Atlantic-Division-Spitzenreiter Toronto Maple Leafs hat den Tampa Bay Lightning mit einem 5:3-Heimsieg am Montagabend in der Scotiabank Arena auf Distanz gehalten und gleichzeitig einen großen Rivalen in die Schranken gewiesen. Dabei zahlten Torontos Torjäger voll ein: Auston Matthews (1-1-2), Mitch Marner (1-2-3), William Nylander (1-0-1) und Matthew Knies (2-1-3) zeichneten für die fünf Treffer verantwortlich. Insbesondere Matthews scheint ein Mann auf einer Mission zu sein.
Matthews bricht das Eis
Ein klassisches Derby ist das Duell zwischen Toronto und Tampa angesichts von über 2150 Kilometern Entfernung zwischen beiden Städten nicht, doch pflegen Maple Leafs und Lightning nach einigen heftigen Serien in den Stanley Cup Playoffs seit Jahren eine feurige Rivalität.
Umso süßer war der Heimsieg im dritten von insgesamt vier Aufeinandertreffen in dieser Spielzeit, bei dem die Maple Leafs in der Saison-Serie auf 3:1 stellten. In jedem der drei Duelle gelangen Toronto fünf Treffer (5:2, 5:3, 5:3). Die Offensive lief auch am Montag wieder heiß.
Für den perfekten Start sorgte Kapitän Matthews, der mit Tempo durch die Mitte skatete und Tampas Torwart Jonas Johansson (23 Saves, 85,2 Prozent Fangquote) zum 1:0 tunnelte (5.).
Matthews ist ein Mann auf einer Mission: Der 27-jährige US-Amerikaner traf im vierten Spiel in Serie (5-1-6; +4) und kommt in den neun Partien seit seiner Rückkehr von einer Oberkörperverletzung auf acht Treffer (8-6-14).
„Es fühlt sich in jedem Spiel besser an“, so Matthews. „Ich finde mit jeder Partie zurück in meinen Rhythmus, was mir hilft, mich nach der Pause wieder in die Saison einzufinden. Die Art und Weise, wie unsere Reihe spielt, wir jagen Pucks, wir attackieren in der Offensive und spielen gut in der eigenen Zone, diesen Schwung wollen wir mitnehmen.“
Funktionierende Top-Reihe und ein solider Torwart
Matthews centerte die Top-Reihe der Maple Leafs neben Knies und Marner, die es gegen den Lightning kumuliert auf vier Tore acht Scorerpunkte (4-4-8) brachte.
Zunächst aber baute William Nylander den Vorsprung auf 2:0 aus. Nach einem schnellen Vorstoß war er nicht mehr zu halten und traf mit einem präzisen Handgelenksschuss (34.). Nylander erzielte Tore in drei aufeinanderfolgenden Spielen (4-1-5).
Kurz vor der zweiten Pause verarbeitete Knies den Puck vor dem gegnerischen Tor blitzschnell und stellte auf 3:1 (40.).
„Das erste Drittel war richtig gut“, befand Torontos Trainer Craig Berube. „Wir sind mit der richtigen Einstellung rausgekommen und haben gut gespielt. Im zweiten Drittel hat der Gegner gedrückt, sie hatten ein paar Konterchancen, aber Woll hat gut gehalten. Insgesamt bin ich mit unserem Spiel zufrieden.“
Torwart Joseph Woll (27 Saves, 90 Prozent Fangquote) musste alleine im Mitteldrittel zwölfmal ran, verhinderte aber Schlimmeres.
„Woll hat großartig gespielt“, lobte Nylander seinen Schlussmann. „Er hat ein paar wichtige Paraden gezeigt, um uns in Führung zu halten.“
Knies wird zum Doppelpacker - Matthews versucht den Michigan
Auch im dritten Durchgang ließ sich Tampa lange nicht abschütteln und kam zweimal bis auf ein Tor heran.
„Unser Start war heute besser als in vielen vorausgegangenen Spielen“, sagte Matthews. „Wir haben gegen einen guten Gegner gespielt. Sie würden niemals aufgeben, egal wie es steht oder wie die Situation ist. Mir hat unsere Reaktion auf die Gegentore gefallen. Ich finde, es war ein richtig gutes Spiel von jedem von uns da draußen.“
Die Maple Leafs zeigten einen langen Atem und fanden immer wieder eine Antwort auf den Lightning-Anschluss: Knies staubte im Powerplay vor dem Tor ab (51.). Schlussendlich sorgte Marner mit einem Empty-Net-Tor für die Entscheidung (59.) und baute seine persönliche Punkteserie mit einem Drei-Punkte-Spiel auf nun vier Partien aus (1-7-8).
„Ich musste mich an die größeren und stärkeren Gegenspieler erst einmal gewöhnen. Diese Erfahrung und auch das Training mit unseren Jungs hat mir sehr geholfen, mein Spiel vor dem Tor zu verbessern“, erkannte Knies entscheidende Fortschritte bei sich selbst.
Matthews hätte seinem Spiel beinahe die Krone aufgesetzt, als er anfangs des dritten Abschnitts den Versuch eines Michigans („Lacrosse-Tor“) wagte.
„Ich habe keine andere Option gesehen“, grinste Torontos Torjäger. „Der Puck hatte sich aufgestellt, es war noch früh im Drittel, also war mein Tape noch frisch. Fast hätte es geklappt. Ich habe es schon vor ein paar Jahren aufgegeben, es zu versuchen, aber in dieser Situation war es eine vernünftige und gute Möglichkeit. Fast wäre er reingegangen.“
Maple Leafs marschieren
Für die Maple Leafs war es der dritte Sieg in Serie. Toronto hat einen Lauf und konnte acht der letzten elf Spiele gewinnen (8-3-0; 37:32 Tore; 29,6 Prozent Erfolgsquote im Powerplay). Seit dem 31. Dezember holten nur die Washington Capitals einen Punkt mehr.
Die Maple Leafs (30-16-2) sind Spitzenreiter in der Atlantic Division und halten den drittplatzierten Lightning (25-17-3) auf Distanz. Nach aktuellem Tabellenstand würde Toronto einer Begegnung mit Tampa in der ersten Runde der Stanley Cup Playoffs also aus dem Weg gehen. Angesichts der jüngsten Ergebnisse wäre den Kanadiern aber wohl weder angst noch bange gegen den neuen großen Rivalen. Am 9. April ist im vierten und letzten Aufeinandertreffen sogar ein Sweep der Saison-Serie möglich.