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Neuwied verliert Krimi gegen Herne vor 1800 Zuschauern in der Bärenhöhle

Þ04 Januar 2016, 23:25
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Am Ende waren es Nuancen. Ein paar Zentimeter hier, eine Winzigkeit dort. Eine Kleinigkeit hätte das Spiel entscheiden können – egal, für welches Team – und der Unterlegene hätte sich nicht beschweren dürfen. In einem packenden Oberliga-Duell zwischen dem EHC Neuwied und dem Herner EV brachte jedoch erst das Penaltyschießen die Entscheidung. „Und obwohl Lotto unser Sponsor ist hatten wir am Ende kein Glück in der Lotterie“, sagte Neuwieds Trainer Craig Streu schmunzelnd. Die Bären behielten einen Zähler in der Deichstadt, Herne nahm deren zwei mit ins Revier.

Stimmungsvoll und lautstark präsentierte sich die Bärenhöhle bereits zu Spielbeginn. Im Vergleich zum Essen-Spiel legte die Kulisse noch einmal einige Dezibel obendrauf. Von den 1800 Zuschauern kamen rund 150 aus Herne. Gewohnt sangesstark machten die Gäste aus dem Ruhrpott kräftig Stimmung, das Echo der Bärenfans ließ jedoch nicht lange auf sich warten. Beide Fanlager hatten die gemeinsame Erklärung der Vereine im Vorfeld wörtlich genommen, und sich die „Kehle aus dem Leib“ geschrien für ihre Farben. Sie waren aber auch dem Wunsch gefolgt, dass für die Zukunft das Motto „Rivalität ja, Hass nein“ großgeschrieben wird. So wurde das Duell auf dem Eis und auf den Rängen zu einem rundum gelungenen Eishockeyabend.

Sportlich legten beide Teams von Beginn an ein beeindruckendes Tempo vor. Chancen gab es reichlich auf beiden Seiten, doch sowohl EHC-Keeper Björn Linda als auch sein Gegenüber Michel Weidekamp waren nicht zu überwinden. Auch nicht, als die Bären nach einer Strafe gegen Damian Schneider für zwei Minuten in Überzahl agierten.

Für den ersten Treffer des Abends sorgte Hernes Kapitän Stephan Kreuzmann, der erstmals nach überstandener Fingerverletzung wieder für sein Team auflief. Die Neuwieder hatten gerade eine Unterzahlsituation überstanden, sich kurzzeitig im gegnerischen Drittel festgesetzt, als sie mit einem Scheibenverlust eiskalt erwischt wurden. Dominik Luft fuhr alleine auf Linda zu, der zunächst glänzend parieren konnte. Gegen Kreuzmanns Nachschuss war er jedoch machtlos (22.). Auf der Gegenseite trafen die Bären elf Minuten später im Powerplay zum Ausgleich: Michel Ackers saß auf der Strafbank, als Josh Myers Weidekamp das erste Mal an diesem Abend überwinden konnte (33.). Und trotzdem mussten die Gastgeber zur zweiten Pause einen Rückstand verdauen. Als Torschütze Myers auf der Strafbank saß, traf Thomas Dreischer in Überzahl nur acht Sekunden vor dem Pausentee zum 2:1 für den HEV (40.).

In einem auch im letzten Abschnitt noch hochklassigen und schnellen Spiel gelang den Bären noch der viel umjubelte Ausgleichstreffer von Deion Müller (46.), weitere zum Teil klarste Torchancen auf beiden Seiten wurden jedoch in den ausstehenden Minuten vergeben. Zu diesem Zeitpunkt hätte das Pendel in beide Richtungen ausschlagen können, das Unentschieden nach 60 Minuten war daher absolut leistungsgerecht.

Der EHC versäumte es jedoch, zwei Überzahlsituationen im letzten Drittel und eine in der Overtime zu seinen Gunsten zu nutzen. Auch hier gab es Chancen, auch hier wollte die Scheibe einfach nicht ins Tor. So blieb das finale Penaltyschießen, im dem nur Josh Rabbani für Neuwied traf, Brian Gibbons und Josh Myers aber an Weidekamp scheiterten. Auf der Gegenseite hielt Linda den Penalty von Hugo Turcotte, war bei den Treffern von Kreuzmann und Jan-Niklas Pietsch aber machtlos. Der HEV entführte den Zusatzpunkt aus der Bärenhöhle.

„Es war ein super Spiel vor einer tollen Kulisse, wie ein Play-off-Spiel“, sagte Neuwieds Trainer Craig Streu. „Wir haben alles getan, um diese Partie zu gewinnen. Die Chancen waren da. Aber am Ende hat es nur ganz knapp nicht gereicht. Aber nochmal: Hut ab vor beiden Teams, es war ein Topspiel.“ In den drei zurückliegenden Spielen haben die Neuwieder nur insgesamt drei Gegentore kassiert, und davon auch nur eines in Unterzahl. Defensivarbeit, Penaltykilling – all das ist richtig stark. Es fehlten lediglich vorne die Tore.

„Es war super spannend und ein hartes Stück Arbeit für uns“, sagte HEV-Trainer Frank Petrozza. „Ich bin glücklich, dass wir dieses enge Spiel gewonnen haben. Gott sei Dank haben wir die Unterzahlsituationen überstanden. Ich bin stolz auf meine Mannschaft.“

EHC Neuwied: Linda (Haedelt) – Dennis Schlicht, Sven Schlicht, Erk, Ochmann, Wengrzik, Pantic, Pruden – Gibbons, Rabbani, Fröhlich, Tegkaev, Köbele, Müller, Myers, Wasser, Keil, Schug, Hergt, Butasch.

Schiedsrichter: Benjamin Hoppe.

Zuschauer: 1794

 

PM Neuwied / eishockey.net

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