Mit dem Selbstvertrauen von drei Siegen aus den vergangenen vier Spielen fuhren die Nürnberg Ice Tigers am Mittwochabend zum Auswärtsspiel bei den Straubing Tigers. Personell gab es erneut keinerlei Umstellungen, Leon Hungerecker begann also erneut zwischen den Pfosten und war schon nach wenigen Augenblicken gefordert. Straubing setzt sich sofort im Nürnberger Drittel fest, Travis St. Denis traf das Außennetz, Joshua Samanski kam anschließend aus dem Slot zum Abschluss und scheiterte an Leon Hungerecker (1.). Nach dem ersten Sturmlauf der Hausherren beruhigte sich das Geschehen in der Folge, beide Teams waren im eigenen Drittel eng an den Gegenspielern und ließen daher nicht viele Abschlüsse zu. Einen der wenigen hatte Charlie Gerard in der 6. Minute, aus spitzem Winkel schoss er aber knapp am Tor vorbei. Erst gegen Mitte des ersten Drittels wurde das Spiel offener, Straubings Verteidiger Nelson Nogier zog von der blauen Linie ab, Hungerecker hielt sicher mit der Fanghand (11.). Den ersten wirklichen Aufreger gab es erst knapp fünf Minuten vor der ersten Pause: Charlie Gerard kam mit Tempo über die linke Seite, zog vors Tor und brachte den Puck an Zane McIntyre vorbei, traf diesen allerdings in der Bewegung an der Maske und das Tor wurde zu recht nicht anerkannt (16.). Eine Minute später machte es Cole Maier ähnlich, setzte über die linke Seite zum Solo an, zog vors Tor – und überwand McIntyre flach und ohne Berührung zur 1:0-Führung für Nürnberg (17.). Wenige Augenblicke später hatte Evan Barratt mit einem Alleingang sogar das zweite Tor auf dem Schläger, konnte McIntyre mit einem flachen Schuss aber nicht überwinden (18.).
Zu Beginn des zweiten Drittels kam Straubing gefährlich ins Nürnberger Drittel, aus dem Gewühl heraus landete der Puck im Slot bei Danjo Leonhardt, der aus aussichtsreicher Position aber knapp am Tor vorbei schoss (22.). Auf der anderen Seite spielte Eugen Alanov von hinter dem Tor nach vorne, Owen Headrick zog direkt ab und verfehlte nur knapp (23.). Nürnberg blieb im Angriff, Headrick schoss wenige Sekunden später erneut von der blauen Linie, Ryan Stoa fälschte vor dem Tor an den langen Pfosten ab, der Puck landete am Schlittschuh Eugen Alanovs und prallte von dort zum 2:0 für Nürnberg über die Linie (23.). Straubing antwortete mit Angriff um Angriff, die Ice Tigers verteidigten aber weiterhin konsequent und unterbanden die Angriffe früh. So kam das Team von Mitch O’Keefe auch immer wieder zu guten Konterchancen wie in der 28. Minute, als Will Graber mit Tempo ins Straubinger Drittel kam und querspielte, wo Charlie Gerard direkt abzog und knapp verfehlte. Gerard hatte auch die nächste Nürnberger Großchance, konnte McIntyre nach feinem Zuspiel von Hayden Shaw von hinter dem Tor aber nicht überwinden (31.). Straubing kam erst gegen Ende des Drittels gefährlicher ins Nürnberger Drittel und hatte in zwei aufeinanderfolgenden Überzahlspielen gute Möglichkeiten. In der 36. Minute zog Joshua Samanski von der rechten Seite ab, der Puck rutschte Hungerecker durch in Richtung Torlinie, blieb aber vor der Linie liegen und Owen Headrick schob ihn unter seinen Torhüter. Weil erneut Samanski (37.) und Elis Hede an Hungereckers Reaktionsschnelligkeit scheiterten, nahmen die Ice Tigers die 2:0-Führung mit in die zweite Pause.
Wer auf Seiten der Straubing Tigers einen Sturmlauf zu Beginn des letzten Drittels erwartet hatte, sah sich getäuscht. Die Ice Tigers spielten weiter souverän und munter nach vorne und ließen zu Beginn des Schlussabschnitts kaum Gelegenheiten zu. Erst nach fünf gespielten Minuten kam Philip Samuelsson vom linken Bullykreis zum Abschluss, Hungerecker hielt aber sicher (45.). Große Druckphasen konnten die Hausherren allerdings nicht erzeugen, die Ice Tigers verteidigten weiterhin resolut und klärten immer wieder. In der 51. Minute erlief Will Graber einen solchen Befreiungsschlag, zog vors Straubinger Tor und schoss aus dem Handgelenk nur knapp drüber. Drei Minuten später wurde es vor dem Nürnberger Tor gefährlich, als Marcel Brandt zum Abschluss kam, Hungerecker parierte mit der Stockhand. Im direkten Gegenzug hatte Julius Karrer am Ende eines Konters die große Chance zum dritten Tor, aber auch McIntyre reagierte glänzend (54.). Wiederum im direkten Gegenzug kam Straubing auf 1:2 heran, als Philip Samuelsson es von hinter dem Tor probierte, der Puck an Hungerecker prallte und knapp über die Linie rutschte (55.). Die Antwort der Ice Tigers folgte allerdings 80 Sekunden später. McIntyre konnte einen Schuss von Evan Barratt nicht festhalten, Will Graber setzte nach, Charlie Gerard übernahm und schob überlegt zum 3:1 ein (56.). Straubing setzt knapp drei Minuten vor Schluss alles auf eine Karte und nahm den Torhüter vom Eis, die Ice Tigers klärten sicher und Evan Barratt machte mit dem Schuss ins leere Tor zum 4:1 alles klar (58.). Am Ende war es eine nahezu perfekte Auswärtsleistung der Ice Tigers, die damit den dritten Sieg in Folge feiern durften.
Stimmen zum Spiel:
Mitch O’Keefe (Nürnberg): Straubing ist hart rausgekommen, da waren wir nicht richtig bereit und wurden unter Druck gesetzt. Nachdem wir unseren Forecheck zum Laufen bekommen haben, sind wir besser ins Spiel gekommen. Wenn man auswärts 20 geblockte Schüsse hat zeigt das, wie hart die Jungs gearbeitet und sich den Sieg verdient haben.
Tom Pokel (Straubing): Wir hatten einen sehr starken Start und hatten gute Chancen. Das aberkannte Tor sollte ein Weckruf sein, aber auf einmal waren wir 0:1 hinten. Bei allen drei Toren, die Nürnberg geschossen hat, waren wir eigentlich am Drücker. Auch nach dem 1:2 hat Nürnberg direkt geantwortet. Die geblockten Schüsse waren ein ausschlaggebender Faktor, trotzdem haben wir 33 Schüsse aufs Tor gebracht. Unsere Top-Leistungsträger müssen besser sein, da waren die Top-Leistungsträger der Ice Tigers besser.