Dabei führten die Hessen bereits mit 4:2, allerdings brachte man die Sachsen durch individuelle Fehler wieder zurück ins Spiel und muss am Ende mit dem einen Zähler zufrieden sein. Am Sonntag erwarten die Kurstädter ab 19 Uhr nun den EHC Dortmund, der 9:3 gegen Rostock gewann.
Dylan Stanley kehrte nach der verletzungsbedingten Pause von einem Spiel wieder ins Team zurück und stürmte an seinem angestammten Platz neben Tobias Schwab und Lanny Gare. Die Partie begann sehr verhalten, nachdem sich beide Teams erst einmal förmlich beschnupperten. Nach gut fünf Minuten versuchten die Gäste, die Initiative an sich zu reißen und wurden durch eine Strafe gegen Leipzigs Kasperczyk auch nominell begünstigt. Die Icefighters spielten es aber clever und fingen einen ungenauen Pass von Tobias Schwab in der 8.Minute ab. Plötzlich ging es ganz schnell mit einem Zwei-auf-eins-Konter, den Hrach zum 1:0 für die Gastgeber abschloss.
Die Gäste antworteten aber prompt: nur 90 Sekunden später fälschte Lanny Gare einen Schlagschuss von André Mangold unhaltbar für Leipzigs Goalie Themm zum 1:1-Ausgleich ab. In der Folgezeit hatten die Kurstädter zwar mehr Spielanteile, doch sie machten einfach zu wenig daraus. Leipzig spielte genau das, was man gegen einen vermeintlichen Favoriten spielt: man lauert auf Fehler des Gegners und auf Konter. Als Kevin Lavallee für zwei Minuten in der Kühlbox saß, traf Kämmerer mit einem Flachschuss bei verdeckter Sicht gegen Markus Keller ins Eck zur erneuten Führung für die Sachsen (15.), womit die Hausherren die sich bietenden Chancen eiskalt ausgenutzt hatten. Mit dem knappen Rückstand ging es schließlich in die erste Pause, auch wenn das Schussverhältnis auf Seiten der Hessen war.
Mit Beginn des Mittelabschnitts erhöhten die Roten Teufel noch einmal den Druck, nachdem es in der Kabine die entsprechende Ansage von Trainer Fred Carroll gab. Zunächst traf Dylan Stanley in der 24.Minute nur den Pfosten, Lanny Gare markierte schließlich den verdienten 2:2-Ausgleich nach einem feinen Pass von Dylan Stanley (26.). Nun waren die Kurstädter vollends im Spiel: selbst als Jannik Striepeke für zwei Minuten auf die Strafbank musste, setzte Janne Kujala nach und konnte einen kapitalen Fehlpass von Kämmerer mit einem Rückhandschuss durch die Schoner von Themm zur erstmaligen EC-Führung im Netz unterbringen. Als Leipzigs Heinze Mitte des Spiels wegen Stockschlags draußen saß, vollstreckte erneut Kapitän Lanny Gare zum 4:2 für sein Team und machte somit einen Hattrick in dieser Partie klar. Von den Icefighters kam nur noch wenig, während die Gäste auf die Vorentscheidung drängten. Cardona (32.), Kujala (33.) und Stanley (34.) waren nahe dran, aber entweder ging der Puck knapp vorbei, oder der Goalie war zur Stelle. Die ausgelassenen Möglichkeiten wurden prompt bestraft: in der 35.Minute ergab sich plötzlich eine Drei-auf-Zwei-Situation, die Arthur Gross zum Anschlusstreffer für Leipzig verwertete. Die Sachsen witterten noch einmal Morgenluft und wurden 21 Sekunden vor der zweiten Pause begünstigt, als sich Lanny Gare in der neutralen Zone einen kapitalen Fehlpass genau auf den Schläger von Kevin Nighbert leistete, der Markus Keller zum 4:4-Pausenstand überwinden konnten.
Im Schlussdrittel kamen die Gäste noch einmal stark auf, doch Chancen von Baldys, Kujala und Schwab konnten nicht verwertet werden. Mit zunehmender Spieldauer wurde es somit immer mehr zu einem Match auf Messers Schneide, denn keiner wollte den entscheidenden Fehler machen, der dem Gegner möglicherweise den Sieg beschert. Die Uhr lief gnadenlos herunter, während die Hessen es mit einer kontrollierten Offensive zu richten versuchten. Die Hausherren verdienten sich aber schließlich die Verlängerung, da sie eine engagierte Leistung gegen den vermeintlichen Favoriten zeigten. In der Overtime konnten die Wetterauer einmal Überzahl spielen, was Fred Carroll zum Anlass nahm, gleich vier Stürmer zu bringen. Doch auch sie konnten das Hartgummi nicht vorbei an Themm legen, so dass es schließlich ins Penaltyschießen ging. In diesem trafen Hrach und Henk gleich zwei Mal für die Sachsen, während bei den Roten Teufeln lediglich Lanny Gare verwandelte. Somit nehmen die Gastgeber zwei Punkte mit aus diesem Match, was sicherlich eine Überraschung darstellt. Allerdings haben die Icefighters nach der Siegesserie in der Ostrunde gezeigt, dass sie gefestigt sind und es durchaus zu verstehen wissen, ihre Stärken einzusetzen. In dieser Form werden es auch die anderen Gegner schwer haben zu punkten. Nichtsdestotrotz stehen die Roten Teufel im Heimspiel am Sonntag gegen Dortmund, das heute 9:3 gegen Rostock gewonnen hat, unter Druck. Ab 19 Uhr erwarten Fred Carroll und seine Mannen übermorgen die Elche, die zwei Mal in vier Vergleichen die Oberhand gegen die Hessen behielten.
Icefighters Leipzig - EC Bad Nauheim 5:4 n.P. (2:1, 2:3, 0:0)
Tore:
1:0 (07:16) Hrach (Vrba) SH 4-5
1:1 (08:46) Gare (Mangold)
2:1 (14:29) Kämmerer (Müller, Kasperczyk) PP 5-4
2:2 (25:15) Gare (Stanley, Schwab)
2:3 (27:40) Kujala SH 4-5
2:4 (30:03) Gare (Franz, Schwab) PP 5-4
3:4 (34:56) Gross (Kasperczyk)
4:4 (39:39) Nighbert
Strafminuten: IFL 10 / ECN 8
Zuschauer: 1.081