Mit Heimspiel in die nächste Runde

„Wir hatten eine gute Woche“ sagte Cheftrainer Petteri Väkiparta nach der Trainingseinheit am Donnerstag im Hinblick auf die beiden kommenden Gegner. Eine Woche Erholung und Entspannung tat allen Spielern sichtlich gut. So konnte auch der Kopf mal frei gemacht werden. Jetzt gilt es, sich wieder auf den Sport und den Ligaalltag zu konzentrieren, denn zwei schwere Aufgaben warten auf unser Team. Es ist natürlich noch viel zu früh, um die Tabelle zu bemühen und sagen zu können der Trend geht nach oben oder unten. Es ist so eng, dass ein komplett gutes oder verkorkstes Wochenende alles wieder auf den Kopf stellen kann. Daher kann es jetzt nur darum gehen, einfach Spiele zu gewinnen, um dran zu bleiben.

Damit wollen die Füchse am Freitag loslegen. Der erste Gegner nach der Pause ist im Fuchsbau der EC Bad Nauheim. Es ist bereits der zweite Vergleich mit den Hessen in dieser Saison. Den ersten konnten die Füchse mit 4:0 für sich entscheiden. Doch inzwischen ist die Mannschaft aus der Wetterau deutlich besser und stabiler geworden. Auch wenn die letzten Ergebnisse vielleicht etwas anderes sagen, so steht der EC Bad Nauheim aktuell auf Platz acht mit 25 Punkten, punktgleich mit Landshut und Rosenheim. Nur einen Punkt dahinter lauern die Füchse und die Dresdner Eislöwen, die in der Länderspielpause ihren Coach Corey Neilson beurlaubt haben. Bad Nauheim hat sich zudem noch einmal Verstärkung geholt. Der erfahrene Brent Readeke beendete im Sommer seine DEL-Karriere und hielt sich in seiner kanadischen Heimat fit. Der Mittelstürmer gab seinen Einstand noch vor der Länderspielpause, konnte aber auch die Niederlage in Crimmitschau nicht verhindern. Aus den letzten fünf Spielen sammelten die Roten Teufel acht Punkte. Auffällig ist, dass alle Ergebnisse, egal ob Sieg oder Niederlage mit nur einem Tor Unterschied endeten. Ausnahme war das 5:1 gegen Bietigheim. Scheinbar mögen es die Hessen, wenn der Ausgang des Spiels knapp bleibt. Wenn man Schwachstellen im Team sucht, so muss man länger suchen, denn Trainer Harry Lange hat eine sehr ausgeglichene Mannschaft, die Torgefahr aus allen Reihen ausstrahlt. Manko könnte sein, dass sie zu viele Gegentore bekommen haben. Da gehören sie mit 57 kassierten Buden zu den fünf Mannschaften aus der unteren Tabellenregion. Dafür sind sie auch entsprechend gefährlich vor dem gegnerischen Tor. Da findet sich das Team in der oberen Region der Statistik wieder. Bei den Specialteams sind sie im gesicherten Mittelfeld anzutreffen. Rundum solide also, auch was die Auswärtsauftritte anbetrifft. Da gingen sie nach vier von acht Spielen als Sieger vom Eis. Träger des Goldenen Helms ist Taylor Vause mit 18 Punkten (10 Tore / 8 Assist).

Auch Regensburg zeigt in dieser Saison, dass sie mehr als nur den vorzeitigen Klassenerhalt wollen. Bislang auf Rang 6 anzutreffen, sammelten sie zwei Punkte mehr als die Füchse. Aber auch die Eisbären setzten das letzte Wochenende vor der Pause so gut wie in den Sand. Da gab es auch nur einen Punkt gegen die immer stärker werdenden Steelers. Auf die Eisbären Regensburg treffen die Füchse zum ersten Mal in dieser Saison. Die Oberpfälzer haben, wie auch schon in der letzten Saison gezeigt, dass sie absolut DEL2-tauglich sind. Immerhin sind sie, wie schon erwähnt, mit 26 Punkten Tabellensechster. Doch die ganz große Kontinuität fehlte auch den Regensburgern bis jetzt. Zuletzt gab es aus fünf Partien nur zwei Siege mit sechs Punkten insgesamt. Und zu Hause holten sie aus neun Spielen erst vier Siege. Dennoch sind die Eisbären ein sehr ernstzunehmender und unangenehmer Gegner. Die Vergangenheit hat gezeigt, das gerade, wenn es mal nicht so richtig laufen wollte, die Eisbären plötzlich wieder obenauf waren und somit jedem Gegner gefährlich werden konnten. Zuletzt bekamen das die Dresdner Eislöwen und die Selber Wölfe zu spüren, die sich Regensburg in eigener Halle geschlagen geben mussten. Besonders bitter war vielleicht die Niederlage am letzten Spieltag in Ravensburg. Da führten die Oberpfälzer bereits mit 5:2 und kassierten 47 Sekunden vor Spielende den K.O.-Gegentreffer. Aber das dürfte inzwischen aufgearbeitet und abgehakt sein. Auch die Regensburger sind durchweg gut besetzt und können aus allen Reihen torgefährlich sein. Bei den Specialteams hinken sie dagegen etwas hinterher. Mit 16,7% Überzahl- und 78,3% Unterzahlquote gibt es noch Nachholbedarf. Der Topscorer bei den Eisbären ist Neuzugang Abbot Girduckis mit 24 Punkten (8 Tore / 16 Assist).

Bei den Füchsen wird es einen Wechsel im Tor geben. Nikita Quapp weilt bei den Eisbären Berlin und Jonas Stettmer wird für die nächsten Spiele in Weißwasser sein. So wird er am Freitag endlich seine Auszeichnung zum Fuchs des Monats September in Empfang nehmen können. Noch nicht wieder im Lineup stehen wird Sebastian Zauner, der noch an einer Unterkörperverletzung laboriert. Wieder im Mannschaftstraining hingegen steht Ilja Fleischmann, der aber noch nicht zum Einsatz kommen wird. Justin van der Ven, der ja vor der Pause verletzt war, könnte jedoch wieder dabei sein. Auf unbestimmte Zeit fehlen wird weiterhin Rayan Bettahar. Demnach plagen Petteri Väkiparta nach wie vor ein paar Verletzungssorgen. Hilfe kommt vom DEL-Kooperationspartner mit Rio Kaiser. Doch da auch beim aktuellen DEL-Tabellenführer einige Spieler angeschlagen sind, wird es diesmal keine weiteren Ergänzungen aus der Hauptstadt geben. Für den Chefcoach ist das aber nicht ausschlaggebend: „Wir haben in dieser Woche gut trainiert. Bad Nauheim und Regensburg sind starke Mannschaften und es sind schwere Aufgaben für uns. Aber wir werden bereit sein.“ Für die Füchse werden es definitiv zwei schwere Spiele, denn auch die Gegner kommen ausgeruht aus der Pause. Positiv für die Füchse spricht die Entwicklung der Specialteams in den letzten Spielen. So stehen sie auf Platz zwei bei Überzahl und Platz drei bei Unterzahl. Mit einer Effizienz von 111,3 % sind sie sogar Spitze. Roope Mäkitalo ist weiterhin der Top-Scorer des Teams und kommt auf insgesamt 18 Punkte (8/10). Auch der Finne wird übrigens am Freitag als Fuchs des Monats Oktober seine Ehrung entgegennehmen dürfen.