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Mit tollem Spiel zum ersten Sieg

Füchse schlagen die Eispiraten mit 6:3

Þ15 Oktober 2020, 08:59
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Lausitzer Füchse

Eishockeyherz, was willst du eigentlich mehr??? Na klar: Am besten natürlich „normale Verhältnisse“. Weil es die aber momentan nicht gibt, sind ein paar Regeln zu beachten, die aber durchaus erträglich sind. Im Gegenzug bekommt man dafür richtig guten Sport geboten, der viel Zuversicht mit Blick auf die neue Saison verbreitet. Nach einer wirklich starken Vorstellung gewannen unsere Füchse gegen die Eispiraten Crimmitschau zum Auftakt des Nord-Ost-Pokals mit 6:3. Aber: Wackelt der Erfolg vielleicht? Droht am Grünen Tisch ein Punktabzug? Denn die Blau-Gelben traten mit sechs Ausländern an!

„Keine Sorge! Mit den Verantwortlichen der anderen drei Teams haben wir vereinbart, dass wir auch mehr als die vier Kontingentspieler unseres Profi-Teams einsetzen dürfen“, gab EHC-Geschäftsführer Dirk Rohrbach Entwarnung. Weil zudem kurzfristig auch Eric Mik und Fabian Dietz zu den Unsrigen abgestellt worden waren, konnte Trainer Corey Neilson trotz des (zusätzlichen) Ausfalls von Philip Kuschel (Unterkörperverletzung; dafür spielte Luis Rentsch erstmals Verteidiger) vier komplette Blöcke ins Gefecht schicken. Dieses begannen die Gäste sehr schwungvoll und in hohem Tempo. Es war eine reichliche halbe Minute gespielt, da rutschte ein langer Pass in unsere Verteidigungszone. Mac Carruth fuhr aus dem Tor, täuschte einen Pass nach rechts an und schob die Scheibe nach links. Dort stand allerdings kein Weißwasseraner, sondern Mathieu Lemay. Der ließ sich nicht bitten und schlenzte ins verwaiste Gehäuse. Das nennt man dann wohl „kalte Dusche“ und „dumm gelaufen“. Die Heimischen aber zeigten sich unbeeindruckt; auch vom Lattentreffer von Willy Rudert (6.). Und dann gab es Überzahl. Unsere „special five“ liefen auf: Im Sturm Kerbashian, Andres und Farmer, an der Blauen Linie Nick Ross und Schwartz. Was nach dem Bullygewinn passierte, wirkte einstudiert. Rylan Schwartz bekam den Puck, sein Weg wurde freigesperrt und nach 13 Sekunden Powerplay hieß es 1:1. 32 Sekunden nach dem Tor musste Patrick Pohl nach einem Stockschlag gegen Stephane Döring (Genau, das ist der Top-Scorer der U23!) auf die Strafbank. Diesmal dauerte es nur sechs (!) Sekunden, da traf Schwartz zum Zweiten. Nun übernahmen die Füchse die Eishoheit. Alle vier Blöcke liefen, kämpften, rackerten. Unweigerlich wurde man zurück an die Spielweise der Mannschaft der Saison 2018/19 erinnert. Und die war sehr erfolgreich! Aber auch die Westsachsen trugen ihren Teil zu einem wunderschönen Eishockeyspiel bei. Marius Demmler hatte die gute Möglichkeit zum Ausgleich (17.). Doch Mac Carruth, der „Meister im Vergessen“, verwehrte dem Spielgerät den Einschlag. Auf der Gegenseite war Michael Bitzer machtlos, als Kale Kerbashian nach kurzer Drehung aus dem Handgelenk abzog und auf 3:1 stellte. Schade, dass die Pause diese so unterhaltsame Partie zunächst unterbrach.

Auch im Mittelabschnitt hielt das hohe Niveau. Die Kontrahenten schenkten sich nichts. Doch Thomas Reichel scheiterte ganz frei an Bitzer (23.). Beim Gegenangriff stoppte Carruth mit tollem Save einen Zwei-gegen-eins-Konter Vantuch/ Gams, den Letztgenannter veredeln wollte (26.). Unserem vierten Tor ging eine weitere bemerkenswerte Szene voraus: Patrick Pohl stürmte in verheißungsvoller Position in unser Drittel, wurde aber von Kerbashian (!) abgelaufen. Das nennt man wohl gutes Backchecking! Es folgte der lange Pass auf Rylan Schwartz, der Bitzer austanzte und einhob. Auch nach dem 1:4 gab der ETC nicht klein bei. Vincent Schlenker stand plötzlich frei vor Carruth, aber der behielt die Oberhand (33.). Und in der 40. Minute – Mac Howlett saß auf der Strafbank – machte sich Carl Hudson der Sachbeschädigung schuldig. Der Defender zerschoß nämlich den Schläger von Nick Walters.

Das Schlussdrittel gehörte lange allein den Hausherren. Mehr als verdient erhöhten Tim Detig (nach toller Vorarbeit von Lars Reuß) und erneut Rylan Schwartz (mit trockenem Schuss ins lange Eck) auf 6:1. Danach war für Mac Carruth Schluss und Nils Velm fuhr ins Tor. Der sah, dass Reuß nur die Torumrandung traf (58.), und musste dann noch zweimal hinter sich greifen. Ein Vorwurf traf den 19-Jährigen dabei nicht. Marius Demmler schloss ein langes Solo gekonnt ab. Und Scott Timmins versenkte 47 Sekunden danach einen Schrägschuss im langen Eck. Leider nur 588 Zuschauer wurden Augenzeugen des feinen Matches. Dennoch ließ sich das Siegerteam die Ehrenrunde nicht nehmen. Zwei Dinge fielen besonders auf: Die Mannschaft scheint auf gutem Wege zu sein, die viel zitierte „verschworene Gemeinschaft“ zu werden. Und das Defensivverhalten des gesamten Teams sieht zumindest jetzt viel besser aus, als es über weite Strecken der letzten Saison der Fall war.

Corey Neilson fasste die Partie so zusammen:

„Wir haben lange nach einem konsequenten Defensivverhalten in allen drei Zonen gesucht. Und ich denke, dass es heute wirklich toll war. Vor dem Spiel haben wir zudem darüber gesprochen, gute Offensivaktionen zu kreieren. Auch da haben die Jungs einen sehr guten Job gemacht. Wir hätten noch so viel mehr Tore schießen können. Auf alle Fälle war es ein guter Start in das Pokalturnier. Die Kerbashian-Linie war fantastisch. Aber mich haben auch einige der Kids überzeugt. Von Döring, Detig, Hazeldine, Rentsch und Howlett war ich echt beeindruckt. Und es war schön, Dietz und Mik mal wieder für ein Spiel bei uns zu haben.“

Die Statistik

0:1 (00:37) Mathieu Lemay
1:1 ( 07:01) Rylan Schwartz ( Kale Kerbashian, Nicholas Ross ) PP1
2:1 (07:39) Rylan Schwartz ( Nicholas Ross , Kale Kerbashian ) PP1
3:1 (18:47) Kale Kerbashian ( Tomas Andres , Rylan Schwartz )
4:1 (29:39) Rylan Schwartz ( Ondrej Pozivil , Tomas Andres )
5:1 (46:46) Tim Detig ( Lars Reuß , Mac Howlett )
6:1 (51:45) Rylan Schwartz ( Tomas Andres , Kale Kerbashian )
6:2 (57:42) Marius Demmler ( Carl Hudson )
6:3 (58:31) Scott Timmins ( Mathieu Lemay , André Schietzold )

Strafminuten: Weißwasser 8 - Crimmitschau 6

Schiedsrichter: Kevin Salewski, Bastian Steingross

Zuschauer: 588 weeEisArena Weißwasser O./L.

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