Es war eine bezeichnende Szene. Nachdem er den Pokal entgegengenommen hatte, lief Kapitän Fabian Staudt nicht direkt auf den Fanblock zu, sondern machte Halt bei Florian Kiel, um ihm diese Ehre zu überlassen. Seine letzte große Szene auf dem Eis, er durfte als erster die Fans mit Pokal in der Hand zur Welle auffordern! Ehre, wem Ehre gebührt!
Die Erfolge des Herforder EV in den letzten Jahren sind untrennbar mit dem Namen Florian Kiel verknüpft. Weit über 500 Spiele hat in den Trikots der Ice Dragons absolviert, im Nachwuchs wie auch bei den Senioren. Aus dem viel-gerühmten Jahrhundert-Jahrgang - der Mannschaft, die 2009 in der Junioren-Bundesliga so viel erreichte - war er der erste, der 2005 den Schritt in die erste Mannschaft schaffte. Nun, fast 15 Jahre später, fast 30 Jahre jung, mit mehreren Meistertiteln und Pokalen im Gepäck, sagt er „Servus“, entspannt und besonnen, ganz so, wie es schon immer seine Art war! Denn so auffällig und stark wie er auf dem Eis agierte, so ruhig und besonnen agierte er abseits davon. Das Herforder Eishockey wird ihn nicht nur als Leistungs-, sondern auch als Sympathieträger vermissen. Und wie aus Mannschaftskreisen zu vernehmen war, kündigen sich schon Panikattacken an, weil die Frage, bei wem man in Zukunft Duschgel schnorren kann, nicht abschließend geklärt ist. „Florian war der einzige, der das Duschgel in all den Jahren NIE vergessen hat. Auf ihn war halt immer Verlass“, so Nils Bohle dazu. Lieber Florian, wir alle vom HEV haben natürlich vollstes Verständnis dafür, dass Du Dich vor allem um Deine Familie und den Beruf kümmern möchtest! Und wir wünschen Dir für die Zukunft nur das Beste! Trotzdem hoffen wir, dass Du das ein oder andere Mal bei einem Spiel vorbeischaust und wer weiß, vielleicht bringst Du dem Team ja eine Packung Duschgel in die Kabine?