Die Konstellation an der Tabellenspitze hat sich am Montag freilich noch einmal entscheidend geändert – und das lag nicht am sportlichen Geschehen auf dem Eis: Nachdem der Herner EV im jüngsten Heimspiel gegen Grefrath einen Spieler eingesetzt hatte, dessen Spielberechtigung abgelaufen war, wurde aus dem 8:3-Erfolg des HEV eine 0:5-Niederlage am grünen Tisch. Der EHC Neuwied geht nun also nicht als Tabellenzweiter mit einem Punkt Rückstand, sondern als Spitzenreiter mit zwei Zählern Vorsprung in dieses vorentscheidende Heimspiel um den Meistertitel in der Regionalliga NRW. Das Hinspiel in Herne hatten die Bären mit 4:2 gewonnen; gelingt auch im Rückspiel ein Erfolg, dann ist den Deichstädtern der Meistertitel bei nur noch einem ausstehenden Spiel fast nicht mehr zu nehmen. Die Partie am Sonntag im Neuwieder Ice House beginnt um 19 Uhr.
„Das ist Schicksal. Und es kaschiert unsere Niederlage“, sagt EHC- Trainer Bernd Arnold zum Punktabzug beim HEV. Die vorläufige Spielberechtigung des Letten Edgars Adamovics, der ausgerechnet im Hinspiel gegen Neuwied debütiert hatte, war am 2. Dezember ausgelaufen. Damit profitiert Neuwied von einem Formfehler des Favoriten auf den Regionalligatitel, denn die Bären hatten parallel ihr Heimspiel gegen die Darmstadt Dukes mit 1:3 verloren und waren so auf den zweiten Tabellenplatz zurückgefallen. „Wir können jetzt aus eigener Kraft die Meisterschaft wieder gewinnen, was eine zusätzliche Motivation ist.“ Arnold sagt aber auch: „Bleiben wir realistisch, Herne ist der Favorit. Die haben eine Mannschaft mit zahlreichen ehemaligen Oberligaspielern.“ Auch wenn man das in Herne nicht gerne hört.
„Ich schätze Herne sehr stark ein, dieses Spiel kannst du auch verlieren“, sagt der EHC-Trainer. „Ich habe mir nach der Niederlage gegen Darmstadt lange überlegt, wie ich in dieser Woche das Training gestalten werde. Durch diese neue Konstellation sind die Jungs natürlich noch ein bisschen mehr motiviert. Das wird sicherlich auch im Training zu spüren sein.“
Den Erfolg aus dem Hinspiel will Arnold nicht überbewerten. „Man darf dieses Ergebnis genauso wie einen zweistelligen Heimsieg gegen Dinslaken nicht als Maßstab nehmen. Das waren unterschiedliche Konstellationen zu unterschiedlichen Zeiten. Uns fehlt mit Stephan Petry diesmal ein wichtiger Spieler. Zudem war Herne im Hinspiel vielleicht auch ein bisschen überheblich. Jetzt aber werden sie die Aufgabe ganz anders angehen und sind vorgewarnt.“
Dass bei einem Heimsieg der Meistertitel in der Regionalliga zum Greifen nahe wäre, freut den Bärencoach. „Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, das wäre mir egal. Aber das sind Dinge, die sich die Mannschaft verdient. Sie fährt die Siege und die Punkte ein, sie gewinnt Meisterschaften. Natürlich ist sowas auch eine Bestätigung meiner Arbeit, aber es geht hier um die Spieler.“ Neuwied könnte bei einem Erfolg gegen Herne nur eine Woche später im letzten Spiel vor der Oberliga-Aufstiegsrunde auf heimischem Eis gegen Grefrath mit einem Sieg die Meisterschaft endgültig perfekt machen und wäre dann nicht mehr vom HEV einzuholen.
eishockey.net / PM EHC Neuwied
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