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Mit einem Hauch von NHL gegen die Spitzenreiter

Þ02 Dezember 2016, 00:25
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StarbullsRosenheim_DEL2_FULL
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Das mit Spannung erwartete Debut von Ex-NHL-Spieler Krys Kolanos im Rosenheimer Team – es ist zweifelsfrei eine ganz besondere Eishockey-Partie, die zum Auftakt des zweiten Adventswochenende im emilo-Stadion über die Bühne gehen wird.

Im Rahmen des 22. Spieltags der DEL 2 empfangen die Starbulls am Freitagabend – Spielbeginn 19:30 Uhr – den Tabellenführer aus Bietigheim mit Shawn Weller, Dominic Auger und Benjamin Zientek. Und auch die Sonntagsaufgabe hat es für die Grün-Weißen Kufenflitzer in sich: Die Starbulls sind beim Tabellenzweiten in Frankfurt zu Gast.

Es sind zweifelslos zwei Herkulesaufgaben, denen sich die Rosenheimer Eishockeyspieler in der DEL 2 am zweiten Adventswochenende stellen müssen. Zuhause gegen den Tabellenführer Bietigheim Steelers und auswärts beim Tabellenzweiten und aktuell erfolgreichsten Team der Liga, den Frankfurter Löwen. „Ein Selbstläufer wird das in beiden Fällen nicht“, sagt Starbulls-Coach Franz Steer augenzwinkernd, „aber in dieser Liga ist kein einziges Spiel für uns ein Selbstläufer“. Vor allem dann nicht, wenn wichtige Spieler fehlen. Und das ist nun einmal mehr der Fall. Mit Christian Neuert, Simon Fischhaber und Dominik Daxlberger – alle drei Offensivkräfte müssen wegen noch nicht überwundener Verletzungen passen – fällt eine qualitativ hochwertige Offensivreihe weiterhin aus. Und beim in den letzten Wochen immer besser in Schwung kommenden Cameron Burt hat sich der Verdacht auf Daumenbruch leider bestätigt. Ein nicht geahndeter Stockschlag Ende des zweiten Drittels im letzten Heimspiel gegen Bad Nauheim setzt den farbigen Verteidiger nun bis mindestens Ende des Jahres außer Gefecht.

Die Lücke, die der Ausfall von Burt in der Starbulls-Defensive reißt, soll Jungspund Andreas Nowak füllen. Eine Alternative wäre eventuell noch Maximilian Vollmayer, der früher schon Verteidiger gespielt hat. Michael Baindl, der in früheren Starbulls-Zeiten ebenfalls schon temporär als Verteidiger aushalf, sieht Steer dagegen alternativlos in der Offensive. Wie diese in der Reihenzusammenstellung aussehen wird, das wird sich erst kurzfristig anhand der gesammelten und ausgewerteten Erkenntnisse einer interessanten Übungswoche mit Neuzugang Krys Kolanos entscheiden. Der 35-jährige Ex-NHL-Spieler zeigte in den ersten Trainingseinheiten, die natürlich noch unter dem Eindruck des „Jetlag“ standen, positive Ansätze und ist sowohl für den ersten, als auch für den zweiten Sturm eine Option. „Wunderdinge“ werden von Kolanos, der mit der Rückennummer 4 auflaufen wird, in seinem ersten Spiel ausgerechnet gegen das Top-Team der Liga freilich nicht erwartet. Aber dass ein Hauch von NHL durch das emilo-Stadion wehen wird, verleiht der Partie am Freitagabend natürlich eine zusätzliche hochinteressante Note.

Einmal mehr kommen die Bietigheim Steelers als Tabellenführer nach Rosenheim. Einmal mehr gelang es der Mannschaft von Trainer Kevin Gaudet im bisherigen Saisonverlauf, zahlreiche Ausfälle herausragender Spieler zu kompensieren. So bestritten Justin Kelly und Markus Gleich – beide wegen den Nachwehen einer Gehirnerschütterung – überhaupt noch kein Spiel. Auch die Stürmer Frederik Cabana, Shawn Weller und David Wrigley fehlten zuletzt. Möglicherweise wird es aber am Freitagabend ein Comeback im emilo-Stadion geben.

Doch auch ohne die Genannten und mit teilweise nur noch 14 Feldspielern auf dem Spielberichtsbogen zeigten sich die Steelers in dieser Spielzeit bisher erfolgshungrig und eiskalt. Als Topscorer hat sich dabei Matt McKnight herauskristallisiert. Mit 32 Punkten (elf Tore, 21 Zuspiele) führt er nicht nur die interne, sondern auch die ligaweite Wertung an. Wie eh und je brandgefährlich zeigt sich Marcus Sommerfeld. Der Deutsch-Kanadier erbeutete bislang 27 Scorerpunkte. Die Steelers sind mit 87 Treffern in erst 20 Spielen – die Partie vom 21. Spieltag gegen Kaufbeuren wird erst am Nikolaustag ausgetragen – die Torfabrik der Liga, dicht gefolgt von den einen Platz und zwei Punkten dahinter rangierenden Frankfurter Löwen (84 Tore in 21 Spielen). Wahrlich beeindruckend ist aber die Bietigheimer Tordifferenz, denn die liegt aufgrund erst 41 hingenommener Gegentreffer bei plus 46! Hier zeigt sich dann doch noch ein deutlicher Qualitätsunterschied zu Verfolger Frankfurt (66 Gegentreffer, Tordifferenz plus 18).

In den vergangenen Wochen von der Ausbeute erfolgreicher und deshalb langsam im Tableau auf Tuchfühlung mit Bietigheim kommend waren allerdings die Frankfurter Löwen. Sie gewannen zehn der letzten zwölf Spiele nach regulärer Spielzeit, darunter auch das direkte Duell gegen Bietigheim (4:1). Die Steelers leisteten sich hingegen am vorletzten Spielwochenende eine „Null-Punkte-Diät“ – und dass diese ausgerechnet gegen die Gegner Crimmitschau (0:3) und Freiburg (2:3) zustande kam, sollte den Starbulls Rosenheim, die im Hinspiel im Bietigheimer Ellental Mitte Oktober 1:6 „baden“ gingen, für die Partie am Freitagabend Mut machen.

Am vergangenen Wochenende waren die Steelers dagegen nur einmal im Einsatz. Am Freitagabend retteten sie sich mit einem trotz Videobeweis umstrittenen Tor in der letzten Spielsekunde in die Verlängerung und gewannen schließlich noch mit 5:4. Das den Zusatzpunkt bescherende Game-Winnning-Goal erzielte Dominic Auger. Der im Januar 40 Jahre alt werdende Verteidiger spielt auch in dieser Spielzeit eine ganz wichtige Rolle im Bietigheimer Team. Gleiches gilt für zwei weitere Ex-Rosenheimer im Steelers-Trikot, auf die am Freitag natürlich die Augen der Zuschauer im emilo-Stadion ganz besonders gerichtet sein werden: Shawn Weller erzielte (in nur 15 Spielen) elf Tore und bereitete 13 weitere vor; Benjamin Zientek netzte im bisherigen Saisonverlauf sechsmal ein und lieferte für weitere neun Tore Zuspiele ab. Und gegen ihr Ex-Team dürften die beiden Bietigheimer Stürmer ganz besonders motiviert sein.

Ebenfalls hochmotiviert gegen sein ehemaliges Team ist C.J.Stretch – das bewies der Rosenheimer Publikumsliebling der Vorsaison beim ersten Aufeinandertreffen der Starbulls mit den Frankfurter Löwen am 10. Spieltag Mitte Oktober nicht nur durch eine sehr engagierte Spielweise. Stretch erzielte selbst den Ausgleichstreffer zum 2:2 und bereitete den Frankfurter Siegtreffer durch Brett Breitkreuz zum 3:2 vor. Und nach dem Spiel herrschte Einigkeit darüber, dass der Frankfurter Spieler mit der Nummer 12 der spielentscheidende Faktor zugunsten der Hessen in einem Spiel war, dass die Starbulls keinesfalls hätten verlieren müssen. In Frankfurt am Sonntag dürfte die Aufgabe freilich deutlich schwerer werden. Die Löwen haben in eigener Halle 28 von 30 möglichen Punkten geholt und nur gegen Bad Nauheim (2:3 nach Verlängerung) verloren. Dazu kommt noch die 4:5-Niederlage nach Verlängerung gegen Kassel im ersten Heimspiel der Saison, das aber nicht in der Bornheimer Heimat, sondern in der Frankfurter Commerzbank-Arena ausgetragen wurde.

Die Starbulls werden auf ein Frankfurter Team treffen, dass kaum Ausfälle zu beklagen hat. Trainer Paul Gardner muss lediglich auf die Langzeitverletzten Dennis Reimer (Schulterverletzung) und Nick Mazzolini (Reha nach Hüftoperation) verzichten. Besonders im Fokus haben muss die Starbulls-Defensive neben Stretch (zehn Tore, 15 Vorlagen) den ebenfalls mit bislang 25 Scorerpunkten aufwartenden Kanadier Matt Pistilli (12 Tore, 13 Vorlagen).

Die beiden Spiele der Starbulls am Sonntag in Frankfurt (Anpfiff 18:30 Uhr) und am Freitag im Rosenheimer emilo-Stadion gegen Bietigheim (Anpfiff 19:30 Uhr) werden live im Internet übertragen. Der Livestream ist jeweils zum Preis von 5,50 Euro über das Portal sprade.tv buchbar.

Eintrittskarten für das Freitags-Heimspiel gegen Tabellenführer Bietigheim sind im Vorverkauf bequem online und zum Selbstausdrucken im Starbulls-Ticketshop auf www.starbulls.de erhältlich, natürlich aber auch in der Starbulls-Geschäftsstelle am emilo-Eisstadion. Die Geschäftsstelle ist am Donnerstag von 17 bis 19 Uhr und am Spieltag von 9 bis 12 Uhr sowie ab 17 Uhr geöffnet.

 

eishockey.net / HP Starbulls Rosenheim

 

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