17 Sekunden – mehr Zeit brauchte Trevor Parkes beim 4:1-Erfolg am Sonntagmittag gegen die Krefeld Pinguine nicht, um den ersten Treffer der Partie zu erzielen. Sein 28. Saisontor war gleichzeitig ein ganz besonderes und entscheidendes, denn es ließ den Kanadier an die Spitze der Torjäger-Wertung springen. Parkes ist nun, am Ende der Hauptrunde, alleiniger Top-Torschütze der Deutschen Eishockey Liga (DEL) 2019/20.
Beste Leistung der Karriere
Lange Zeit lieferte sich der Münchner Goalgetter ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Mannheims Borna Rendulic und Bremerhavens Jan Urbas. Die beiden Top-Scorer ihrer jeweiligen Teams schlossen die Hauptrunde jedoch mit 27 Treffern ab und mussten sich in dieser Wertung somit knapp geschlagen geben. Auch abseits seines Titels als bester Torschütze kann Parkes mit seiner bisherigen Saison mehr als zufrieden sein: Mit insgesamt 46 Torbeteiligungen (28 Tore | 18 Assists) spielte er im Profibereich seine punktbeste Hauptrunde überhaupt.
„Nordamerika-Reihe“ brilliert
Das hatte nach eigener Aussage auch viel mit seinen Sturmpartnern zu tun. Zusammen mit Chris Bourque (47 Scorerpunkte) und dem internen Top-Scorer Mark Voakes (48 Scorerpunkte) formiert Parkes eine der offensivstärksten Reihen der höchsten deutschen Spielklasse. Parkes agiert meist in der Manier eines „Power Forwards“: Er setzt seinen bulligen Körper vor dem gegnerischen Kasten gezielt ein, um eigene Abschlüsse und Chancen für die Mitspieler zu kreieren. Bourque und Voakes, beide tendenziell in den Stilen von klassischen Spielmachern unterwegs, füttern den 1,92 Meter großen und 96 Kilogramm schweren Parkes mit Zuspielen. Die Harmonie in der Nordamerika-Reihe stimmt darüber hinaus auch nach den gemeinsamen Eiszeiten. „Wir haben eine gute Chemie. Wenn man sich außerhalb vom Eis gut versteht, hilft das natürlich auch während des Spiels“, erläutert Rechtsschütze Parkes. Sein US-amerikanischer Kollege Bourque ergänzt: „Mit Trevor hatte ich von Beginn an eine starke Chemie, wir ergänzen uns gut auf dem Eis. Insgesamt ist unsere Sturmreihe sehr stark und funktioniert exzellent.“
„Wollen ganz oben stehen“
Der 28-jährige Parkes wechselte 2018 vom Liga-Konkurrenten Augsburg zu den Red Bulls und sammelte in seiner Premierensaison 30 Scorerpunkte während der Hauptrunde sowie weitere sieben Zähler in den Playoffs. In seiner zweiten Spielzeit bei Red Bull München steigerte Parkes seine Punkteausbeute und möchte diesen Trend auch in der kommenden DEL-Endrunde bestätigen: „In den Playoffs geht es mit einer ganz anderen Intensität zu. Es sind nur noch die Top-Teams der Liga da. Das Tempo ist in den Spielen dann höher, jeder geht an sein Limit. Jeder pusht sich noch mal, denn am Ende kann nur ein Team ganz oben stehen. Und das wollen wir sein.“ Für den dreimaligen deutschen Meister beginnt die entscheidende Phase um den Titel mit dem ersten Viertelfinalspiel am 18. März (19:30 Uhr | Olympia-Eisstadion | Tickets sichern). Der Gegner wird in der 1. Playoff-Runde ermittelt. Diese beginnt am 11. März und wird im Best-Of-Three-Modus zwischen dem ERC Ingolstadt, den Augsburger Panther, den Thomas Sabo Ice Tigers sowie den Grizzlys Wolfsburg ausgetragen.