Der ERC Ingolstadt geht als Spitzenreiter in sein erstes Heimspiel am Sonntag. Durch einen grandiosen 10:4-Erfolg bei den Schwenninger Wild WIngs feierten die Panther ihren ersten zweistelligen Sieg seit fünfeinhalb Jahren. Der gegner damals: Ebenfalls die Schwarzwälder, allerdings in eigener Halle.
Die Panther erwischten einen absoluten Traumstart. Gerade mal 15 Sekunden waren runtergetickt, da schlug es schon zum ersten Mal ein. Neuzugang Hans Detsch war verantwortlich für das erste ERC-Tor der Saison. Aus der Drehung jagte er den Puck vorbei an Wild Wings-Goalie Dustin Strahlmeier ins Netz. Und es ging so weiter. Keine zwei Minuten später zappelte die Scheibe erneut in den Maschen. David Elsner war diesmal erfolgreich. Schwenningen war vom Doppelschlag der Panther merklich beeindruckt und versuchte über schnelles Umschaltspiel ihren Angriff in Schwung zu bringen.
Aber die Ingolstädter waren das dominierende Team. Immer wieder setzten sie sich im Drittel der Hausherren fest, kombinierten mit einer großen Scheibensicherheit sowie präzisem Passspiel und legten fleißig nach. Neunte Minute: Colin Smith wird in zentraler Position freigespielt - 3:0. Wild Wings-Coach Paul Thompson versuchte sein Team mit eienr Auszeit wieder in die Spur zu bringen. Vergeblich. In der 15. Minute erzielte Mike Collins, nach ähnlichem Muster wie die drei Treffer zuvor, das 4:0. Wieder war der US-Amerikaner in zentraler Position freigespielt worden und hämmerte den Puck unter die Latte (14.). Den Schlusspunkt im ersten Abschnitt setzte Brandon Mashinter mit dem 5:0 (16.).
Im Mittelabschnitt machten die Hausherren zunächst den Eindruck, als würden sie zur Aufholjagd blasen. Jamie MacQueen, der auffälligste Wild Wing des Abends, markierte zunächst im Powerplay das 1:5 (22.). Drei Minuten später war Alex Weiß erfolgreich. Nur 44 Sekunden später erstickte Wayne Simpson die aufkeimende Hoffnung der Gastgeber im Keim. Maury Edwards in doppelter Überzahl (30.) und Tim Wohlgemuth (34.) schraubten das Ergebnis auf 8:2, ehe Matt Carey die Torflut fortsetzte und einen Schuss von Christopher Fischer erfolgreich abfälschte (35.).
Auch im Schlussabschnitt gaben die Schwenninger nicht auf und probierten, das Ergebnis erträglicher zu gestalten. Doch was sie auch taten, der ERC hatte stets das letzte Wort. MacQueen konnte nochmals verkürzen (46.), ehe Brett Olson zurückschlug (48.). Und die Oberbayern setzten tatsächlich noch einen drauf und machten den zweistelligen (!) Sieg perfekt. Im Powerplay traf Elsner zum 10:4 (56.).
Das sagt Doug Shedden
"Das war natürlich ein wilder Start und ein Tor nach 15 Sekunden zu machen, ist natürlich perfekt. Fünf Tore im ersten Drittel waren ein unglaublicher Start für uns. Alle vier Sturmreihen haben fantastisch gespielt. Nach der Vorbereitung weiß man ja nie so genau, was einen erwartet und wo man steht. Daher war der Sieg und die Leistung heute umso schöner."
Schwenninges Trainer Paul Thompson hingegen war restlos bedient: "Ingolstadt hat uns heute wie kleine Jungs aussehen lassen. Sie haben fast jeden Zweikampf gewonnen. Das ist heute sehr peinlich für uns gewesen. Ich nehme das als Leader dieses Teams auf meine Kappe."
Die Panther gehen damit als erster Tabellenführer der DEL-Saison 2019/20 in den Heimauftakt. Mit mehr Rückenwind kann die Truppe von Trainer Doug Shedden fast nicht in ihr erstes Heimspiel der Spielzeit gehen. Um 19 Uhr empfangen sie die Nürnberg Ice Tigers zum Derby.