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Miglio wechselt nach Selb

Þ19 Juni 2020, 13:14
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VER Selb
VER Selb

Die Gerüchte um seine Person und seiner möglichen Rückkehr nach Selb gab es schon lange.
Nachdem kürzlich sein letztjähriger Arbeitgeber ihn als Abgang vermeldete, wollen die Wölfe ihn nun offiziell als Neuzugang für die Offensive vermelden.
Er ist zurück – Nicholas Miglio stürmt wieder für die Selber Wölfe und wird neben Brad Snetsinger in der Saison 2020/2021 die zweite Kontingentstelle einnehmen.
Der sympathische US-Amerikaner, im vergangenen Winter im Diensten der Saale Bulls Halle und mit 30 Toren fünftbester Torjäger der kompletten Oberliga Nord, unterschrieb einen Vertrag bis zum Saisonende bei den Wölfen.
 
Von Beginn an dabei – das gab es für ihn zuletzt nicht
Selb, Essen und Halle – so lauten die bisherigen Deutschlandstationen von Nicholas Miglio.

Drei grundverschiedene Vereine, dreimal jedoch die gleichen Voraussetzungen und Rahmenbedingungen für Nick: Er wurde immer nachverpflichtet, musste sich stets innerhalb kürzester Zeit ins Team einfügen ohne große Vorbereitungs- und Eingewöhnungsphase – nicht unbedingt vorteilhaft für den US-Boy.

Der großgewachsene Amerikaner mutierte zu einer Art „Krankheitsvertretung“. Bei den Wölfen (Saison 2018/2019) vertrat er bei seinem Kurzgastspiel den mit einer Handverletzung ausgefallenen Ryan McDonough. Bei den Stechmücken vom Westbahnhof Essen erfolgte seine Nachverpflichtung für den Langzeitverletzten Schweden Viktor Lennartsson, und jüngst in Halle kam es erst zum Transfer, als Tyler Mosienko mit Innenbandriss ausfiel. Diesmal ist es endlich einmal anders, das freut auch Nick:

Ich bin sehr froh, dass ich von Beginn an mit meinen Teamkollegen starten darf, das macht vieles leichter und ich hoffe, dass es bald los geht,
 

so der Wölfe-Neuzugang, der die Rückennummer 47 tragen wird.

 

Beobachtet und für gut befunden
Nach erfolgreichem Gastspiel bei den Moskitos Essen (37 Spiele, 26 Tore und 25 Assists) startete Nick die Saison 2019/2020 bei den Wichita Thunder in der ECHL (East Coast Hockey League). Seine erneute Rückkehr nach „Good old Germany“ war seinem künftigen Trainer Herbert Hohenberger, damals in Halle an der Bande, zu verdanken. Der Österreicher dazu:

Als Nick in Essen spielte, beobachtete ich ihn einige Male und dachte mir: Der gefällt mir, seine Spielweise, wie er seinen Körper einsetzt, toll.
Der Kontakt zwischen den beiden riss nicht ab und als Halle Ersatz für Mosienko suchte, ging alles sehr schnell und Miglio spielte unter Hohenberger bei den Bulls.

Leider hatten wir beide nur gut vier Wochen das Vergnügen in Halle zusammenzuarbeiten, ehe ich dort beurlaubt wurde, aber alles Versäumte holen wir nun nach,
grinst Hohenberger mit viel Vorfreude auf seinen Neuzugang. Was macht Miglio so wichtig für das Team? Hohenberger braucht nicht lange überlegen:

Nick ist schnell, ein Goalgetter, spielt Körper und besitzt den unbedingten Willen, alles für das Team zu geben, um zu gewinnen – solche Typen brauchen wir.
 

Nur gute Erinnerungen an „Wölfe-Kurzgastspiel“
Das Schwärmen von Hohenberger über Miglio ist leicht nachzuvollziehen, denn es waren seine unbekümmerte Spielweise und sein nimmermüder Einsatz mit denen Nick bei seinem Gastspiel im Selber Vorwerk bei den Fans punktete. Tore waren ihm damals im Wölfe-Trikot nicht vergönnt, aber viele trauerten Miglio lange nach, sahen enorm viel Potential in ihm, welches er in Essen und Halle mehr und mehr ausschöpfte. Der im November 29 Jahre alt werdende Texaner ist zu einem starken Importcrack gereift.

Natürlich habe ich mich in den Jahren in Deutschland weiterentwickelt und viel dazugelernt, von meinen Trainern wie auch Mitspielern – diese Erfahrungen waren wichtig.
Trotz des abrupten Abschieds nach nur sieben Pflichtspielen nimmt Selb bis heute einen wichtigen Platz in seiner Eishockeykarriere ein:

Mit Selb verbinde ich sehr viel, es war eine schöne Zeit, ich wurde toll aufgenommen, wir hatten einen sehr guten Zusammenhalt im Team und die Fans waren sensationell laut – jetzt darf ich das alles nochmals erleben – von Anfang an.
 

Teamerfolg oberste Priorität
Der in San Antonio/Texas geborene Miglio ist zweifelsohne in der Oberliga angekommen – seine Statistiken verdeutlichen es. Miglio selbst ist aber auf dem Boden geblieben, persönliche Statistiken sind ihm nicht wichtig, für ihn zählt einzig und allein der Teamerfolg. Von Kollegen unterstützt zu werden, von ihnen geführt werden – daran erinnert er sich noch heute. Miglio zurückblickend:

In Selb waren es vor allem Ian McDonald und Lanny Gare, die mich super unterstützten, mir halfen und viel zeigten – mit beiden habe ich bis heute noch ein sehr enges Verhältnis – dass Lanny weiter im Team ist, finde ich großartig.
 

Bereicherung für die Wölfe-Offensive
Und da wäre noch Coach Herbert Hohenberger, der hauptverantwortlich den Deal „Miglio“ einfädelte.

Als ich von der Vertragsauflösung durch Nick in Halle erfuhr, zögerte ich nicht lange. Er ist ein Spieler im besten Eishockeyalter, hat Torinstinkt, was er in Essen und Halle unter Beweis gestellt hat. Nach kurzer Eingewöhnungsphase, die er braucht und auch bekommt, auch wenn Selb für ihn nicht komplett neu ist, werden wir sehr viel Freude an ihm haben,
ist sich Hohenberger sicher, dass Miglio eine Bereicherung für die neue Wölfe-Offensive werden wird.

 

Der Blick richtet sich nach vorne
Nick Miglio freut sich auf seine Rückkehr, von seinem positiven Wesen blickt er lieber nach vorne als zurück.  Umso verständlicher, dass er seine Vertragsauflösung bei den Bulls unkommentiert lässt. Das Kapitel Halle war ein erfolgreiches für den US-Amerikaner, ist aber nun Vergangenheit. Er fokussiert sich auf die Zukunft und diese heißt Selber Wölfe. Auch die ihm zum Vorwurf gemachte Undiszipliniertheit (54 Strafminuten in 34 Spielen) lässt er kommentarlos stehen. Sein künftiger Coach Herbert Hohenberger hat blickend auf seine letztjährigen Strafzeiten kein großes Problem. Im Gegenteil:

Ich habe lieber einen Spieler, der aggressiv und hart agiert, da hin geht wo es weh tut und alles für das Team gibt – wenn dann mal die eine oder andere Strafzeit kommt, ist das eben so.

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