Mit leuchtenden Augen spricht Thomas Merl von den Tölzer Löwen: Sein Heimatverein! Das kann der Angreifer auch in der kommenden Saison, denn der Vertrag zwischen dem 29-Jährigen und „seinen“ Löwen wurde für die DEL2-Saison 2021/2022 verlängert.
58 Spiele – das klingt nach einer kompletten Hauptrunde plus etwas Postseason. Unglücklicherweise ist das jedoch auch die Einsatz-Bilanz von Thomas Merl seit 2018. In den letzten Jahren war der gebürtige Tölzer einer der Pechvögel überhaupt in der DEL2. Fast schon symbolisch: Nachdem er in der Hauptrunde der abgelaufenen Spielzeit lange pausieren musste, unter anderem wegen einer Infektion mit dem Corona-Virus, war der 29-Jährige pünktlich zu den Playoffs endlich wieder in Form. Im Auftaktmatch der Viertelfinalserie schenkte er seinem Ex-Club Ravensburg zwei Tore ein, feierte den Sieg mit den Löwen. Doch kurz darauf, vor dem vierten Spiel der Serie, meldete sich Merl wieder ab: Handgelenksverletzung, Pause nötig – wieder nur zuschauen.
„Die komplette Saison war schwierig“, gibt Merl unumwunden zu, und hat deshalb ein klares Ziel: „Ich will verletzungsfrei bleiben!“ Denn wenn er fit ist, gibt es keine zwei Meinungen über die Qualitäten des Mannes mit der Nummer 23. Egal ob die 41 Punkte, die er für Kassel 2016/2017 gesammelt hat, oder auch die 15 Zähler in ebenso vielen Partien 2018/2019 für das Meisterteam Ravensburgs – ist Merl fit, liefert er ab.
“Viel Erfahrung und ein echter Tölzer!”
Keine Überraschung also, dass auch Löwen-Geschäftsführer Jürgen Rumrich froh ist, den Angreifer nächste Saison weiterhin in Reihen der Löwen zu wissen: „Thomas hatte die letzten drei, vier Jahre großes Verletzungspech, dazu dann die Corona-Infektion dieses Jahr. Aber am Ende der Saison hat man schon wieder gesehen: Wenn er fit ist, ist er ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft, der viel Erfahrung mitbringt – und noch dazu ein echter Tölzer!“
Für Merl, ausgebildet in der Jugend des EC Bad Tölz, ist es eine Herzensangelegenheit, weiter für die Löwen zu spielen: „Mein Ziel war es, weiter hier zu bleiben, bei meinem Heimatverein. Es ist einfach ein guter Standort, um Eishockey zu spielen: Wir haben einen guten Trainer, einen super Zusammenhalt in der Mannschaft, und wenn man Erfolg haben will, sind das enorm wichtige Dinge!“
Wiedersehen mit Brandl und Wölfl
Vor der letzten Saison nach sieben Jahren in München, Kassel und Ravensburg in den Isarwinkel zurückgekehrt, hofft Merl nun vor allem wieder darauf, vor den Tölzer Fans in der RSS-Arena zu spielen: „Es fehlt einfach, es ist ein wichtiger Bestandteil des Spiels. Wenn man kurz vor knapp hinten liegt, dann pusht dich das. Sie können das Momentum verändern, wenn man ein, zwei gute Wechsel hat, einen ordentlichen Hit fährt und dann noch ein Tor schießt – das gibt dir einfach einen guten Antrieb dann.“
Nicht nur auf das Wiedersehen mit den Tölzer Fans freut sich Merl, sondern in Thomas Brandl und Marco Wölfl auch auf zwei ehemalige Teamkollegen aus Ravensburg: „Das sind gute Leute, die charakterlich gut in die Mannschaft passen. Das ist mir persönlich wichtig. Und ich weiß, dass sie etwas drauf haben, auch, wenn ihre letzte Saison vielleicht schwierig war. Aber man kann nicht immer vom Glück gesegnet sein.“ Und wer wüsste das besser als Thomas Merl?