ʦ
Wir verwenden Cookies, um Ihnen Inhalte bereitzustellen und ein angenehmeres Surfen zu ermöglichen. Mehr erfahren Sie hier
ı
Zurück zu der Nachricht

Oberliga Ost 2.0

Þ06 Juni 2014, 21:15
Ғ1909

Auf Initiative des hiesigen LandesEissportVerbands (LEV) wurde die Oberliga Ost wiederbelebt und durch die Verzahnung mit der Oberliga West ab Januar um neue Gegner (u.a. Duisburg, Essen, Ratingen, Hamm) erweitert.

Bei der Abstimmung am 27. Mai in Leipzig votierten sowohl die IceFighters als auch die Saale Bulls, entgegen der durch den LEV kommunizierten Meldung, keineswegs für eine LEV geführte Oberliga Ost. Stattdessen sollten die involvierten Landesverbände gemeinsam mit dem DEB die umsetzbaren Optionen zur Ligengestaltung geprüft werden.
 
„Wir machen das mit den Fähnchen!“
…könnte man lapidar sagen und die Gesamtsituation plakativ verdeutlichen.
 
Clubs die sich unmittelbar nach dem ursprünglichen Aus der Oberliga Ost für eine Eingliederung in der Oberliga Nord aussprachen (u.a. Erfurt, FASS Berlin), stimmten vorbehaltslos für die mit dem Westen verzahnte Oberliga Ost. Mit fünf zu zwei Stimmen (Leipzig, Halle) wurde somit dem Vorschlag der LEV zugestimmt.

Der Präsident des LEV Sachsen- Anhalt, Andreas Werkling, bekräftige seine Aussage, dem MEC Halle 04 e.V. keine Freigabe für einen Start in der Oberliga Nord zu erteilen, aufgrund der neuaufgelegten Oberliga Ost. Dies ist in den Statuten des LEV verankert.

Kleines Manko, das billigend durch die restlichen fünf Teams und drei Landesverbände in Kauf genommen wurde: der DEB stellt für die Teams aus beiden Ligen, die unter Regie der Landesverbände organisiert werden, lediglich einen Play off Platz zur Verfügung.

Im Gegensatz hierzu, dürfen zwei Teams aus der DEB geführten Oberliga Süd in die Aufstiegsrunde einziehen und der Norden hat zumindest einen Startplatz sicher. Letzte Saison hatten zwei Teams aus der Oberliga Ost die Möglichkeit sich für einen Playoff Platz zu qualifizieren.

Strukturelle Perspektiven
Wir sind weiterhin der Ansicht, dass eine DEB geführte Oberliga mittelfristig dem deutschen Eishockey mehr Struktur und Professionalität verleihen und so ein zukunftsfähiges Fundament bieten würde. Aktuell ist die Kluft zwischen den Clubs in der 3. Deutschen Liga zu groß, die regionale Unterteilung in vier Oberligen ist strukturell nicht ohne Abstriche haltbar.

Die Divergenzen zwischen den Vereinen hinsichtlich der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit sowie des sportlichen Niveaus stellt alle Beteiligten vor große Herausforderungen. In der Oberliga Ost bewiesen dies zuletzt die Preussen Berlin sowie die WildBoys aus Chemnitz . Beide Clubs versuchen nun, sich in der Regionalliga zu konsolidieren. Die Sachsen visieren, im Gegensatz zu den Hauptstädtern, jedoch kurzfristig wieder einen Aufstieg in die 3. Liga an.
Die einseitige und beharrliche Orientierung am schwächsten Glied seitens der LEV, hilft leider keinem Verein langfristig.

Dieses Problem kann nur durch eine einheitliche und funktionierende Ligen Struktur, mit geregelten Auf- und Abstiegsmodalitäten sowie einem sportlich leistungsfähigen Unterbau in der 4. Liga behoben werden. Zudem würde dies allen Clubs mehr Planungssicherheit ermöglichen, die Attraktivität und Akzeptanz des Eishockeys fördern sowie strategische Entscheidungen vereinfachen.

Nicht nur unseren Fans und Sponsoren gegenüber, sondern auch unseren Nachwuchsabteilungen sind wir es schuldig, fortwährend das Beste im Sinne der MEC Halle 04 e.V. zu verfolgen. Essentielle Grundlage ist jedoch ein funktionierendes Ligensystem und Verbände, die im langfristigen Interesse des Sports miteinander kooperieren.
 
Fans votieren für Zusammenlegung
Bei einer Umfrage des Fachmagazins „EishockeyNews“ stimmten übrigens Dreiviertel aller Befragten für eine Zusammenlegung der Oberligen Nord und Ost.
 
Wir würden es begrüßen, wenn die beteiligten Verbände das Votum der Fans respektieren und entsprechende Umstrukturierungen fokussieren würden. Aufgrund der anstehenden Wahlen zum neuen DEB Präsidium ist mit einer Neuordnung wahrscheinlich erst in der kommenden Saison zu rechnen.

Im Interesse der sportlichen sowie wirtschaftlichen Nachhaltigkeit und Entwicklungsfähigkeit stellt diese Lösung allerdings für uns nur eine Übergangsvariante für die Saison 2014/15 dar. Mit der verzahnten Oberliga Ost-West, werden Fans und Sponsoren in der kommenden Spielzeit abwechslungsreiche Duelle mit neuen Teams ermöglicht.

In den Play offs zum Aufstieg in die DEL II träfen die Saale Bulls dann auf zwei Vertreter der Oberliga Süd sowie einen Club aus der Oberliga Nord.

eishockey.net / Ralf John
â
Anzeige
Anzeige