Nach dem Derby ist vor dem Derby. Genau eine Woche nach dem furiosen 6:4-Erfolg in München steht für die Panther am Freitagabend (20:30 Uhr) das nächste Nachbarschaftsduell auf dem Programm. Inklusive Vorbereitungsspiele trifft der ERC bereits zum vierten Mal innerhalb gut eines Monats auf die Augsburger Panther
Doch sowohl Trainer Doug Shedden als auch das Team erwarten ein anderes Duell als in den vergangenen drei Aufeinandertreffen. „Sie haben einige gute Importspieler dazugeholt und sind jetzt vor allem offensiv besser als noch vor ein paar Wochen“, meint Shedden hinsichtlich der hochkarätigen Neuverpflichtungen von Spencer Abbott, der mit drei Toren in seinen ersten drei Einsätzen glänzte und Danny Kristo, der beim 6:5-Sieg in München am Dienstag zwei Scorerpunkte beisteuerte. „Ich kenne die beiden und habe schon gegen sie gespielt. Augsburg ist ein anderes Team als beim letzten Spiel. Wir müssen defensiv absolut bereit sein“, mahnt Verteidiger Ben Marshall, der bisher mit seiner auffälligen Spielweise, seinen großen schlittschuhläuferischen sowie stocktechnsichen Fähigkeiten und viel Eiszeit auf sich aufmerksam machen konnte. „Die Liga ist doch sehr nordamerikanisch geprägt und etwas defensiver als ich es aus den Ligen kenne, in denen ich in den vergangenen Jahren gespielt habe. Die Special Teams sind sehr wichtig. Wenn du da gut bist, hast du gute Chancen zu gewinnen“, sagt der 28-Jährige, der bisher drei Vorlagen auf dem Konto hat.
SPECIAL TEAMS SPIELEN WICHTIGE ROLLE
Während das Unterzahlspiel der Panther bisher sehr gut funktioniert und mit einer Quote jenseits der 90 Prozent zu den besten der Liga gehört, gibt es im Powerplay noch Luft nach oben. „Im Überzahlspiel ist die Chemie sehr wichtig und sich genau zu kennen. Wir haben viele neue Spieler, die noch nicht zusammengespielt haben. Wir sind in Überzahl nicht so gut gestartet, haben aber in den letzten Spielen einige Tore erzielt und die Formkurve im Powerplay zeigt auf jeden Fall nach oben“, so Marshall, der selbst eine tragende Rolle im Ingolstädter Überzahlspiel einnimmt.
Kurioserweise ist das Extrem in den Augsburger Special Teams enorm. Während sie mit 95,7 Prozent in Unterzahl eine überragende Quote und damit das beste Penalty-Killing der Liga aufweisen, steht das Überzahl noch ohne einen einzigen Treffer da. In 19 Situationen brachten die Schwaben, die im Vorjahr enorm stark mit einem Mann mehr auf dem Eis waren, den Puck nicht über die Linie.
Wer bei den Panthern morgen das Tor hütet wollte Shedden noch nicht verraten. Fest steht hingegen, dass Louis-Marc Aubry nach seiner kurzen Zwangspause wieder zur Verfügung steht. Der Kanadier wird mit Vollvisier auflaufen. Verzichten müssen die Blau-Weißen auf die Langzeitverletzten Frederik Storm und Wojciech Stachowiak sowie ein letztes Mal auf Daniel Pietta. Für Neuzugang Ryan Kuffner, der nun eine noch bereits kurzfristig eine noch tragender Rolle spielen dürfte, ist vor allem eins wichtig: "Wir müssen mit viel Tempo spielen. Je schneller wir spielen, desto mehr Chancen werden wir bekommen und desto schwerer ist es für den Gegner. In München haben wir das gut gemacht."
Erstes DEL-Spiel für Youngster Enrico Henriquez-Morales
Wenn die Panther heute Abend zum Derby in Augsburg antreten, ist die Partie für einen ERC-Profi etwas ganz Besonderes. Youngster Enrico Henriquez-Morales wird sein erstes DEL-Spiel bestreiten und an der Seite von Hans Detsch und Samuel Soramies in einer Reihe auflaufen.
„Er hat eine großartige Erfahrung bei der U20-Weltmeisterschaft gemacht. Ich denke, das hat ihm auch nochmal dabei geholfen, auf einem hohen Level mitzuspielen. Allzu viele Trainingseinheiten hat er diese Saison zwar noch nicht mit uns gemacht, aber er ist ein Junge, der hart arbeitet, die richtige Einstellung zum Spiel hat und seine Sache bisher gut macht“, so Trainer Doug Shedden über den 19-Jährigen.
Vor seinen ersten Schritten auf DEL-Eis heute Abend im Augsburger Curt-Frenzel-Stadion, kann der Nachwuchsnationalspieler seine Premiere kaum erwarten: „Ich freue mich wahnsinnig darauf und es ist super, dass es nun geklappt hat. Dass es dann auch noch im Derby gegen Augsburg ist, ist das i-Tüpfelchen. Aber ich denke schon, dass ich am Anfang etwas nervöser sein werde als sonst.“ Bisher lief Henriquez für den Ingolstädter Kooperationspartner Rosenheim in der Oberliga auf und trumpfte dort in der aktuellen Spielzeit mächtig auf. In elf Einsätzen gelangen ihm 22 Scorerpunkte (zehn Tore, elf Assists). „Ich will die Kleinigkeiten richtig machen, auf den Körper spielen und einfach mein Spiel durchziehen“, sagt der Stürmer über seine Vorsätze.
Das Spiel könnt Ihr selbstverständlich bei uns im Liveticker verfolgen!!!