Die Reise zum Herner EV am Freitagabend tritt man ganz sicher nicht als Favorit an (Spielbeginn 20 Uhr). Und auch das Heimspiel gegen den Tabellenletzten Neusser EV am Sonntagabend (19 Uhr) ist alles andere als ein Selbstläufer. Von den zehn Siegen in Folge, die der EHC zuletzt eingefahren hat, gab es nur einen, der erst in der Verlängerung eingefahren wurde: der 5:4-Sieg gegen Herne Ende Oktober.
Die Bären sind also gewarnt vor dem HEV, zumal der in der Vorwoche vor heimischer Kulisse dem Spitzenreiter aus Duisburg die erste Niederlage beibringen konnte. „Ich erwarte grundsätzlich ein sehr gutes Oberligaspiel, so wie auch schon im ersten Aufeinandertreffen in Neuwied“, sagt EHC-Trainer Arno Lörsch. „Herne wird nach dem Erfolg gegen Herne mit stolz geschwellter Brust auf das Eis gehen. Gepaart mit maximaler Willensstärke und Aggressivität nach der Niederlage bei uns. Die werden sich rehabilitieren wollen, das ist völlig klar. Und sie werden unterstreichen wollen, dass sie zu den drei besten Teams der Liga gehören.“
Herne war vor der Saison als einer der ärgsten Verfolger von Favorit Duisburg genannt worden, hatte dann jedoch den einen oder anderen Punkt liegen gelassen. So richtig in Schwung kam der HEV zunächst nicht. Nach der Niederlage in Neuwied trennte man sich von Trainer Carsten Plate, seither hat Sportdirektor Frank Petrozza das Sagen an der Bande. „Über die Qualität des Kaders von Herne brauchen wir nicht sprechen“, sagt Lörsch.
„Die sind durchgehend stark besetzt und eingespielt. Das ist nicht nur eine harte Nuss, das ist eine Kokosnuss, die wir da am Freitag knacken müssen. Allerdings brauchen wir uns mit unserer Mannschaft auch nicht zu verstecken. Wir müssen gut ins Spiel kommen und defensiv kompakt stehen, das wird der Schlüssel zum Erfolg sein.“ Ganz anders die Ausgangslage vor dem Heimspiel am Sonntag gegen Neuss: „Die Konstellation könnte in der Tat unterschiedlicher kaum sein“, sagt der Bären-Coach.
„Wie für alle anderen Mannschaften so ist Neuss auch für uns ein unbequemer Gegner. Der NEV agiert sehr defensiv und lässt sich schwer spielen. Das kann einen schon mal zur Verzweiflung bringen, zumal Neuss mit Ken Passmann einen starken Keeper zwischen den Pfosten hat. Für uns wird es wichtig sein, nicht zu kompliziert zu spielen. Wir müssen es einfach halten, und unsere Chancen dann konsequent nutzen.
Und wir müssen vor den Kontern gewarnt sein, denn da hat Neuss einige Spieler an Bord, die daraus schnell ein Tor machen können. Aber vor eigenem Publikum mache ich mir eigentlich keine Sorgen, dass wir erneut ein sehr gutes Spiel abliefern werden. Zumal sich in der Mannschaft ein regelrechter Erfolgshunger eingestellt hat. Zu Recht, nach dem, was die Jungs bisher abgerufen haben.“
Personell muss Lörsch auf den erkrankten Lucas Becker sowie den Verletzten Dominik Kley und den beruflich verhinderten Daniel Niestroj verzichten. Und auch hinter dem Einsatz des noch immer angeschlagenen Andreas Wichterich steht ein großes Fragezeichen.
PM Neuwied / eishockey.net
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