Es dauerte keine Minute, da war der Deckel des Pokals schon beschädigt. Das hat irgendwie Tradition bei den Bären, auch wenn es weder geplant noch gewollt war.
Nur gut, dass der Pott nun endgültig in den Besitz der Deichstädter übergeht, nachdem der EHC Neuwied den Rheinland-Pfalz-Pokal nun zum vierten Mal in Folge gewonnen hat. Das Finalrückspiel vor 895 Fans in der Bärenhöhle gegen den EHC Zweibrücken war mit 9:1 (3:1, 3:0, 3:0) die erwartet klare Angelegenheit.
Aus den Stadionboxen dröhnte „Cotton Eye Joe“ von Rednex, als sich EHC-Keeper Björn Linda sich seinen Schläger schnappte und ein letztes Mal für diese Saison über das Eis tanzte. In den 50 Minuten, die er zuvor auf dem Eis gestanden hatte, musste Linda nur selten eingreifen und war beim einzigen Treffer der Gäste in doppelter Unterzahl chancenlos. In den letzten zehn Minuten der Saison stand dann noch einmal EHC-Keeper Kiian Aaltonen zwischen den Pfosten.
Josh Myers hatte die Bären, die das Hinspiel in Zweibrücken in der Vorwoche mit 6:3 gewonnen hatten, mit 1:0 in Führung gebracht (6.). Weitere Tore für die Gastgeber im ersten Drittel erzielten Artur Tegkaev (9.) und Moritz Schug (20.). Auf der Gegenseite hatte Florian Wendland in doppelter Überzahl zwischenzeitlich auf 1:2 verkürzt (17.). Doch in einem ungleichen sportlichen und diesmal auch fairen Duell stand die Frage nach dem Sieger nie wirklich im Raum, dafür fehlten dem unterklassigen Regionalligisten aus Zweibrücken schlichtweg die Mittel.
„Ich freue mich sehr, dass wir die Saison mit dem Gewinn des Rheinland-Pfalz-Pokals abrunden konnten“, sagte EHC-Trainer Arno Lörsch, der nach dem Spiel von Dennis Schlicht und Björn Linda mit einem übergroßen Eimer Wasser „geduscht“ wurde. „Die Mannschaft hat heute noch einmal für die Fans und auch für sich selbst sehr ordentliches Eishockey gezeigt. Dieser Abend hat noch einmal richtig Spaß gemacht. Ein harmonisches und gelungenes Saisonende.“
Mit zunehmender Spieldauer stand denn auch immer mehr der Spaß im Vordergrund. So konnte Josh Myers eine 10-Minuten-Strafe quasi weglächeln, nachdem er einen allzu spektakulär fallenden Hornets-Spieler nachahmte. Und auch, als Myers im zweiten Abschnitt einen Penalty vergab, hielt sich die Aufregung in Grenzen. Zweibrückens Keeper Marcel Kappes hatte sich oft nicht viel bewegt, wenn Stürmer im Alleingang auf ihn zuliefen – das unorthodoxe Torwartspiel verwirrte die Bären eher als das sie es ausnutzen konnten.
Weitere Tore brachten die Neuwieder trotzdem noch auf die Anzeigentafel: Brian Gibbons (23.), Josh Myers (37.) und Josh Rabbani (38.) trafen im zweiten Drittel, Dominik Ochmann (50.), Alexander Bill (50.) und Jens Hergt (58.) im letzten Abschnitt. Am Ende stand ein ungefährdeter 9:1-Erfolg – und eine ausgelassene Pokalsieger-Party auf dem Eis.
EHC Neuwied: Linda (ab 50. Aaltonen) - Ochmann, Neubert, Hergt, Dennis Schlicht - Gibbons, Rabbani, Bruch, Tegkaev, Myers, Köbele, Wasser, Sven Schlicht, Bill, Schug, Fabian Neumann.
Zuschauer: 895
Tore: 1:0 Josh Myers (6.), 2:0 Artur Tegkaev (9.), 2:1 Florian Wendland (17.), 3:1 Moritz Schug (20.), 4:1 Brian Gibbons (23.), 5:1 Josh Myers (37.), 6:1 Josh Rabbani (38.), 7:1 Dominik Ochmann (50.), 8:1 Alexander Bill (50.), 9:1 Jens Hergt (58.).
Strafen: Neuwied 18 plus 10 Josh Myers plus 10 Jens Hergt, Zweibrücken 12 plus 10 Stephan Machura
PM Neuwied / eishockey.net
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