Riesenjubel im Colonel-Knight-Stadion: 2542 Fans feiern den durchaus verdienten 4:1 (1:0,1:1;2:0)-Heimsieg gegen die Dresdner Eislöwen. Nach zuvor drei Heimniederlagen in Serie war das „ein sehr wichtiger Sieg“. Sagte Trainer Harry Lange, der die defensive Leistung seines Teams hervorhob und nach dem Ausfall von Taylor Vause ein dickes Lob für sein Team parat hatte: „Alle haben gewusst, dass wir ohne Taylor noch mehr zusammen rücken müssen und jeder einen Schritt mehr machen muss. Das haben wir getan.“ Einen Wermutstropfen gab es allerdings im Freudenbecher, denn Verteidiger Kevin Schmidt humpelte nach einem geblockten Schlagschuss fünf Minuten vor dem Ende in die Kabine. „Wir alle hoffen, dass das nichts Schlimmeres ist“, meinte Harry Lange. Trainer-Kollege Petteri Kilpivaara sprach von einem „verdienten Sieg, Bad Nauheim hat es einfach mehr gewollt“.
Verzichten musste der EC weiterhin auf Kapitän Marc El-Sayed (Comeback ist für das nächste Wochenende geplant) und Leo Hafenrichter (Lehrgang U20). Durch den Wegfall von Taylor Vause musste Harry Lange zudem die Angriffsreihen wieder neu formieren. Julian Lautenschlager führte als Center die Linie mit Jerry Pollastrone und Fabian Herrmann an. Christoph Körner, erstmals seit sechs Wochen wieder im Einsatz, bildete mit Pascal Steck ein Duo, abwechselnd unterstützt von den nimmermüden Brent Raedeke und Tim Coffman.
Dresdens Trainer Petteri Kilpivaara konnte erstmals Neuzugang Mitch Wahl (zuletzt Schwenningen) einsetzen und nahm im Vergleich zum letzten Sonntag eine Veränderung im Tor vor. Für Janick Schwendener stand Pascal Seidel auf dem Posten zwischen den Pfosten
Der EC legte los wie die Feuerwehr. In der ersten Minute brannte es lichterloh vor dem Dresdner Tor. Sehr zur Freude der Fans, die ihr Team lautstark unterstützten. Und so fiel auch in der fünften Minute das 1:0 durch den agilen Tim Coffman, der nach Zuspiel von Jordan Hickmott traf. Postwendend kassierte Kevin Orendorz eine kleine Strafe. Das Unterzahlspiel der Hausherren funktionierte, Dresden kam zu keiner nennenswerten Möglichkeit. Dennoch erspielten sich die Eislöwen ein optisches Übergewicht. Keeper Lukas Lunemann stand im Mittelpunkt, hielt seinen Kasten sauber, und gegen Ende des ersten Drittels ergriff der EC wieder die Initiative. Namentlich durch Marius Erk. Der Verteidiger startete beherzt durch, zielte knapp daneben und wurde in der folgenden Szene von Adam Kiedewicz hart an der Bande attackiert. Die Referees ließen zum Unmut der Fans weiter laufen, doch die beiden Streithähne gingen aufeinander los und kassierten jeweils fünf Strafminuten.
Mit viel Tempo ging es in den zweiten Abschnitt. Bad Nauheim wirkte hellwach und erhöhte in der 23. Minute auf 2:0. Ein präzises Zuspiel von Fabi Herrmann verwertete Marius Erk. Der Verteidiger, aktuell mit dem „C“ auf der Brust, vollendete entschlossen zum 2:0. Der EC bekam durch diesen Treffer deutlich Auftrieb und stand mehrmals dicht vor dem dritten Treffer. Dresden allerdings hielt dagegen und verbuchte durch Johan Porsberger in der 35. Minute eine prima Möglichkeit, aber der Stürmer zielte freistehend vor Lunemann knapp daneben. Wenig später jubelten die Anhänger der Eislöwen. Der Anschlußtreffer kam zwar glücklich zustande, weil der abgefälschte Puck bei Dani Bindels landete und dann den Weg zu Garret Pruden fand – aber der gebürtige Nauheimer brachte den Puck vorbei an Lunemann und so stand es in der 38. Minute nur noch 2:1. Es hätte für den Gastgeber noch schlimmer kommen können, denn Mitch Wahl tauchte Sekunden vor der Pause vor Lunemann auf, der den Ausgleich verhinderte und von der Kurve dafür gefeiert wurde.
Der letzte Abschnitt begann optimal für dem den EC, denn erneut legte Fabi Herrmann mit viel Überblick dem gut aufgelegten Marius Erk auf und der Defender markierte das frühe 3:1. Die Entscheidung? Noch nicht, denn die Gäste wehrten sich. Der EC ließ trotz einer starken Drangphase ein Powerplay ungenutzt. Als dann Patrick Seifert wegen Behinderung eine kleine Strafe kassierte, witterten die Eislöwen die Chance zur Wende. Doch Bad Nauheim kämpfte und rackerte. Leidenschaftlich stemmten sich die Cracks in rot und weiß gegen den drohenden Anschlusstreffer. Niklas Lunemann, einmal mehr fehlerfrei, parierte alle Schüsse und bekam großartige Unterstützung von seinen Vorderleuten. Kevin Schmidt blockte einen harten Schuss, stand fast eine Minute humpelnd auf dem Eis und musste dann in die Kabine. Dresden nahm noch eine Auszeit und den Keeper vom Eis, aber der Puck kam von Lunemann zu Christopher Fischer, der aus knapp 60 Metern zum 4:1 ins verwaiste Tor traf. Damit verbuchte der EC drei wertvolle Punkte.