Zunächst lief es im Spielaufbau noch nicht rund und Goalie Tim Siekmann musste sich das ein oder andere Mal kräftig strecken.
Es dauerte bis zur ersten Strafzeit für die Gäste, als Daniel Walther in der 7. Minute auf Zuspiel von Bill Keenan und Marc Blumenhofen zum 1:0 traf. Nun bauten die Gastgeber immer mehr Druck auf, während Herford sich in dieser Phase all zu oft mit Strafzeiten selber dezimierte. So fiel das 2:0 ebenfalls in einer Überzahl. Diesmal war es Stephan Petry, der einen Abpraller an Torwart Kai Frenzel vorbei ins Netz beförderte. Neuwied hatte nun deutlich mehr Spielanteile und wenn Herford gefährlich vors Bären-Tor kam, verzweifelten die Gäste immer wieder an Tim Siekmann. Als die Fans sch on die Sekunden zur ersten Pause runterzählten, erhöhte Christian Czaika aus einer unübersichtlichen Situation direkt vor dem Tor der Gäste auf 3:0.
Für Trainer Markus Fischer war diese Führung zur Pause allerdings trügerisch. Er forderte von seiner Mannschaft, den Druck aufrecht zu erhalten und schnellstmöglich den 4. Treffer zu erzielen. Dies setzte das Team dann bereits in der 23. Minute um, als Petry uneigennützig auf Willi Hamann ablegte und der dem Torwart keine Chance ließ. Mit dieser 4:0-Führung fühlten sich die Bären nun sehr sicher. Durch viele unnötige Strafen schwächten sie sich nun ihrerseits. Als dann in der 24. Minute gleich zwei Bären auf der Strafbank saßen, hieß es zunächst die 3-5-Unterzahl zu überstehen. Dies gelang auch, doch als Neuwied gerade wieder komplett war, klingelte es im Gehäuse der Hausherren.
Jan-Niklas Linnenbrügger hatte mit einem Schuss durch die Beine Tim Siekmann bezwungen. Nun kamen die Gäste immer besser in Schwung. Doch zwei Minuten nach dem Anschlusstreffer fuhren Christian Czaika, Willi Hamann und Stephan Petry einen Konter, wie er schöner kaum sein konnte. Mit schnellem, direktem Spiel fand der Puck letztendlich den Schläger von Willi Hamann, der nach dieser traumhaften Kombination auf 5:1 erhöhte. Unverständlicherweise riss nun aber der Faden bei den Bären. Erneut holten sie sich zu viele Strafen ab und brachten die Gäste zurück ins Spiel. Mit einem Doppelschlag in der 30. Minute durch Lucas Klein und nur eine Minute später durch Andreas Martens waren die Ice Dragons plötzlich auf 3:5 heran gekommen. Grund genug, für Trainer Fischer eine Auszeit zu nehmen, um seinen Mannen deutlich ins Gewissen zu reden. Viel half dies zunächst aber nicht. Im Gegenteil – nur 3 Minuten später erzielte André Schäfer sogar den 4:5-Anschlusstreffer. Nun waren unter den 529 Zuschauern plötzlich nur noch die rund 30 Herforder Fans zu hören. Dies änderte sich allerdings in der 36. Minute, als Andreas Halfmann einen Schlagschuss von der blauen Linie ansetzte und Willi Hamann den Abpraller zum 6:4 einnetzte. Nur 60 Sekunden später bereitete Tim Grundl durch ein überlegtes Zuspiel sehenswert vor und Marco Herbel traf zum 7:4. Mit diesem Spielstand ging es dann auch Richtung Kabine.
Doch bevor die Mannschaften das Eis verließen, gerieten zunächst Lucas Klein und Stephan Petry aneinander. Christian Czaika wollte in dieser Situation zunächst schlichten, erhielt aber von Klein eine Kopfnuss. Es kam zu einer kurzen Schlägerei, mit dem Ergebnis: 2 Minuten Strafe für Petry, 5+Spieldauer für Czaika und einer Matchstrafe für Klein.
Die Gemüter hatten sich in der Pause dann auch wieder etwas beruhigt, doch Neuwied musste nun zu Beginn des letzten Abschnitts eine 3-5-Unterzahl überstehen, was auch gelang. Kaum wieder komplett zeigte Neuwieds Neuzugang Bill Keenan seine technischen Fertigkeiten. Zunächst spielte er einen Verteidiger aus und ließ dann Goalie Frenzel keine Chance. Doch nur eine Minute später verkürzte erneut Linnebrügger auf 5:8. Den Schlusspunkt in dieser torreichen Begegnung setzte dann allerdings erneut Keenan mit seinem zweiten Treffer an diesem Abend in der 47. Minute zum 9:5-Endstand. Ein hart umkämpftes, aber auch unterhaltsames Eishockeyspiel war beendet. Trainer Fischer haderte lediglich mit dem zweiten Drittel. Dennoch hob er aber auch den Charakter seiner Mannschaft hervor, die sich nach einer Schwächephase wieder ins Spiel zurückgekämpft hatte. Für die Begegnung am Sonntag beim RSC Darmstadt sollte das genügend Motivation gebracht haben und das Ziel, an diesem Wochen
ende 6 Punkte einzufahren, ist in greifbarer Nähe.
eishockey.net / PM EHC Neuwied
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