Kurzfristig mussten die Gäste auf ihren Kapitän Lanny Gare verzichten, der mit Magen- und Darmgrippe nicht auflaufen konnte. Für ihn rückte Dylan Stanley in den ersten Block. In den ersten 10 Minuten fehlte zudem Michel Maaßen, der Probleme mit den Schlittschuhen hatte. Somit mussten sich die Kurstädter erst einmal finden, so dass die Elche den Ton angaben. Michl hatte in der 3.Minute die erste Chance, doch Keller hielt. Mit zunehmender Spieldauer fanden die Roten Teufel besser ins Match und hatten auch die größeren Chancen. Der Ex-Dortmunder Kevin Lavallee prüfte hierbei alleine Benjamin Finkenrath drei Mal freistehend, doch der Goalie stand seinem Gegenüber in nichts nach. Matthias Baldys traf im Powerplay gar nur den Pfosten (7.). Wie so oft wurde dieses bestraft: als eine Strafzeit gegen den EC angezeigt war, nutzte Michl den Platz und traf zum 1:0. Die Gäste ließen sich nicht schocken und hatten weiterhin die besseren Möglichkeiten: Stanley mit einem Break (12.) und erneut Lavallee (17.) scheiterten an Finkenrath. Als sich alle schon mit der knappen Elche-Führung in der Kabine wähnten, wurde Martens nicht konsequent angegriffen, so dass der Kanadier gegen drei Nauheimer das unnötige 2:0 18 Sekunden vor der Pause erzielte.
Im Mittelabschnitt versuchten die Gäste, mehr Druck auf das EHC-Gehäuse, doch es lief nicht viel zusammen. Ungewöhnlich viele Stockfehler waren zu beobachten, sehr oft versprang das Hartgummi - allerdings auf beiden Seiten. Als jeweils ein Mann auf der Strafbank saß, nutzte Dortmunds "Oldie" Frank Petrozza eine undurchsichtige Situation vor Markus Keller und schob das Hartgummi zum 3:0 über die Linie. Die Roten Teufel schienen geschockt, während die Elche sicher in der Defensive standen und die Fehler der Hessen eiskalt ausnutzten. So auch in der 32.Minute, als die Gäste die Scheibe nicht aus dem Drittel bekamen, so dass Kirschbauer mit einem platzierten Schlagschuss gar zum 4:0 traf. Ein Lichtblick hatten die Roten Teufel aber noch vorzuweisen, als Schwabs Blueliner in der 37.Minute noch einmal für Hoffnung bei den gut 150 mitgereisten EC-Fans sorgte.
Im letzten Abschnitt stellte Fred Carroll noch einmal seine ersten beiden Sturmreihen um, was zunächst ohne großen Effekt blieb. Im Gegenteil: Frank Petrozza markierte mit einem Drehschuss gar das 5:1, so dass das Match gelaufen zu sein schien. Aber die Gäste schienen in den Schlussminuten frischer zu sein und konnten nochmal zulegen. Wex und Schwab im Powerplay sorgten für das 5:3 nach 52 Minuten, auch in der Schlussphase drängten die Hessen. Schwab hatte nochmal die Riesenchance zum Anschluss, doch in dieser Phase war Finkenrath der große Rückhalt seines Teams. Fred Carroll versuchte alles und nahm seinen Keeper vom Eis, was Liesegang neun Sekunden vor Ende mit einem empty net goal zum Schlussstand verwertete. "Wir wussten, dass wir irgendwann mal wieder verlieren würden. Wir sind in den ersten 20 Minuten mit dem Dortmunder Druck einfach nicht klar gekommen, auch im zweiten kamen wir nicht besser in die Partie. Erst im letzten Abschnitt haben wir es besser gemacht, aber es hat nicht gereicht. Am Sonntag wird es ein hartes Match gegen Kassel", so EC-Coach Fred Carroll. "Wir waren hoch motiviert und gut vorbereitet. Es war ein Spiel auf höchstem Niveau. In den ersten beiden Dritteln waren wir überlegen, im letzten hat Nauheim auch aufgrund der Strafen besser ins Spiel gefunden. Ich denke, wir haben verdient gewonnen", sagte Frank Gentges nach dem Match.
EHC Dortmund - EC Bad Nauheim 6:3 (2:0, 2:1, 2:2)
Tore:
1:0 (08:10) Michl (Petrozza, Kreuzmann) AS 6-5
2:0 (19:42) Martens (Orendorz)
3:0 (25:06) Petrozza (Orendorz, Neumann) 4-4
4:0 (36:39) Schwab (Stanley, Kujala)
4:1 (36:39) Schwab (Stanley, Kujala)
5:1 (50:21) Petrozza
5:2 (51:09) Wex (Baldys, Franz)
5:3 (52:08) Schwab (Stanley, Lavallee) PP 5-4
6:3 (59:51) Liesegang ENG
Strafminuten: EHC 14 / ECN 8 + 10 (Cardona)
Zuschauer: 1.207