Ingolstadt gegen München, Panther gegen Red Bulls oder der Tabellendritte gegen den punktgleichen Zweitplatzierten. Das Oberbayern-Derby am Freitag (19:30 Uhr) in der SATURN-Arena ist das Topspiel des 16. Spieltags in der PENNY DEL.
Beim 4:1-Erfolg in Nürnberg trotzte der ERC vier Ausfällen und hatte sich damit heute einen freien Tag zur Regeneration verdient, bevor sich dann morgen Vormittag intensiv auf das Duell mit dem dreimaligen deutschen Meister vorbereitet wird. Einmal trafen beide Teams in dieser Saison bereits aufeinander. Am 2. Oktober setzte sich München in eigener Halle knapp mit 3:1 durch. In einem enorm temporeichen und technisch hochwertigem Spiel, das bisher eines der besten der DEL-Saison war, machte den Panthern ihre ausbaufähige Chancenverwertung einen möglichen Punktgewinn zunichte. Nach zuletzt fünf Siegen in Folge geht das Team von Trainer Mark French aber mit breiter Brust in das erste von zwei Heimspielen an diesem Wochenende. „Es ist gut, dass wir schon gegen München gespielt haben. So können wir erkennen, woran wir noch schrauben müssen, damit unser System gegen sie bestmöglich greift“, erklärt der 51-Jährige, der den aktuell dritten Tabellenplatz intern nicht zum großen Thema macht. „Darüber reden wir nicht. Uns geht es darum, die Dinge anzusprechen, die wir tun müssen, um erfolgreich zu sein.“
Und erfolgreich war seine Mannschaft zuletzt, auch wenn sie immer wieder Ausfälle kompensieren musste. Brian Gibbons und Justin Feser werden längerfristig fehlen, das steht inzwischen leider fest. Hinter dem morgigen Einsatz von Jerome Flaake (krank) und Tye McGinn (angeschlagen) steht hingegen noch ein Fragzeichen.
Während die Ingolstädter derzeit einen Lauf haben, steckten die Landeshauptstädter zuletzt zwei Niederlagen hintereinander ein. Zuhause unterlagen sie den Schwenninger Wild Wings überraschend mit 5:1. Am Dienstag mussten sie sich im Spitzenspiel bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven unglücklich mit 1:0 geschlagen geben. Umso motivierter erwarten die Ingolstädter das Team von Trainerfuchs Don Jackson. „München spielt mit allen fünf Mann extrem aggressiv. Wir müssen die Scheibe schnell aus dem eigenen Drittel bekommen, selbst aktiv sein und dürfen ihnen den Puck nicht zu viel überlassen, sonst hältst du ihrem Offensivdruck nicht lange stand“, sagt Emil Quaas, der die Münchener Spielweise noch aus seiner eigenen Zeit am Oberwiesenfeld kennt.
Die Red Bulls wollen nach zuletzt vier Jahren ohne Titel und dem verlorenen Playoff-Finale in der vergangenen Spielzeit wieder einen Angriff auf die Meisterschaft unternehmen. Daher wurde der Kader im Sommer nur punktuell, dafür aber umso hochkarätiger verstärkt. Nationaltorhüter Mathias Niederberger ist die neue Nummer eins im Tor und für die Defensive kam mit Ryan McKiernan, seines Zeichens DEL-Playoff-MVP 2021, ein starker Verteidiger hinzu. Die ohnehin schon stark und tief besetzte Offensive wurde durch die Rückkehr von Andreas Eder, der sich in den vergangenen drei Jahren zu einem der besten deutschen Stürmer der Liga entwickelt hat, sowie der Verpflichtung von Torjäger Chris DeSousa noch gefährlicher.
Top-Goalies: Mit Mathias Niederberger sowie dem ERC-Goalies Michael Garteig und Kevin Reich treffen die Torhüter aufeinander, die ligaweit die ersten drei Plätze in Sachen Gegentorschnitt belegen. Dazu hat Niederberger die zweitbeste Fangquote aller Keeper (92,34%) und Garteig die viertbeste (92,15%). Reich steht mit bereits zwei Shutouts an der Spitze dieser Statistik.
Offensivfeuerwerk gegen Bollwerk: Das Aufeinandertreffen zwischen Ingolstadt und München ist auch das Duell der besten Defensive der Liga gegen die stärkste Offensive. Nur 29 Mal mussten die ERC-Keeper bisher die Scheibe aus dem eigenen Tor fischen, während es die Münchener bereits 50 Mal im gegnerischen Kasten klingeln ließen, am Dienstag aber erstmals in dieser Saison ohne eigenen Treffer blieben.
Fünf in Folge: Der ERC hat zuletzt fünf Spiele in Folge gewonnen, während die Münchener die vergangenen fünf Partien gegen die Panther gewannen. Eine dieser Serien wird morgen auf jeden Fall reißen und die Blau-Weißen werden alles tun, dass es die der Landeshauptstädter sein wird.