Im ersten Spiel des neuen Jahres musste sich das Team vom Seilersee mit 2:3 geschlagen geben. Über 60 Minuten passten sich die Sauerländer zu sehr dem stark defensiv ausgerichteten Spiel der Gastgeber an, erarbeiteten sich selbst zu wenig dreckige Tormöglichkeiten.
Es war ein typisches erstes Drittel, das die Sauerländer in Franken erlebten. Druck der Gastgeber in den Anfangsminuten, der allerdings solide verteidigt, ohne Gegentreffer blieb. Probleme hatten die Blau-Weißen vor allem beim Versuch aus der eigenen Zone herauszukommen, zu gut stand die Nürnberger Defensive, die schon ab der neutralen Zone die Räume dicht machte. Gegen einen gleichzeitig gut forecheckenden Tabellenführer brauchte es zu lange, um in die neutrale Zone zu kommen, die Nürnberg dicht machte und damit viele Angriffe der zu wenig schlittschuhlaufenden Roosters vereitelte. Gegentreffer Nummer eins durch Segal resultierte aus einem Zuordnungsfehler. Nürnbergs Torjäger hatte auf der halbrechten Seite zu viel Platz. Ab der 10. Minute steigerten sich die Sauerländer, wurden auch offensiv, in der Zone des Gegners spürbar. Immer öfter kamen sie vor den Kasten von Andreas Jenike im Ice Tigers-Tor. Trotzdem kassierten die Sauerländer noch das 0:2 in Unterzahl, Schiedsrichter Piechaczek hatte sechs Roosters-Spieler auf dem Eis gesehen. 39 Sekunden später war Sebastian Dahm zu zweiten Mal an diesem Abend geschlagen. Pföderl hatte sich durch die Iserlohner Unterzahl gearbeitet, vorher hatten Friedrich und Jaspers nahe der blauen Linie die Scheibe nicht rausbekommen (17.). Dank Louie Caporusso und dem besten Iserlohner Angriff des ersten Abschnitts fiel noch der Anschlusstreffer. Costello brachte die Scheibe von außen vor das Nürnberger Tor, die Franken im Vorwärtsmarsch, hatten nur einen Verteidiger bei Jenike. Gemeinsam mit Jaspers brachte Caporusso den Puck über die Linie. Es war sein vierter Treffer im vierten Spiel in Folge.
Rob Daums Anpassungen in der Drittelpause trugen Früchte. Das Team wirkte anschließend kompakter, vom Timing sicherer und abgestimmter. So waren die Sauerländer in den ersten zehn Minuten nicht nur gleichwertig, sondern hatten vielleicht sogar die Nase vorn. Einziges Problem, hundertprozentige Torgelegenheiten blieben dennoch Mangelware. Auch ein Überzahlmoment half nicht. Als die Waldstädter dann Mitte des zweiten Drittels gleich zwei Strafen abzubrummen hatten, Fischer und Friedrich saßen draußen, trafen die Ice Tigers zum 3:1. Pföderl passte die Scheibe parallel zur Torlinie, Reimer lauerte am rechten Pfosten (29.). Damit schien den Roosters wieder ein wenig Schwung genommen. Auch in der zweiten Überzahl gelang es den Roosters nicht zu treffen. Combs versuchte es direkt vor dem Kasten der Ice Tigers aus der Drehung, Jenike aber war zur Stelle. Es war die beste Chance im Mittelabschnitt.
Die letzten zwanzig Minuten begannen ebenfalls temporeich, allerdings ohne den entscheidenden schnellen Akzent in der Offensive. Nürnberg stand hinten souverän, also ab der neutralen Zone, rührte Beton an und setzte, wann immer sich Möglichkeiten ergaben, kleine Nadelstiche. So tickte die Zeit herunter – bis neun Minuten vor dem Ende. Da hatte wieder Costello eine Idee. Gemeinsam mit Fischer brachte er den Puck vor das Nürnberger Tor, Caporusso lauerte, musste aber nicht eingreifen, denn von Jurcinas Arm ging der Puck ins Tor. Die Roosters waren wieder dran. Nürnberg blieb mit Kontern gefährlich, Steckel traf gut vier Minuten vor dem Ende den Pfosten. Zwar machten die Roosters Druck bis zur Schlusssekunde, nahmen Sebastian Dahm vom Eis, der Ausgleichtreffer wollte an diesem Abend aber nicht mehr fallen.
Die Statistik:
Ice Tigers: Jenike – Gilbert, Festerling; Jurcina, Mebus; Aronson, Köppchen; Weber – Steckel, Reimer, Ehliz; Dupuis, Segal, Fox; Mitchell, Pohl, Pföderl; Buzas, Möchel, Alanov
Roosters – Dahm – Martinovic, Fischer; Schmidt, Bonsaksen; Eklund, Larsson; Orendorz – Jaspers, Caporusso, Costello; Turnbull, Combs, Brown; Weidner, Friedrich, Florek; Bassen, Salmonsson, Shevyrin
Schiedsrichter: Piechaczek (Landsberg), Schütz (München)
Tore: 1:0 (05:09) Segal (Dupuis, Fox), 2:0 (16:21) Pföderl (Reimer, Ehliz/5:4), 2:1 (17:22) Caporusso (Jaspers, Costello), 3:1 (28:46) Reimer (Pföderl, Mitchell/5:3), 3:2 (50:53) Fischer (Costello, Jaspers)
Strafen: Ice Tigers: 4; Roosters: 8
Zuschauer: 5.167
eishockey.net / PM Iserlohn Roosters
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