Für beide Teams stand an diesem Abend viel auf dem Spiel: die Bayern konnten mit einem Sieg das Finale klar machen, während die Hessen sich keine Niederlage erlauben durften. Dementsprechend verhalten begann das Match, in dem die Gäste natürlich aktiver sein mussten. Der SCR lauerte somit auf Fehler der Roten Teufel, die nach einer kurzen Abtastphase versuchten, das Match an sich zu reißen. Barta (5.) und Althenn (6.) hatten hierbei aussichtsreiche Möglichkeiten, doch zu ungenau waren die Schüsse der Bad Nauheimer. Wie bereits in den Partien eins und zwei waren es auch an diesem Abend wieder Kleinigkeiten, die zu Toren führten. Matthias Baldys verlor in der 7.Minute die Scheibe hinter dem eigenen Gehäuse an Zimmermann, der mit einem Bauerntrick den ohne Abwehrchance verbliebenen Markus Keller zum 1:0 für die Garmischer überwand. Bis auf diese Szene war der erste Abschnitt aber eine ausgeglichene Angelegenheit, bei der die Kurstädter vielleicht sogar einen Hauch gefährlicher und somit besser waren. Baldys hätte seinen Fehler in der 15.Minute fast wieder ausgebügelt, doch der Stürmer verzog einen Rückhandschuss nur Millimeter am Pfosten vorbei, so dass es bei diesem knappen Rückstand nach 20 (fair geführten) Minuten blieb.
In der ersten Minute des Mitteldrittels waren die Hessen mit Gedanken wohl noch in der Kabine, denn nach nur 41 Sekunden schloss Kyle Doyle einen schnellen Spielzug mit einem Schuss in den Winkel zum 2:0 für die Gastgeber ab. Dieses Tor war natürlich optimal für die Hausherren, die das Match somit aus einer gesicherten Defensive kontrollieren konnten. Bad Nauheim bemühte sich zwar, große Chancen sprangen allerdings nicht dabei heraus. Garmisch wartete hingegen auf den vielleicht alles entscheidenden Konter, der sich jedoch nicht ergab. Stattdessen wollten es die Roten Teufel noch einmal wissen und kamen zu aussichtsreichen Gelegenheiten von Schwab im Powerplay (28.), Piwowarczyk und Althenn (35.), in diesen Szenen zeichnete sich jedoch SCR-Goalie Wild mit tollen Paraden aus. Auch die größte Chance der Hessen durch den völlig frei stehenden Striepeke in der 36.Minute vereitelte der Torsteher, der in der 39.Minute Glück hatte, dass ein Treffer von Jan Barta aufgrund eines angeblichen hohen Stocks nicht gegeben wurde. Gare zog nach einem Konter ab, Wild parierte mit dem Schoner und das in hohem Bogen fliegende Hartgummi beförderte Barta schließlich über die Linie. Während ein Linesman auf Tor entschied, erkannte der Hauptschiedsrichter den Teufeln diesen Treffer ab, der so kurz vor der Pause natürlich immens wichtig gewesen wäre.
Im letzten Abschnitt bekamen die Hessen durch Strafen der Garmischer die Gelegenheit, zumindest den Anschlusstreffer zu markieren. Im ersten Anlauf nach einer Strafe gegen Völk funktionierte dies noch nicht, als mit Doyle und Kink gleich zwei Bayern in der Kühlbox saßen, nutzte Piwowarczyk die Situation in der 53.Minute zum ersten Bad Nauheimer Treffer. Nun wurden es noch einmal dramatische Schlussminuten. Die Hessen drängten auf den Ausgleich, während die Gastgeber hinten mit allen Akteuren verteidigten. Die Zeit lief den Wetterauern natürlich langsam aber sicher davon, 65 Sekunden vor dem Ende ging Markus Keller für einen sechsten Feldspieler vom Eis. Garmisch hatte zwei Mal die Chance auf das empty net goal, doch Baum rettete einmal auf der Torlinie, und einmal warf sich Franz in den Schuss. Nach vorne ging jedoch nichts mehr, so dass es nach 60 Minuten hieß Sieg und Finaleinzug für den SC Riessersee. In einem ersten Resümee war es somit das erste Heimspiel (3:4 Niederlage n.V. trotz 3:0-Fürhung), das den entscheidenden Ausschlag in dieser Serie gab. "Wir sind natürlich enttäuscht. Ich bin mir sicher, dass wir am Sonntag das Finale klar gemacht hätten, wenn wir heute den Sieg nach Hause gebracht hätten. Aber wir müssen nun damit leben und den Blick nach vorne werfen. Ich lasse die Niederlage jetzt erstmal sacken nach der langen Saison", sagte EC-Geschäftsführer Andreas Ortwein in einem ersten Statement.
Die Spielzeit 2010/11 ist somit für die Roten Teufel (fast) Geschichte, am nächsten Wochenende wird es eine gebührende Abschlussfeier geben, bei der die Fans ihr Team, das besonders in der Endrunde und den Playoffs tolle Leistungen gezeigt hat, noch einmal feiern können. Details hierzu folgen in Kürze.
SC Riessersee - EC Bad Nauheim 2:1 (1:0, 1:0, 0:1)
Tore:
1:0 (06:48) Zimmermann (Mayr)
2:0 (20:41) Doyle (Bartlett, Kink)
2:1 (52:20) Piwowarczyk (Baum) PP 5-3 Strafminuten: SCR 12 / ECN 4
Zuschauer: 2.503
eishockey.net / PM Nauheim
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Mit sechs Zählern nach den ersten beiden Spielen belegt man diesen ersten Rang und reist am kommenden Freitag zum vielleicht vorentscheidenden Wochenende in den Ruhrpott.
Es war ein durchaus rassiges erstes Drittel in dieser richtungsweisenden Partie. Die Gäste, die ohne die Juniorenspieler mit drei Blöcken antraten, gaben von der ersten Minute an Vollgas und kamen gleich zu zwei guten Gelegenheiten durch Barta (2.) und Piwowarczyk (3.), doch beide Male hielt Norbert Pascha im Kasten der Saale Bulls. Erst zwei Strafen gegen die Kurstädter brachten Chancen für die Hausherren hervor, doch auch Keller konnte sich gegen Thiede (7.) und Miklik (8.) auszeichnen. Das Tempo blieb hoch, und Halle freute sich in der 9.Minute schon über einen vermeintlichen Treffer von Ex-Teufel Sebastian Lehmann, doch ein Torraumabseits verweigerte dessen Anerkennung. Gegen Ende des ersten Abschnittes forcierten die Hessen nach einem kurzen Zwischenhoch der Hallenser den Zug zum Tor, doch weder Schwab, Barta, Althenn noch Gare konnten die sich bietenden Möglichkeiten in Treffer ummünzen. Zumindest die Spielanteile zugunsten der Gäste stimmten somit positiv hinsichtlich des zweiten Durchgangs.
Der Mittelabschnitt begann wieder furios: zunächst scheiterte Weibler zwei Mal an Pascha, im Gegenzug hielt Keller zwei Szenen gegen Halles Miklik. Im erneuten Konter vergab Tobias Schwab eine Möglichkeit, als Pascha wieder zugreifen konnte. Die Angriffsbemühungen der Kurstädter wurden aber schließlich belohnt, als Matthias Baldys ein feines Zuspiel von Igor Filobok in der 23.Minute völlig freistehend zur Führung verwerten konnte. Und die Hessen setzten nach: nur Sekunden später hatte Alexander Althenn das zweite Tor im Nachstochern auf dem Schläger, Pascha griff aber rechtzeitig zu. In der nächsten Szene konnten die Roten Teufel wieder jubeln, als Lanny Gare einen Rebound nach einem Pfostenschuss von Weibler ins leere Gehäuse zum 2:0 versenken konnte. Mit diesem Spielstand im Rücken ließ es sich jetzt natürlich perfekt kontern, nachdem die Hausherren mehr für das Offensivspiel tun mussten. Doch anstatt mit dem dritten Treffer den vielleicht entscheidenden Nadelstich zu setzen, kassierte man in Unterzahl (Kohl saß in der Kühlbox) das 1:2 durch Miklik, so dass die Hausherren nun natürlich wieder im Spiel waren. Doch nicht nur das: auch die zweite Strafzeit gegen die Hessen im Mitteldrittel nutzten die Hausherren durch Burian in der 33.Minute gar zum Ausgleich für die Hallenser, womit die Roten Teufel den Gegner selber wieder trotz spielerischer Überlegenheit aufbauten. Somit hieß es für beide Teams in den letzten Minuten des Mitteldrittels, sich erstmal neu zu sortieren, so dass nicht mehr allzu viel bis zur zweiten Pause passierte.
Im letzten Abschnitt war somit das Warten auf des Gegners Fehler vorherrschend in dieser spannenden Partie. Als die Hessen in der 49.Minute ihrerseits mal in Überzahl spielen konnten, nutzte Tobias Schwab die Situation mit einem Schuss aus der Halbdistanz zur erneuten Bad Nauheimer Führung. Dramatische Schlussminuten deuteten sich an, und das Match war an Spannung nicht mehr zu überbieten, zumal die Hessen nach dem Führungstreffer eine Strafzeit gegen Oliver Bernhardt schadlos überstehen mussten. War man gerade wieder komplett, musste Christian Franz wegen Hakens in die Kühlbox, und wieder drückten erwartungsgemäß die Gastgeber. Aber auch diese Szene blieb ohne Gegentor für die Wetterauer, die ihrerseits in den Schlussminuten noch einmal mit einem Mann mehr agieren konnten und somit die große Chancen auf die endgültige Entscheidung hatten. Als auch noch Halles Kilian Glück 90 Sekunden vor dem Ende eine Strafe kassierte, ging es nur noch darum, den knappen Vorsprung über die Zeit zu bringen. Unter dem Jubel von gut 80 mitgereisten EC-Fans vor Ort und mehr als 200 Zuhörern am Radio zuhause brachtre man diesen über die 60-Minuten-Marke und fährt somit drei mehr als wichtige Punkte in der Zwischenrunde ein. Am kommenden Wochenende können die Hessen in den Spielen gegen Duisburg (Freitag auswärts, Sonntag ab 19.00 Uhr zuhause) einen ganz großen Schritt in Richtung Playoffs machen.
Saale Bulls Halle - EC Bad Nauheim 2:3 (0:0, 2:2, 0:1)
Tore:
0:1 (22:12) Baldys (Cardona, Filobok)
0:2 (24:59) Gare (Cardona, Weibler)
1:2 (28:23) Miklik (Eichelkraut, Gross) PP 5-4
2:2 (32:03) Burian (Lehmann, Eichelkraut) PP 5-4
2:3 (48:35) Schwab (Baldys, Baum) PP 5-4
Strafminuten: MEC 8 / ECN 12 + 10 (Bernhardt)
Zuschauer: 1.000