Mit einer guten Punkte-Ausbeute könnte das Team um Kapitän Ronny Sassen einen oder mehrere Plätze gut machen, so dass es an Motivation nicht mangeln wird. Am Freitag tritt der NEV beim Aufsteiger EHC Neuwied an, der sein Potenzial in der aktuellen Saison bereits bewiesen hat, aufgrund andauernder Personalsorgen jedoch im Kampf um die Endrundenplätze ins Hintertreffen geraten ist. Somit wird für die Mannschaft aus Rheinland-Pfalz jedes der verbleibenden Spiele zu einem “Endspiel” um den entscheidenden achten Platz. Ob die “Bären” zu einem Stolperstein für den NEV werden können, wird sich am Freitag ab 21 Uhr im Neuwieder Icehouse zeigen.
Auch beim Heimspiel dieses Wochenendes treffen die Neusser auf einen Gegner, für den im Kampf um die Endrundenplätze jeder Punktgewinn zählt. Am Sonntag empfängt der NEV um 20.00 Uhr die Dinslakener Kobras im Südpark. Die Gäste hatten in den vergangenen Jahren immer wieder mit finanziellen Turbulenzen zu kämpfen und werden nach aktuellen Presseberichten wohl auch dieser Tage nicht an einer Insolvenz vorbeikommen. Der zwischenzeitlich eingeleitete Sparkurs scheint damit zwar sportlich aufzugehen, wirtschaftlich läuft aber alles auf eine Bruchlandung hinaus.
Umso mehr überrascht, dass sich die Mannschaft bislang von der Unruhe im eigenen Umfeld relativ unbeeindruckt zeigt. Dass die Kobras in der jüngeren Vergangenheit stets mit sportlichen Erfolgen positive Schlagzeilen schrieben, wurde immer wieder durch wirtschaftliche Probleme überdeckt. Nach der Pleite des Vorgängervereins im Jahr 2002 schreckten die Verantwortlichen des EC Dinslaken die Öffentlichkeit zu Jahresbeginn auf, als sie wegen eines erheblichen Schuldenbergs um Unterstützung baten. Alle Versuche, das Ruder noch einmal herumzureißen, scheinen jedoch in diesen Tagen gescheitert zu sein. Nahm man bislang offiziell unter dem Dach des (Nachwuchs-)Stammvereins ERV Dinslakener Kobras am Spielbetrieb teil, so wurde vor zwei Wochen ein neuer Verein gegründet, der die 1. Mannschaft übernehmen soll. Bei den ganzen Turbulenzen im Hintergrund überrascht es, dass die Kobras in dieser Saison eher zu den positiven sportlichen Überraschungen der Regionalliga zählen.
Noch im Sommer wurden Zweifel an der Wettbewerbsfähigkeit der Dinslakener laut, weil zahlreiche Leistungsträger aufgrund ausgebliebener Zahlungen den Verein verlassen hatten. Dennoch gelang es, einige wichtige Spieler zum Verbleib in der Traberstadt zu bewegen, die zum Teil schon seit vielen Jahren dort spielen oder sogar dem eigenen Nachwuchs entsprangen. Auch bei den Neuzugängen nahmen aus Dinslaken stammende Akteure eine große Bedeutung ein, da man auf namhafte Verstärkungen aus den erwähnten Gründen verzichten musste. Da sich der Kader darüber hinaus recht später formiert hatte, zweifelten nicht wenige an dem von Neu-Trainer Dmitri Tsvetkov ausgegebenen Ziel, die Endrunde zu erreichen. Zumindest sportlich geht die Rechnung allerdings durchaus auf, denn die deutlich verjüngte Mannschaft weiß mit guten Leistungen zu überzeugen. Derzeit belegen die Ruhrgebietler den entscheidenden achten Tabellenplatz, den es angesichts des schweren Restprogramms gegen die Verfolger aus Troisdorf und Neuwied zu verteidigen gilt. Dabei zählt für die Kobras jeder Punkt, auch in der heutigen Begegnung gegen den NEV. Auf Schützenhilfe der Neusser können unsere Gäste jedoch nicht hoffen, da die Fuchs-Schützlinge mit einem Sieg am Sonntagabend selbst einen Sprung in der Tabelle machen könnten. Nach dem 5:0-Erfolg im Hinspiel haben sich die Neusser auch für die Revanche die optimale Punkteausbeute zum Ziel gesetzt.
eishockey.net / PM Neusser EV