Dabei musste sich Tigers-Schlussmann Florian Bugl mehrfach auszeichnen, um seine Mannschaft im Spiel zu halten. Er avancierte dadurch zum Matchwinner und wurde nach Spielende vom zahlreich erschienenen Tigers-Anhang dafür gefeiert.
Ausgangslage:
Das erste Aufeinandertreffen in dieser Saison zwischen Löwen und Tigern entschieden die Straubinger mit 5:2 zu ihren Gunsten. Insgesamt fällt die Bilanz aber 10:14 leicht negativ aus.
Travis St. Denis war nach abgelaufener Sperre wieder spielberechtigt. Mit Marcel Brandt (krank) und Stephan Daschner (verletzt) fehlten allerdings zwei Stützen in der Tigers-Verteidigung, außerdem verzichtete Tom Pokel auf Marcel Müller im Sturm. Im Tor der Straubinger erhielt diesmal erneut Florian den Vorzug vor Zane McIntyre.
Löwen-Cheftrainer Tom Rowe musste weiter auf Nathan Burns, Markus Lauridsen und Carter Rowney verzichten, auch Dominik Bokk fiel nach einer Unterkörperverletzung aus. Zudem fehlte der vom Disziplinarausschuss für zwei Spiele gesperrte Cameron Brace. Auch der unter der Woche nachverpflichtete AHL-Verteidiger Andy Welinski war noch nicht mit von der Partie, genauso wie Kevin Bicker und Sebastian Cimmerman. Im Tor setzten die Gäste aus Hessen auf Cody Brenner.
Spiel:
Die Tigers sahen sich bedingt durch ein aggressives Forechecking der Frankfurter zunächst in die Defensive gedrängt und verbrachten mehr Zeit in der eigenen Zone, als ihnen wohl lieb sein konnte. Erst nach einigen Minuten Spielzeit konnten sie sich von dem Dauerdruck befreien – und waren sofort zur Stelle, als es darauf ankam: Einen Schuss von Justin Scott konnte Cody Brenner nur nach vorne in den Slot abwehren, wo Skyler McKenzie lauerte und den Puck über die Linie beförderte (5. Spielminute). In der Folge nahmen die Straubinger mehr und mehr das Heft in die Hand und tauchten häufiger gefährlich vor dem gegnerischen Tor auf, ohne sich jedoch zwingende Chancen zu erarbeiten. Wenn die Frankfurter vor Florian Bugl auftauchten, versuchten sie es mit Fernschüssen, die den Straubinger Schlussmann aber vor keine Probleme stellten. Zweieinhalb Minuten vor Drittelende musste Michael Clarke nach einem Beinstellen auf der Strafbank Platz nehmen. Die Löwen fanden auch sofort in ihre Aufstellung und nahmen das Straubinger Tor unter Beschuss. Doch keinem der Frankfurter Spieler gelang es, Florian Bugl zu überwinden und so überstanden die Tigers ihre erste Unterzahl schadlos. Wieder komplett hätte Elis Hede beinahe auf 2:0 erhöht, sein Schuss war jedoch zu unplatziert und so blieb es bei der knappen Ein-Tore-Führung.
Mit Beginn des Mittelabschnitts wechselten die Löwen Frankfurt ihren Torhüter, fortan stand Jussi Olkinuora zwischen den Pfosten. Wie schon im ersten Drittel waren es zunächst die Gäste, die offensiv die Akzente setzten. Die Tigers taten sich schwer, ein Durchkommen zu finden. Nach einem Puckverlust in der Tigers-Hintermannschaft wurde Adrian Klein wegen Bandenchecks für zwei Minuten hinausgestellt, somit mussten sich die Hausherren das zweite Mal in Unterzahl üben. Wie schon beim ersten Mal stand die Formation gut und ließ keine gefährlichen Abschlüsse zu. Lange waren die Niederbayern nicht komplett, da wurde Elis Hede wegen Hakens in die Kühlbox geschickt. Diesmal war Florian Bugl vermehrt gefordert, aber immer rechtzeitig zur Stelle. So auch gegen Reid McNeill, der es zweimal per Schlagschuss versuchte. Auch nachdem die Strafzeit abgelaufen war, blieben die Löwen am Drücker, die Straubinger Hintermannschaft wackelte nun bedenklich, hatte Probleme in den Zweikämpfen und konnte kaum mehr für Entlastung sorgen. Erst in der 36. Spielminute sorgte Taylor Leier mit einem verdeckten Schuss für Gefahr, Jussi Olkinuora machte die Ecke aber rechtzeitig zu. Mit dem nächsten geordneten Spielaufbau kam Mario Zimmermann zum Abschluss aus dem hohen Slot, bei dieser Aktion musste sich Kevin Maginot mit einem Stockcheck behelfen. Im daraus resultierenden Powerplay präsentierten sich die Tigers aber unkonzentriert und leisteten sich eine unnötige Strafe wegen zu vielen Spielern auf dem Eis. Die Frankfurter konnten aber auch weiterhin aus ihrer Feldüberlegenheit kein Kapital schlagen.
Zum Start des Schlussabschnitts präsentierten sich die Niederbayern giftiger, setzten sich auch in der Offensivzone fest und waren um Abschlüsse bemüht. Auf der Gegenseite hatten die Tigers Glück, dass ein Schuss von Chris Wilkie nur an der Latte landete (45. Min.). Wenig später war es doch passiert: Ein scharfer Pass von Chris Wilkie in den Slot wurde von einem Tigers-Spieler ins eigene Tor abgelenkt und so kamen die Gäste zum mittlerweile mehr als verdienten Ausgleichstreffer. Spätestens jetzt war die Verunsicherung in allen Teilen der Mannschaft greifbar, selbst mit einem Mann mehr auf dem Eis brachten die Tigers keinen vernünftigen Angriff zustande. In der eigenen Zone verteilte man Geschenke in Form von Puckverlusten – Florian Bugl allein war es zu verdanken, dass man in dieser Phase nicht in Rückstand geriet. Als nach einem haarsträubenden Fehlpass der Puck direkt auf den Schläger von Julian Napravnik landete, rettete Bugl mit einer Glanztat. Dann leisteten sich die Frankfurter einen Puckverlust vor dem eigenen Tor, was Danjo Leonhardt jedoch nicht nutzen konnte, da er nur den Pfosten anvisierte. Die Frankfurter bekamen den Puck aber nicht aus der Gefahrenzone und so konnte Sekunden später Travis St. Denis seine Farben erneut in Führung bringen (54. Min.). Damit war auch das zwischenzeitlich abhanden gekommene Selbstvertrauen wiederhergestellt und die Niederbayern suchten nun die Vorentscheidung. Gut zwei Minuten vor Spielende konnte Jussi Olkinuora einen Schuss von JC Lipon nicht festhalten; bevor der Straubinger Stürmer jedoch an den Nachschuss kam, gelang es der Frankfurter Hintermannschaft, zu klären. Zwei Minuten vor Ende setzte Löwen-Headcoach Tom Rowe alles auf eine Karte und brachte einen zusätzlichen Feldspieler für seinen Torwart. Dieser Vorteil war Sekunden vor dem Ende allerdings wieder dahin, als Chris Wilkie wegen Stockschlags auf die Strafbank musste. In der verbleibenden Spielzeit passierte nichts mehr und so konnte Straubing einen glücklichen Heimsieg über einen Tabellennachbarn feiern.
Ausblick:
Am Freitag treten die Straubing Tigers bei den Adlern Mannheim an (06.12.2024, 19:30 Uhr, SAP Arena, Mannheim). Der amtierende Deutsche Meister aus Berlin gibt am Sonntagnachmittag seine Visitenkarte in der Gäubodenstadt ab (08.12.2024, 14:00 Uhr, Eisstadion am Pulverturm, Straubing). Am darauffolgenden Dienstag versuchen die Straubing Tigers dank zahlreicher mitreisender Fans erneut ein Heimspiel in München zu haben (10.12.2024, 19:30 Uhr, SAP Garden, München).
Straubing Tigers vs. Löwen Frankfurt 2:1 (1:0, 0:0, 1:1)
Tore: 1:0 (04:07) McKenzie S. (Scott J., Samuelsson P., EQ); 1:1 (46:23) Froberg L. (Napravnik J., EQ); 2:1 (53:51) St. Denis T. (Connolly M., Leonhardt D., EQ).
Straubing Tigers: Bugl (McIntyre) – Samuelsson, Green, Connolly, Brunnhuber, Hede – Zimmermann, Nogier, McKenzie, Scott, Clarke – Klein, Braun, Leier, Leonhardt, Fleischer – Geitner, St. Denis, Samanski, Lipon.
Löwen Frankfurt: Brenner (Olkinuora) – Maginot, McNeill, Wilkie, Froberg, Napravnik – Wirt, Matushkin, Schiemenz, Pfaffengut, Schweiger – Niehus, Bidoul, Lobach, Proft, Brown.
Strafen: Straubing: 10 Minuten – Frankfurt: 8 Minuten
Zuschauer: 5.635 (ausverkauft)
Schiedsrichter: A. Moosberger / A. Ansons
Spielstätte: Eisstadion am Pulverturm, Straubing