Bei den Top-Stars der Toronto Maple läuft es in diesen Tagen auffällig gut. Schon vor der Begegnung der Kanadier gegen die Philadelphia Flyers am Mittwoch im Wells Fargo Center, zeichneten die Top-Stars John Tavares, Auston Matthews, Mitchell Marner und William Nylander für 14 Treffer ihres Teams in Serie verantwortlich.
Während der Begegnung, die in der Endabrechnung mit 3:0 an die Gäste ging, schraubten sie die Serie auf 16 Treffer in Folge, da Nylander zum zwölften Mal in seiner NHL-Karriere ein Zwei-Tore-Spiel ablieferte. Matthews steuerte zudem zwei Torvorlagen zum Sieg bei, was die Top-4 im Angriff der Leafs nicht nur für 16 Treffer, sondern auch für 19 Assists aus den vergangenen sechs Einsätzen verantwortlich macht.
Da konnten es die Maple Leafs in Philadelphia auch gut verkraften, dass Tavares aufgrund einer Verletzung diesmal gar nicht mitwirken konnte und Ondrej Kase die Torserie seiner Kollegen mit seinem Treffer zum Endstand stoppte. Es war das erste Mal seit dem 30. Oktober, dass ein Erfolgserlebnis eines anderen Spielers auf dem Spielberichtsbogen für Toronto notiert werden konnte. Die Mannschaft ist offensiv so stark besetzt, dass das die Maple Leafs am Ende bei den Flyers ungefährdet siegten. Profitiert hat das Team dabei auch von einer starken Leistung seines Torhüters Jack Campbell, der alle 36 auf ihn abgefeuerten Torschüsse des Gegners abwehren konnte.
"Man hat von Anfang an gemerkt, dass wir uns viel vorgenommen hatten und die ganze Nacht durchgehalten haben", merkte Campbell nach seinem zweiten Shutout der Saison an. "Um eine gute Mannschaft wie Philly in ihrer eigenen Halle zu schlagen, muss man sich vorne am Netz durchsetzen. Sie haben eine Menge großartiger Spieler vor dem Tor, und sie waren nicht in der Lage, dort irgendwelche Gelegenheiten zu bekommen. ... Ich hatte das Gefühl, dass bei uns alle in einem Strang gezogen haben, von oben bis unten. Jeder hat seinen Job gemacht und das 60 Minuten lang."
Die Maple Leafs (8-5-1) haben nach diesem Erfolgserlebnis sechs ihrer letzten sieben Spiele gewonnen und nur am Montag zu Hause eine 1:5-Niederlage gegen die Los Angeles Kings einstecken müssen.
"Das war eine wirklich gute Reaktion von uns", freute sich Matthews. "Jeder in der Aufstellung war durchweg sehr, sehr solide. Jack war unglaublich für uns, so wie er es schon das ganze Jahr über ist, also großes Lob an ihn, aber ich denke, dass unsere Leistung vom ersten Puck an wirklich solide war, das ganze Spiel hindurch."
Toronto ging nach 11:11 Minuten des zweiten Drittels mit 1:0 in Führung, als ein Pass von Jake Muzzin in der Mitte von Nylanders Schlittschuh abgefälscht wurde. Der Treffer wurde zunächst nicht anerkannt, aber nach einer Videokontrolle wurde die Entscheidung aufgehoben, als festgestellt wurde, dass Nylander keine eindeutige Schussbewegung ausgeführt hatte.
"Ich wusste nicht wirklich, ob ich ihn getreten hatte oder nicht, aber als ich zur Bank kam, wurde mir gesagt, dass der Treffer wohl zählen würde, also war ich mir ziemlich sicher, dass es am Ende ein Tor sein würde", erklärte Nylander. Der Stürmer erzielte auch das 2:0 im Powerplay in der 46. Minute. Er hat nun sieben Punkte (vier Tore, drei Assists) in einer fünf Spiele andauernden persönlichen Erfolgsserie gesammelt.
Kollege Kase baute die Führung auf 3:0 aus, als er einen Pass von Alexander Kerfoot in den Slot zirkelte (54.). Das Tor war Kases 100. NHL-Punkt (45 Tore, 55 Assists). "Er hat wirklich hart gekämpft, er hatte eine Reihe von Torchancen", lobte Maple Leafs-Trainer Sheldon Keefe. "Es war zunächst fraglich, ob er heute Abend überhaupt spielen kann, aber er fühlte sich beim morgendlichen Aufwärmen gut genug. Und für einen Spieler wie ihn mit seiner Verletzungsgeschichte ist es großartig, dass er spielen wollte, medizinisch untersucht wurde und so hart spielt, wie er es tut, und dafür belohnt wird. Er hat es auf jeden Fall verdient."
Das Tor von Kase beendete zugleich die eingangs erwähnte Serie von 16 Treffern in Folge für Toronto, die alle entweder von Matthews, Nylander, Marner oder Tavares erzielt wurden. Doch das grämte nach dem Spiel keinen aus den Reihen der Maple Leafs.
Ganz im Gegenteil! Coach Keefe ließ, nachdem seine Mannschaft eine von drei Powerplay-Möglichkeiten nutzen konnte, den Flyers hingegen keinen Erfolg in Überzahl gestattete, sogar noch ein Sonderlob an seine Special Teams folgen. "Mir haben unsere Unter- und Überzahlspezialisten heute sehr gut gefallen. Das Penaltykilling war hervorragend. Das gibt uns viel Leben und viele Chancen, den Puck aus dem Netz fern zu halten und das Spiel zu kontrollieren." Zudem durfte sich der Trainer über das gelungene NHL-Debüt von Stürmer Kirill Semyonov freuen, der in knapp zwölf Minuten Eiszeit drei Hits zu verbuchen hatte und einen Torschuss abgab.
Weiter geht es für Toronto am Freitag (7 p.m. ET; NHL.TV; Sa. 1 Uhr MEZ) mit einem Heimspiel gegen die Calgary Flames.