Braunlages Coach Bernd Wohlmann hatte sich schon nach der Niederlage in Essen kämpferisch gezeigt und auch Moskitocoach Uli Egen war im Vorfeld klar, dass die zweite Partie der Serie kein Selbstläufer werden würde. Die Moskitos begannen konzentriert und erwischten einen guten Start. Bereits in der 3. Minute bestrafte Frank Petrozza einen kapitalen Abspielfehler der Braunlager mit dem 1:0 für die Moskitos.
Auch die nächsten Chancen gehörten dem Essener Team und Maris Kruminsch erhöhte in der 6. Minute auf 2:0. Erst jetzt kam der Gastgeber zu den ersten Chancen. Immer wieder überraschten sie die Essener Hintermannschaft mit schnell vorgetragenen Angriffen.
In der 10. Minute schlug es dann auch zum ersten Mal hinter Torsten Schmitt ein. Torschütze war Erik Pipp. Die Moskitos antworteten eine Minute später Unterzahltreffer von Antti-Jussi Miettinen. Das 3:2 erneut durch Erik Pipp noch in der gleichen Spielminute brachte die Wölfe wieder ins Spiel zurück. In dieser Phase lief bei den Moskitos wenig zusammen. Braunlage kam immer wieder zu guten Chancen und in der 17. Minute ließ Stefan Bilstein den Wölfeanhang erneut jubeln. Mit 3:3 ging es in die erste Pause. Uli Egen und Larry Suarez hatten wohl in der Pause die richtigen Worte gefunden, denn vor dem eigenen Tor wurde nun besser gearbeitet. Dabei musste man jetzt auf Peter Kalinowski verzichten, der leicht angeschlagen in der Kabine blieb. Nach vorne versuchte man das Tempo hoch zu halten, da Braunlage erneut nur mit elf Feldspielern antreten konnte. Dies gelang aber nur bedingt, da man sich weiter viele Stockfehler leistete und einigen Fällen das Linienrichtergespann mit Icing- und Abseitspfiffen an diesem Abend wohl auf Kriegsfuß stand. Die Moskitos kontrollierten mit fortlaufender Spielzeit immer mehr das Spiel. Ein intensiver Antritt aus dem eigenen Drittel von Bendikt Kastner endete in der 29. Minute mit dem Tor zum 4:3. Erst im letzten Drittel sollte es wieder interessanter werden. Die Moskitos waren entschlossen, dass Spiel nicht mehr aus der Hand zu geben. Mit dem Treffer von Toptorjäger Frank Petrozza in der 45. Minute hatte man auch bereits einen großen Schritt in Richtung Finale geschafft, aber es sollte noch eine intensive Schlussphase folgen. In der 53. Minute musste das Essener Team eine zweiminütige doppelte Unterzahl überstehen.
Nur eine echte Torchance bekamen die Wölfe. Hinzu kam der zweite Treffer von Antti-Jussi Miettinen zum 6:3, der endgültig die Tür zum Finale öffnete. Die Schlussminuten wurden noch von einem schweren Foul an Marc Höveler überschattet. Der Essener Verteidiger wurde nach einem angezeigten Foulspiels noch völlig unnötig überhart in die Bande gecheckt. Höveler kam zwar wieder auf die Beine, war aber noch lange nach dem Spiel benommen. Ob eine ernste Verletzung vorliegt, wird eine Untersuchung zu Wochenbeginn zeigen. So war der Jubel über den 6:3 Sieg am Ende zwar etwas getrübt, aber das Team ließ es sich dann nicht nehmen, mit den angereisten Fans zusammen auf dem Eis den Einzug in das Finale zu feiern. Hier kommt es zum allseits gewünschten Traumfinale. Gegner in der „Best-of-Three“-Serie sind ab Freitag die Füchse Duisburg. Uli Egen war trotz des mühsamen Sieges zufrieden: „Braunlage hat uns das Leben sehr schwer gemacht. Das Spiel heute war nicht mit dem vom Freitag zu vergleichen. Braunlage hat nicht viele, dafür aber gute Spieler in den Reihen, die wissen wie man Tore schießt. Freitag war es eine eindeutige Angelegenheit. Heute haben wir zwar nicht unser bestes Eishockey gezeigt, aber ich denke, wir haben die Serie verdient gewonnen.“
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Tore: 0:1 (2;57) Petrozza (5:4), 0:2 (5;38) Kruminsch (Hendle, Nieberle), 1:2 (9;03) Pipp (Schneider, Bilstein – 5:4), 1:3 (10;01) Miettinen (4:5), 2:3 (10;52) Pipp (Öttl – 5:4), 3:3 (16;16) Bilstein (Öttl, Schneider) 3:4 (28;11) Kastner (Nieberle, Kohmann), 3:5 (44;24) Petrozza (Miettinen), 3:6 (56;52) Miettinen (Petrozza,Kohmann)
Zuschauer: 886
Schiedsrichter: Kühnel
Strafminuten: Moskitos 10 – Braunlage 14
eishockey.net / PM Moskitos Essen