Mit Garret Pruden wechselt ein junger Verteidiger nach Oberfranken, der in den vergangenen beiden Jahren beim ERC Ingolstadt unter Vertrag stand und dort zu 36 Einsätzen in der DEL gekommen ist. Zudem absolvierte der 22-jährige Rechtsschütze per Förderlizenzregelung 39 Partien in der DEL2 sowie weitere sieben Spiele in der Oberliga.
In Bad Nauheim – wo Vater Greg Pruden für etliche Jahre dem Puck hinterherjagte – geboren, durchlief Garret den Nachwuchs der „Roten Teufel“, bevor es 2016 in die Kaderschmiede des Kölner EC ging er im dortigen DNL-Team über zwei Jahre zu den Top-Defendern zählte. Von dort ging es zurück zu seinem Heimatverein, für welchen er – unter anderem auch mit Petri Kujala als Coach – knapp zwei Jahre in der DEL2 aktiv gewesen war.
„Garret hat bereits als 16-Jähriger, damals in Bad Nauheim, regelmäßig bei uns in der ersten Mannschaft mittrainiert. Später stand er dann im DEL2-Team. Ich traue ihm zu, dass er in der zweiten Liga eine gute Rolle spielen kann. Er hat eine gute Übersicht, ein sehr gutes Eishockeyverständnis und spielt einen guten ersten Pass“, beschreibt Petri Kujala den inzwischen 22-jährigen, 1,84 Meter großen und 81 Kilo schweren Verteidiger.
Hallo Garret und herzlich willkommen in Bayreuth. Was hat den Ausschlag für die Tigers gegeben?
Garret Pruden: Es hat nicht lange gedauert, dass ich mich für Bayreuth entschieden habe. Ich wollte nicht sehr lange warten, ob ich vielleicht einen Vertrag in der DEL unterschreiben kann und dann nicht so sehr viel spiele. Ich möchte mich einfach weiter entwickeln und spielen und ich denke, dass ich das in Bayreuth sehr gut kann. Zudem kann ich hier auch mehr Verantwortung übernehmen.
Du kennst Petri Kujala aus deiner Zeit in Bad Nauheim. Welchen Einfluss hatte ggf. der Bayreuth Coach für deine Entscheidung?
Garret Pruden: Petri war auch einer der Gründe, dass ich nach Bayreuth wechseln werde. Er hat mich zu früheren Zeiten in Bad Nauheim als ganz jungen Spieler bereits hochspielen lassen, hat mir Vertrauen gegeben. In dem Alter richtet man nicht immer den Focus nur auf Eishockey und lässt sich vielleicht auch einmal ablenken oder ist nicht immer in Topform. Petri hat mit damals aber den Freiraum gelassen und mir die Chance gegeben, zu spielen. Als er kürzlich angerufen hat, war dann sehr schnell klar, dass ich nach Bayreuth komme.
Du kennst einige Jungs im Kader der Tigers – u. a. Dani Bindels sehr gut?
Garret Pruden: Dani ist einer meiner besten Freunde. Wir haben zusammen in Köln DNL gespielt. Er hat eine gute Stocktechnik, ist schnell und hat einfach Spaß auf dem Eis. Außerdem kann er weit mehr als Eishockey spielen und ist einfach ein klasse Kumpel.
Auch mit Timo Herden oder Luke Pither hast du bereits zusammen auf dem Eis gestanden?
Garret Pruden: Mit Timo hatte ich in Nauheim weniger Kontakt, da er zu dieser Zeit oft in Düsseldorf war und ich in Köln. Da hat man sich nicht sehr oft gesehen. Luke ist ein klasse Bully-Spieler, hat eine gute Geschwindigkeit und ist nebenher gesagt sehr hilfsbereit. Sein Wort hat Gewicht und er hält den Teamspirit oben. Insgesamt freue ich mich, einige alte Gesichter wieder zu sehen, mit den Jungs Zeit zu verbringen. Es gibt da ja einige mehr, auf die ich treffen werde, die aber meines Wissens noch nicht veröffentlicht wurden.
Die DEL ist noch später in die Saison gestartet als sie anderen Ligen. Wie habt ihr das und diese ganz spezielle Spielzeit wahrgenommen?
Garret Pruden: Es war sehr schwer, wie sicher für viele andere Menschen auch. Wir sind Leistungssportler und lieben unseren Sport. Keiner wusste, wann und ob es losgeht. Für viele Jungs, die größere Verpflichtungen, haben, war auch der Gehaltsverzicht schwierig. Zudem konnte dann keiner raus und wir wurden oft isoliert aber man muss da auch das Große und Ganze sehen. Wir haben uns dann schnell zusammen gefunden und konnten unserem Sport und unserem Job nachgehen – auch wenn die Umstände natürlich oft nervig waren und das soziale Umfeld ein anderes als war, wie man es gewöhnt ist.
Du warst mit Ingolstadt kürzlich noch im Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft. Wie bitter war es dann so knapp das Finale zu verpassen?
Garret Pruden: Ich hatte, eben auch weil ich nicht so viel gespielt habe, wie ich es mir gewünscht hätte, einen klaren Blick auf die Spiele. Playoffs sind einfach wie eine neue Saison. Alles kann passieren und wenn man das nötige Selbstbewusstsein hat, merkt man schnell, dass man auch gewinnen und weit kommen kann. Wir waren sehr nah dran aber gleichzeitig dann auch sehr schnell wieder weit weg. Klar verspürt man am Ende dann eine gewisse Enttäuschung aber ich konzentriere mich jetzt ab sofort auf meine neuen Aufgaben.
Garret, vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast. Wir wünschen dir eine gute Sommerpause und freuen uns, dich im Herbst in Bayreuth persönlich begrüßen zu dürfen.