Mit einem nur geringfügig veränderten Kader, aber einem neuen Headcoach Josh Holden und folglich veränderter Spielanlage steigt der HCD in die neue Saison. Erstes Ziel bleibt die direkte Playoff-Qualifikation.
Nach einer langen Spielerkarriere in der Schweiz und zuletzt fünf Saisons als Assistenztrainer von Dan Tangnes beim EV Zug führt Josh Holden mit dem HCD erstmals eine Mannschaft als Headcoach. Der 45-jährige kanadisch-schweizerische Doppelbürger hat klare Vorstellungen. Er verlangt, dass seine Verteidiger die Angriffe schneller lancieren und sich auch vermehrt in die Offensive einschalten. Dadurch soll das Überraschungsmoment erhöht werden. Von seinen Stürmern fordert Holden mehr direkten Zug aufs gegnerische Tor. Bei fünf gegen fünf Feldspieler hat der HCD zweifellos Steigerungspotenzial, auch bezüglich der Abschlusseffizienz. Beibehalten möchte er seine Qualitäten in den Special Teams. Das Davoser Penaltykilling war letzte Saison das beste in der National League, im Powerplay klassierte er sich mit einer Erfolgsquote von 22 Prozent im Mittelfeld.
Drei Zuzüge
Auf dem Transfermarkt tat der HCD im vergangenen Frühling nur das Nötige. Kristian Näkyvä ersetzt Magnus Nygren, der in seine schwedische Heimat zu Färjestad zurückkehrte. Der neue, 32-jährige finnische Abwehrspieler fiel in den letzten Jahren mit seinen Spielmacherqualitäten in der schwedischen Liga auf; er liess sich im Durchschnitt regelmässig etwa einen halben Skorerpunkt pro Match notieren. Letzte Saison waren es in 65 Meisterschaftsspielen gar 42 Skorerpunkte für den Örebro HK. Routine und Zuverlässigkeit bringt auch Rückkehrer Noah Schneeberger (35) mit. Er verteidigte bereits von 2012 bis 2018 für den HCD. Claude Paschoud hingegen wechselte von Davos zum SC Bern. Neu trägt Aleksi Peltonen die HCD-Farben. Er spielte in den letzten Jahren in der US-College-Meisterschaft. Nach dem Uni-Abschluss in Ökonomie steigt der 25-jährige Zweiwegstürmer nun ins professionelle Eishockey ein. Er belastet das Ausländerkontingent nicht, weil er seine erste Spielerlizenz in der Schweiz löste, als sein Vater Ville Peltonen – in Finnland eine Eishockey-Legende – für den HC Lugano stürmte.
Direkte Playoff-Qualifikation als erstes Ziel
Als erstes Saisonziel peilt der HCD die direkte Playoff-Qualifikation an. Erforderlich ist dafür am Ende der Qualifikation nach 52 Meisterschaftsrunden eine Klassierung unter den ersten sechs. Dieses Vorhaben verwirklichte der Bündner National-League-Klub in den beiden letzten Saisons. Im vergangenen Frühling scheiterte er danach im Playoff-Viertelfinal an den ZSC Lions. Da die National League sehr ausgeglichen ist, wird es erneut ein hartes Ringen um die Playoff-Plätze geben. Mindestens zehn der 14 Klubs in der obersten Schweizer Liga hoffen auf die Playoffs. Als Meisterschaftsfavoriten gelten die ZSC Lions, Titelverteidiger Genf-Servette und der EV Zug. Mehrere Klubs, die in den vergangenen Jahren untendurch mussten, haben aufgerüstet und wollen nun vorne mitreden, allen voran der SC Bern und der HC Lugano, aber auch der HC Lausanne.
Während die Hälfte der NL-Klubs auf ausländische Torhüter setzt, tritt der HCD mit seinem bewährten Schweizer Duo Sandro Aeschlimann und Gilles Senn an. Das Davoser Kader ist gut bestückt, allerdings nicht besonders breit. Das könnte zur Achillesferse werden, wenn gleichzeitig mehrere Stammspieler längerfristig ausfallen. Die Klubführung hat sich dennoch für diesen Weg entschieden, damit auch eigene Nachwuchsspieler aus dem U20-Team auf höchster Ebene zum Einsatz gelangen.
Der HCD startet am kommenden Freitag um 19.45 Uhr mit einem Heimspiel gegen Fribourg-Gottéron in die neue Meisterschaft. Eine spezielle Note erhält tags darauf für die Davoser der weite Gang in den Jura. Denn beim HC Ajoie ist jetzt Christian Wohlwend Headcoach; im Januar dieses Jahres war er beim HCD entlassen worden.