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NHL-Playoffs 2010: Vorschau, Teil 3

Þ15 April 2010, 19:26
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Viertelfinale - Eastern Conference

washinton_75x75 Washington Capitals - montreal_75x75 Montreal Canadiens
Rückblick: Die Washington Capitals sind das Topteam der Liga. Mit insgesamt 121 Punkten sicherten sich Ovechkin & Co. die Presidents Trophy für die punktbeste Mannschaft der NHL. Die Playoff-Teilnahme stand zu keiner Zeit zur Debatte.

Die Canadiens mussten dagegen lange um ihren Platz in der Endrunde zittern. Erst wenige Spieltage vor dem Ende war den Habs die Postseason nicht mehr zu nehmen. Durch den Last-Minute-Sieg der Flyers rutschten sie allerdings noch von Rang sieben auf den achten Platz.

Ausblick: Die Capitals sind wohl das mit Abstand offensivstärkste Team der Liga. Kein Wunder, wenn man Spieler wie Alex Ovechkin, Nicklas Bäckström, Alex Semin und Tomas Fleischmann in seinen Reihen hat. Aber die Caps-Offensive besteht keinesfalls nur aus Torjägern und "Schönspielern". Mike Knuble, Brooks Laich und Matt Bradley stehen für harte Arbeit vor des Gegners Tor und schaffen somit oft Freiräume für die Stars des Teams. Eric Fehr und der aus Minnesota verpflichtete Eric Belanger runden die starke Caps-Offense ab. Doch auch die Defensive kann sich sehen lassen, wobei man sich bei Mike Green schon manchmal die Frage stellen muss, ob er nicht vielleicht im Herzen doch eher Stürmer ist. Allerdings ist Green der einzige Defender, der auch offensiv in Erscheinung tritt. Tom Poti, Jeff Schultz, Joe Corvo oder Shoane Morrisonn waren in der abgelaufenen Saison wahrlich keine Punktesammler. Das größte Fragezeichen befindet sich allerdings auch bei den Caps zwischen Pfosten. Jose Theodore wird wohl zunächst den Vorzug vor Semyon Varlamov bekommen. Eben jener Varlamov hatte Theodore im Vorjahr noch den Nummer-Eins-Posten abgeluchst. Man darf gespannt sein, wie der Rechtsfänger gegen seinen Ex-Club agieren wird.

Auch wenn die Habs nur als Achter der Eastern Conference ins Playoff-Rennen gehen, erwartet man im Umfeld wieder einmal Großes. Ob die Mannschaft die Erwartungen erfüllen kann, ist jedoch mehr als fraglich. Zwar verfügen die Habs mit Scott Gomez, Brian Gionta, Mike Cammalleri und Tomas Plekanec über überdurchschnittliche Spieler. Allerdings sind die Genannten nicht gerade körperliche Hünen. Den Habs fehlt auf den ersten Blick ein echter Power Forward. Benoit Pouliot schickt sich jedoch an, langsam in diese Rolle hinein zu wachsen. Maxim Lapierre setzt zwar keine spielerischen Glanzlichter, ist jedoch ein ständiger Unruheherd. In der Verteidigung steht und fällt das Spiel mit Andrei Markov. Der Russe ist Führungsspieler und Quarterback im Powerplay. Auch Marc-Andre Bergeron und Roman Hamrlik sind durchaus in der Lage, offensiv Akzente zu setzen. Paul Mara und der bisweilen statisch wirkende Hal Gill sind eher Männer fürs Grobe. Im Tor erhält vermutlich Jaroslav Halak den Vorzug vor Carey Price. Ob der Slowake die hohen Erwartungen erfüllen kann, bleibt abzuwarten.

Schlüssel zum Sieg: Vor allem bei den Habs wird es auf die Torhüterposition ankommen. Ist Halak der Power eines Ovechkin, Knuble oder Bäckström gewachsen? Wenn nicht, sieht es duster aus. Denn auch Carey Price strotzt nach einer durchwachsenen Saison nicht gerade vor Selbstbewusstsein. Die Caps können sich hingegen fast nur selbst schlagen. Ein Ausscheiden gegen Montreal wäre eine Sensation.

eishockey.net tippt: Washington gibt sich keine Blöße und setzt sich mit 4:1 durch.




buffalo_75x75 Buffalo Sabres - boston_75x75 Boston Bruins
Rückblick: Als Dritter der Eastern Conference qualifizierten sich die Buffalo Sabres für die Endrunde. Erst am letzten Spieltag wurden sie noch von den New Jersey Devils von Platz zwei verdrängt. Über die Teilnahme der Sabres an den Playoffs gab es keine Zweifel.

Die Boston Bruins mussten indes lange Zeit bangen. Am Ende schoben sich Seidenberg, Sturm & Co. doch noch auf den sechsten Platz der Eastern Conference vor, gehen aber als Außenseiter in die Serie mit den Sabres.

Ausblick: Die große Stärke der Sabres liegt in der Ausgewogenheit des Kaders. Im Sturm ist die Last auf mehrere Schultern verteilt. Tim Connolly, Thomas Vanek, Derek Roy, Drew Stafford, Jason Pominville - sie alle haben in der abgelaufenen Saison bewiesen, dass sie durchaus über Torjägerqualitäten verfügen. Jochen Hecht gehört ebenfalls in diese Kategorie, wird aber aufgrund einer Fingeroperation ausfallen. Mike Grier und Paul Gaustad zählen eher zu den harten Arbeitern, sind aber nicht weniger wichtig für die Chemie des Teams. In der Verteidigung stach in der Saison mit Tyler Myers ein Rookie heraus, der auch zum engen Favoritenkreis für die Calder Trophy zählt. Myers ist groß, laufstark und trotz seiner Offensivstärke defensiv verlässlich. Steve Montador, Chris Butler, Toni Lydman, Craig Rivet und Henrik Tallinder verrichten dagegen eher unspektakulär ihren Dienst. Auf Torhüter Ryan Miller trifft dies nicht wirklich zu. Miller ist in dieser Saison der überragende Torhüter der NHL und Top-Favorit auf die Vezina Trophy.

Die Vezina Trophy wanderte in der vergangenen Saison noch in die Hände von Tim Thomas. Allerdings bleibt dem Bruins-Goalie mit dem unorthodoxen Stil in den Playoffs wohl nur die Zuschauerrolle, denn Tuukka Rask wird aller Voraussicht nach den Vorzug vor dem US-Amerikaner erhalten. In der Verteidigung sorgt der slowakische Hüne Zdeno Chara für Stabilität und pflegt auch gern den etwas rustikaleren Stil. Dennis Seidenberg, hinter Chara punktbester Defender der Bruins, wird aufgrund einer Operation am Handgelenk nicht zum Einsatz kommen. Dennis Wideman, Johnny Boychuk, Matt Hunwick und Andrew Ference sind ebenfalls gesetzt, während Adam McQuaid nur sporadisch zum Einsatz kam. Mark Stuart fehlt wegen einer Fingeroperation noch mindestens zwei Wochen. Im Sturm fehlt den Bruins mit Marc Savard ein absoluter Schlüsselspieler. Savard könnte frühestens in der zweiten Runde wieder zum Einsatz kommen. Allerdings sind Patrice Bergeron, Marco Sturm, David Krejci, Mark Recchi, Blake Wheeler, Miro Satan und Milan Lucic keine Laufkundschaft, wenngleich der von Verletzungen geplagte Lucic nur langsam in Form kommt.

Schlüssel zum Sieg: Können die Bruins die Ausfälle von Seidenberg, Stuart und vor allem Savard kompensieren? Der Kader der Sabres wirk insgesamt tiefer, weniger abhängig von einzelnen Akteuren. Zudem bleibt abzuwarten, wie Torhüter Tuukka Rask sich schlagen wird. Die Sabres haben hier mit Ryan Miller einen Vorteil. Es wäre schon überraschend, wenn die "Big Bad Bruins" am Ende die Oberhand behalten sollten.

eishockey.net tippt: Aufgrund ihrer Ausgeglichenheit setzen sich die Sabres mit 4:2 durch.



Viertelfinale - Western Conference

vancouver_75x75 Vancouver Canucks - losangeles_75x75 Los Angeles Kings
Rückblick: Auf dem dritten Platz der Western Conference landeten am Ende der regulären Saison Christian Ehrhoff und die Vancouver Canucks. Zudem heimsten die Canucks den Titel der Northwest Division ein.

In der starken Pacific Division belegen die Los Angeles Kings den dritten Platz. In der Endabrechnung der Western Conference bedeutete dies trotz 101 Punkten nur Rang sechs.

Ausblick: Haben die Canucks, vor allem Torhüter Roberto Luongo, das bittere Zweitrundenaus gegen die Chicago Blackhawks aus dem Vorjahr verdaut? Vor allem auf die Form des in der Saison starken Torhüters wird viel ankommen. Allerdings benötigt "Lou" auch diesmal die Hilfe seiner Verteidigung. Aus deutscher Sicht erfreulich bislang die Leistung von Christian Ehrhoff. Mit 44 Zählern ist Erhoff der punktbeste Verteidiger. Alexander Edler und Sami Salo können ebenfalls ihren Beitrag zur Offensive leisten. Kevin Bieksa, Andrew Alberts und Shane O'Brien machen dagegen eher "den Laden dicht". Wann Willie Mitchell (Gehirnerschütterung) wieder ins Geschehen eingreifen kann, ist ungewiss. Der Sturm ist das absolute Prunkstück der Canucks. Die Sedin-Zwillinge kamen in der regulären Saison zusammen auf fast 200 Punkte, Ryan Kesler und Alexandre Burrows sind ebenfalls in Topform. Bei Mikael Samuelsson, Kyle Wellwood und Mason Raymond können sich die Canucks auch auf Tore aus der zweiten Garde verlassen, Tanner Glass und Rick Rypien übernehmen den physischen Part.

Die Kings sind eine äußerst unangenehme Mannschaft. Neben technisch starken Spielern wie Anze Kopitar, Dustin Brown und Alex Frolov, verfügen die Kings im Sturm auch über harte Arbeiter vom Schlage eines Wayne Simmonds und allen voran Ryan Smyth. Michal Handzus und Justin Williams haben ebenfalls gehobenes NHL-Niveau. Gleiches gilt für die offensiv sehr starken Verteidiger Drew Doughty und Jack Johnson, die trotz ihrer Jungend bereits zu den Eckpfeilern des Teams gehören. Sean O'Donnell und Rob Scuderi (im letzten Jahr noch Cupsieger mit den Pens) sind dagegen eher klassische Stay-at-home-Verteidiger. Im Tor kommt Jonathan Quick, während der Saison ein sicherer Rückhalt, zu seiner Playoff-Premiere.

Schlüssel zum Sieg: Können die Sedins, Ryan Kesler und Alexandre Burrows ihre Leistung in den Playoffs noch einmal steigern? Zeigt Roberto Luongo, dass auch er dem Druck der Endrunde stadhalten kann? Viele Fragezeichen, doch die Canucks schicken sich an, die Kritiker in diesem Jahr zum Schweigen zu bringen. Die Kings dagegen wirken insgesamt noch zu unerfahren, um Ehrhoff & Co. ein Bein stellen zu können.

eishockey.net tippt: Vancouver ist hungrig und ziehen mit 4:2 in die nächste Runde ein.

Dennis Kohl für eishockey.net


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