdings klar, dass die personell angeschlagenen Eispiraten kompakt in der eigenen Zone stehen und das Tor von Keeper Oleg Shilin eisern verteidigen würden. Noch druckvoller agierten die Towerstars ab der 10. Spielminute. Trotz gleicher Spieleranzahl wirkten die Angriffe wie ein Powerplay. Es fehlte allerdings der „tödliche“ Pass vor das Tor. Mit Distanzschüssen bei meist freier Sicht war der Crimmitschauer Torhüter ebenfalls nicht aus der Reserve zu locken. Dass die Oberschwaben trotz ihrer spielerischen Vorteile kurz vor der ersten Pause einen Gegentreffer kassierten, passte irgendwie ins derzeitige Bild. Ein Schuss aus halblinker Position rutschte Towerstars-Keeper Ilya Sharipov ins lange Eck durch – das 0:1 war zugleich der Pausenstand.
Im zweiten, letztlich torlosen Drittel spielte Crimmitschau etwas engagierter mit und die Partie war über weite Strecken ausgeglichen. In Sachen klarer Torchancen hatten die Oberschwaben aber dennoch die Nase vorn. Doch wie schon zuvor fehlte die letzte Konsequenz im Abschluss und irgendwie bekam Eispiraten-Torhüter Oleg Shilin immer noch einen Ausrüstungsgegenstand vor die Torlinie.
Auch im Schlussabschnitt ging es in dieser Weise weiter. Die Towerstars erhöhten erwartungsgemäß den Druck. Crimmitschau stand tief und lauerte auf Konter, während die Towerstars sich mehr und mehr an der gegnerischen Abwehr aufrieben. Die Zeit tickte gnadenlos herunter. Towerstars-Trainer Bo Subr ging schließlich früh volles Risiko und wurde dafür belohnt. Dreieinhalb Minuten vor Ende nahm er kurz nach einer Auszeit und einem gewonnenen Bully den Torhüter vom Eis. Das aufgezogene Powerplay war schließlich erfolgreich: Adam Payerl lauerte zunächst vor dem gegnerischen Tor, löste sich dann von seinem Gegenspieler und wurde zur erfolgreichen Anspielstation für den Abschluss zum verdienten 1:1-Ausgleich. Mit viel Druck agierten die Towerstars auch in der verbleibenden Zeit und ein weiteres Tor schien in der Luft zu liegen. Crimmitschau nahm jedoch erfolgreich das Tempo aus dem Spiel und ließ die restliche Zeit vor der Uhr ticken.
Nachdem die Towerstars gleich zu Beginn eine gute Einschussmöglichkeit durch Erik Karlsson ungenutzt gelassen hatten, kam es wenig später zur spielentscheidenden Szene. In der rechten Rundung ging Denis Pfaffengut zu rustikal in einen Zweikampf und kassierte eine Strafzeit, die die Westsachsen letztlich zur Entscheidung nutzten. Ein scharfer Pass an den langen Pfosten prallte vom Schlittschuh von Tobias Lindberg ab und rutschte über die Linie. Zwar sahen sich die Unparteiischen die Szene nochmals im Videobeweis an, doch es wurde keine Kickbewegung festgestellt – der Treffer zählte.
„Natürlich sind wir sehr enttäuscht. Wir hatten uns gegen einen Gegner, der personell angeschlagen ist, deutlich mehr vorgenommen. Chancen hatten wir hierzu sicherlich genug“, sagte ein enttäuschter Towerstars-Coach Bo Subr.