Den ersten Teil ihrer Wiedergutmachung betrieben die Bulls am Freitagabend beim schlussendlich deutlichen 7:2-Heimsieg gegen die Rostocker Piranhas. Doch was sind diese Punkte wert, wenn man aus Krefeld ohne etwas Zählbares zurückkommen würde? Ein Rest Ungewissheit blieb also, als sich der Bus am Sonntagmorgen Richtung Rheinland aufmachte. Beim gastgebenden Krefelder EV, der zuvor den Crocodiles Hamburg erst in Overtime unterlag, überstand man die ersten beiden Unterzahlsituationen, ehe sich in der 16. Minute erstmals die Chance bot, in Überzahl agieren zu können. „Wir sind gut gestartet und haben unser Powerplay ausgenutzt“, lässt Interimskapitän Sergej Stas das erste Drittel Revue passieren. Einen Spielabschnitt, den man dank des erwähnten Powerplays mit 1:0 für sich entscheiden konnte, Lukas Valasek netzte drei Minuten vor der ersten Sirene in numerischer Überlegenheit zur halleschen Führung ein.

Ein Vorsprung, der bis zur Mitte des zweiten Drittels Bestand hatte, man plötzlich mit 1:2 im Hintertreffen lag. „Wir haben am Anfang des zweiten Drittels ein bisschen geschlafen, Krefeld die beiden Tore geschenkt“, so Valasek über den Rückstand. „Krefeld hat nicht aufgegeben und nutzte zwei Fehler von uns aus“, schlägt Stas in die gleiche Kerbe, blickt auf den Doppelschlag der Schwarz-Gelben binnen drei Minuten zurück. Im Anschluss haben die Bulls „mit viel Einsatz versucht auszugleichen, mit hochkarätigen Chancen durch Hildebrand und Valasek – aber ohne Erfolg“, so der Routinier.

Mit einem Tor Rückstand, aber auch einem Spieler mehr, starteten die Bulls in den letzten Spielabschnitt: Krefelds Matthias Onckels handelte sich kurz vor der zweite Pause eine kleine Strafe ein und sah von der Strafbank, wie Philipp Halbauer nur 45 Sekunden nach Wiederanpfiff ausgleichen und die Partie wieder auf Anfang setzen konnte. Keine fünf Zeigerumdrehungen später war es Stas, der mit dem dritten, und dem ersten bei Fünf-gegen-fünf erzielten, halleschen Treffer die Bulls in Führung brachte. Die Rheinländer hielten den Druck hoch, konnten ihrerseits durch einen abgefälschten Schuss ausgleichen – und sich nur knapp 90 Sekunden darüber freuen. Joonas Niemelä wurde durch einen klugen Pass von Patrick Schmid auf die Reise geschickt, schloss den Alleingang erfolgreich ab und überwand Patrick Klein im Krefelder Gehäuse zur 4:3-Führung. Ein Treffer, der den finnischen Angreifer an die Spitze der ligaweiten Torjäger-Liste als auch die des Top-Scorers brachte und sich schlussendlich als die finale Entscheidung herausstellen sollte.

„Krefeld hat gekämpft und war ein ebenbürtiger Gegner“, zollt Stas der Mannschaft von Elmar Schmitz Respekt, auch wenn laut Valasek „im Endeffekt die bessere Mannschaft gewonnen hat.“ Sicherlich ein Erfolg aus der Rubrik ‚Arbeitssieg‘, wie auch Torhüter Sebastian Albrecht im Nachgang einräumte. „Wir haben uns selber das Spiel schwer gemacht“, so ‚Borschtel‘. „Aber das waren ganz wichtige drei Punkte und wir sind nun auf Tabellenplatz zwei.“

Krefelder EV 81 – Saale Bulls Halle 3:4 (0:1, 2:0, 1:3)

0:1 (16:22) Valasek (Schmid, Halbauer – PP1)
1:1 (29:17) Schitz
2:1 (32:16) Westerkamp (Nix – PP1)
2:2 (40:45) Halbauer (Niemelä, Stas – PP1)
2:3 (45:26) Stas (Hildebrand, Becker)
3:3 (47:18) Hauf (Onckels, Mahkovec)
3:4 (48:49) Niemelä (Schmid, Grosse)
 

Strafminuten: Krefeld 8 + 5 Schmitz, Saale Bulls Halle 10 + 5 Becker

Überzahl-Vergleich: Krefeld 1/4, Halle 2/3

Hauptschiedsrichter: Pernt, Todam

Zuschauer: 35