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Ein Tag für die Geschichtsbücher
Ganz im Zeichen des Schlussmanns der Montreal Canadiens, Carey Price, stand die diesjährige Verleihung der NHL Awards in Las Vegas, Nevada. Price gewann erwartungsgemäß die Auszeichung für den besten Torhüter der abgelaufenen Saison (Vezina Trophy) und durfte sich zudem auch noch über die Hart Trophy (wertvollster Spieler), den Ted Lindsay Award (wertvollster Spieler, von den Spielern gewählt) sowie über die Jennings Trophy (geringste Anzahl an Gegentoren in der regulären Saison) freuen. Die Jennings Trophy musste sich Price allerdings mit Chicagos Corey Crawford teilen. Price ist somit der erste Goalie in der NHL-Geschichte, der alle vier Awards gewinnen konnte. Außerdem ist Price der erste Torhüter seit Jose Theodore 2002 (ebenfalls Montreal), der die Hart Trophy für den wertvollsten Spieler der NHL mit nach Hause nehmen durfte. Der letzte Schlussmann, der den Ted Lindsay Award einheimsen konnte, war Dominik Hasek in der Saison 1997-98.
Natürlich wurde auch noch eine Reihe weiterer Auszeichnungen vergeben. Die Art Ross Trophy (punktbester Spieler der Hauptrunde) ging an Jamie Benn (Dallas Stars), Erik Karlsson bekam die Norris Trophy für den besten Verteidiger, als Coach des Jahres wurde Calgarys Bob Hartley mit der Jack Adams Trophy ausgezeichnet. Neben Corey Crawford durfte sich auch ein weiterer Akteur des aktuellen Stanley Cup Champions aus Chicago über eine individuelle Ehrung freuen. Jonathan Toews wurde mit dem Mark Messier Leadership Award ausgezeichnet. Bei der Wahl zum besten Neuling setzte sich Floridas Aaron Eklad gegen Johnny Gaudreau (Calgary) und Mark Stone (Ottawa) durch. Als erster tschechischer Spieler der NHL-Geschichte wurde Jiri Hudler mit der Lady Byng Trophy für den fairsten Spieler ausgezeichnet.
Eine komplette Übersicht über die Awards, deren Historie und aktuelle Gewinner gibt es hier:
NHL steht vor Expansion
Am Rande der Award-Verliehung in Las Vegas wurde zudem bekannt, dass es möglicherweise in den kommenden Jahren zu einer Vergrößerung der Liga kommt. Die NHL nimmt ab sofort Bewerbungen von Interessenten entgegen. Als großer Favorit gilt Las Vegas, das bereits jetzt die Zusage von über 13.000 Dauerkartenabnehmern für sich verbuchen kann. Seattle und Quebec City gelten ebenfalls als mögliche Kandidaten. Auch eine zweite Franchise im Großraum Toronto ist noch nicht vom Tisch.
Regeländerungen kommen
Die Fans der NHL dürfen sich in der kommenden Saison auch über ein paar Regeländerungen freuen. So bekommt das Overtime-Format ein neues Gesicht. Zwar werden weiterhin fünf Minuten gespielt, jedoch stehen hier pro Team nur noch drei Spieler auf dem Eis. Sollte es nach fünf Minuten noch immer unentschieden stehen, folgt weiterhin ein Penaltyschießen. Die Verantwortlichen erhoffen sich dadurch einen Rückgang der Shootout-Entscheidungen. Eine zwar absehbare, wenn auch paradoxe Entscheidung. Denn der Shootout war vor einigen Jahren nicht zuletzt aufgrund des höheren Unterhaltungsfaktors eingeführt worden. Nun also die Rolle rückwärts.
Außerdem wird es in der kommenden Saison die so genannte "Coach's Challenge", bekannt aus dem American Football, geben. Hier haben die Trainer der Teams die Möglichkeit, gegen bestimmte Entscheidungen der Schiedsrichter Einspruch einzulegen. Konkret betrifft dies die Frage nach Abseitssituationen und Torwartbehinderung. Die Referees müssen sich dann auf einem Monitor die entsprechende Spielszene noch einmal anschauen und ihre Entscheidung gegebenenfalls korrigieren. Auch das Bully-Prozedere wird überarbeitet.
Dennis Kohl für eishockey.net
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