Zum ersten Mal in der noch jungen Vereinsgeschichte absolviert man ein Pflichtspiel gegen ein Team, das nicht aus den südlichen Bundesländern Bayern oder Baden-Württemberg stammt. Zusätzlich sind auch die Mitteldeutschen an sich erstmals in der ganzen 40-jährigen Bayreuther Eishockeyhistorie ein Punktspielgegner der Wagnerstädter.
Nach dem Wechsel auf dem Trainerstuhl im Januar vom Kanadier Ken Latta zum Russen Georgij Kimstatsch, der erst Spieler und zuletzt sportlicher Leiter beim MEC war, ging nochmals ein positiver Ruck durch das Team von der Saale. Zum Ende der Hauptrunde belegte man mit 94 Zählern aus 42 Partien dann Platz 4 mit fast gleichmäßiger Heim- und Auswärtsbilanz. Mit nur 87 Gegentreffern kassierte man die Wenigsten in der Nordstaffel, was durch z.B. Torhüter des Jahres Sebastian Albrecht sicher kein Zufall ist. Dazu kommt nämlich noch eine sattelfeste Abwehr um den routinierten Chef Jörg Wartenberg (jahrelang DEL2 in Weißwasser bzw. Dresden) oder dem aus Leipzig zurück gekehrten Ex-ESVB-ler Kai Schmitz, bzw. dem Ex-Selber Travis Martell. Mit Troy Bigam hat man auch im gefährlichen Angriff einen weiteren erfahrenen Spieler mit einer Vergangenheit am roten Main, auch wenn die Scoringlast viel mehr der 26-jährige Kanadier Matt Abercrombie oder der 31-jährige Tscheche Jakub Langhammer (letzte Saison in Crimmitschau/Dresden und kurz in Regensburg) tragen.
Sehr wichtige Offensivspieler sind aber auch der aus Duisburg verpflichtete Danny Albrecht oder Philipp Gunkel und Marco Habermann, die allesamt schon länger ihre Qualitäten in Oberliga und DEL2 immer wieder unter Beweis stellen. Kurz gesagt die Bulls verfügen über eine erfahrene und wirklich gut besetzte Truppe, die auch in den Spezialteams (Powerplay über 31 % und Unterzahl über 85 %) klasse Quoten aufzuweisen haben. Mit den häufig so zusammen gestellten Formationen Abercrombie, Bigam, Gunkel bzw. Albrecht, Habermann, Langhammer zwei echte Topreihen und einem breiten Kader dahinter, setzte man sich in 4 engen KO-Spielen am Ende knapp gegen Herne durch. Der Ex-Club von Kolozvary und Sevo hat auch eine neue Spielstätte, wo nach den Flutschäden am alten Stadion seit 2014 im etwa 2000 Zuschauer fassenden Sparkassen-Eisdom vor durchschnittlich gut 1100 Besuchern gespielt wird. Die deutlich geäußerten DEL2 Ambitionen von Präsident Mischner zeigen ebenfalls, wohin der Weg des Teams aus Sachsen-Anhalt mittelfristig führen soll.
Durch den Ausfall des nächsten Leistungsträgers Mayer, nachdem auch schon Topscorer Bartosch die Saison vorzeitig beenden musste, bleibt Coach Waßmiller erneut keine Alternative mehr, als weitere Umstellungen vorzunehmen. „Nun rückt Stettmer vermutlich erstmal auf den Platz neben Potac“, beschreibt der akribische Deutschrusse seine Pläne. Da auch der schon öfters mittrainierende 1b-Spieler Niedermeier wegen Mandelentzündung nicht zur Verfügung steht, bleiben ihm nur noch diese 6 Defender. „Sonst sind im Team aber alle anderen fit. Durch die tolle Entwicklung des ganzen Mannschaftsgefüges und besonders unserer jüngeren Spieler im Saisonverlauf haben wir unseren Glauben aber sicher nicht verloren und sind eher noch enger zusammengerückt“, beschreibt er die nach wie vor gute Stimmung und den klasse Mannschaftsgeist im gesamten Umfeld des Teams. „Unsere erfahrenen Leistungsträger um Potac und Kolozvary gehen da weiter voran und andere wie z.B. Verteidiger Kasten rücken da immer weiter auf und wachsen in eine echte Führungsrolle.
Natürlich fehlen uns die beiden Verletzten, aber mit unseren Fans im Rücken, die uns sicher weiter nach Kräften unterstützen“, wollen wir schon bei Spiel 1 Halle zeigen, dass wir für einen großen Kampf bereit sind“, demonstriert er ungebrochenen Optimismus. „Die zwei freien Tage haben den Jungs gut getan und im Training danach spürte man gleich wieder das lodernde Play-off-Fieber“, berichtet Waßmiller noch über die Vorfreude aller auf die nächsten Aufgaben.
eishockey.net / PM Bayreuth
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