In der Hauptrunde der DEL2 kassierten unsere Lausitzer Füchse im Schnitt 2,8 Gegentore pro Partie. In lediglich fünf Matches fingen sie sich mehr als vier Buden ein. Und dann holt man sich in Freiburg zum Auftakt in die Pre-Playoffs ein 1:6 ab… Klar, die Breisgauer wurden ihrer Favoritenrolle mehr als gerecht. Und vielleicht fehlte unserem Team nach drei Jahren ohne Meisterrunde etwas die Playoff-Erfahrung. Ansonsten aber war irgendwie die nötige Spannung nur schwer zu greifen. Und Gäste-Keeper Luis Benzing verlebte einen ausgesprochen geruhsamen Abend, während unser Hüter Ville Kolppanen praktisch noch zum besten Fuchs avancierte. Um den Traum vom Playoff-Viertelfinale am Leben zu halten, bedarf es am Freitag im Fuchsbau eines komplett anderen Auftretens. Nehmen wir es positiv: Der schlaue Fuchse will den Kontrahenten vielleicht in trügerischer Sicherheit wiegen.
Dennoch begannen die Füchse forsch. Mäkitalo forcierte gleich in der ersten Minute eine Strafe gegen Freiburg. Pokorny musste wegen Beinstellens pausieren. Aber so richtig funktionierte die Überzahl nicht. Abgesehen von einer etwas undurchsichtigen Situation vor dem Freiburger Kasten und einem harmlosen Adam-Blueliner (2.) passierte wenig. Ein von Tim Detig abgefälschter Schuss war für Luis Benzing im Freiburger Tor kein Problem (4.). Die Heimischen fuhren ihren ersten Angriff erst nach knapp fünf Minuten. Bis dahin hatten die Angereisten mehr vom Spiel. Doch das änderte sich jetzt. Shawn O’Donnell verpasste knapp vor unserem Drahtkäfig und rutschte in Ville Kolppanen. Dem gefiel das gar nicht, stocherte ein wenig gegen den Freiburger nach und bekam prompt zwei Minuten Strafe aufgebrummt (5.). Anschließend hielt er zweimal stark gegen Immo und Hochreiter (6./8.). Dann gabs die nächste Strafe gegen Freiburg. Aber einziger Aufreger war ein Schuss von Mäkitalo, den Benzing entschärfte (alles 9.). Dann konterte Freiburg. Tor Immo stiefelte los, konnte Kolppanen aber (noch) nicht überwinden (12.). Auch die nächste Überzahl konnten die Unsrigen nicht nutzen. Zwar hatten Adam und Garlent gute Möglichkeiten, nutzten sie aber nicht (13.). Nur wenig später saß unser Goldhelm wegen Hohen Stocks auf der Strafbank, die sich jetzt füllte (14.). Denn nur ein paar Sekunden später verschafften die Gestreiften Tor Immo und danach auch noch Dominic Bohac eine zweiminütige Pause (alles 14.). Das ergab in Summe Überzahl für Freiburg. Und da parierte Kolppanen zweimal prächtig gegen De Los Rios und Linsenmeier (15.). Auch gegen O’Donnell parierte unser Hüter glänzend (16.). Das alles passierte bei vier gegen drei. Dann brachte Garlent die Scheibe in den Slot, wo Anders stand. Doch der brauchte zu lange für die Scheibenkontrolle und so konnte das Freiburg verteidigen (17.). Freiburg war jetzt besser und Jackson Cressey traf für die Heimischen zum 1:0 (19.). Anders hatte zwar kurz vor der ersten Sirene den Ausgleich auf dem Schläger, schob das Spielgerät jedoch knapp am Tor vorbei.
Das zweite Drittel begann mit einer Strafe gegen Sebastian Zauner. Freiburg jetzt mit guten Möglichkeiten. Orendorz, Billich und Otten trafen aber entweder nicht das Tor oder scheiterten an Kolppanen (23. bis 25.). Freiburg machte viel Druck, aber die Füchse konnten sich immer wieder gut befreien. Es haperte jedoch zu weiten Teilen an der Genauigkeit. Die beste Chance zum Ausgleich hatte Lane Scheidl, doch sein Alleingang endete bei Benzing (29.). Auch wenn die Freiburger optisch die bessere Mannschaft waren, so konnten die Gäste den Ausgleich erzielen. Toni Ritters Schuss von der blauen Linie wurde von einem Freiburger noch abgefälscht und landete im langen Eck. Doch der Jubel währte wieder einmal nur kurz (36.). Tor Immo fälschte, völlig frei vor Kolppanen, einen Scheibe aus der Luft ins Tor ab. Das sah mächtig nach Hohem Stock aus. Und die Entscheidung der Schiedsrichter auf dem Eis war auch kein Tor. Doch nach der Analyse des Videobeweises (des ersten von drei) gaben die Gestreiften den Treffer (37.). Auch bei der nächsten entscheidenden Aktion bemühten die Entscheidungsträger den Videobeweis. Christoph Kiefersauer stocherte am langen Pfosten die Scheibe irgendwie zum 3:1 über die Linie. Auch hier entschieden die Referees auf Tor (39.). Der Stachel des Doppelschlags saß tief, wie sich zeigen sollte.
Doch das letzte Drittel brachte leider keine Besserung und demzufolge keine Wende mehr - im Gegenteil. Freiburg erarbeitete sich gute Chancen. So hätten Christoph Kiefersauer und Michael James Prapavessis schon das Spiel entscheiden können (43.). Auch Shawn O’Donnell scheiterte einmal mehr mit einem Direktschuss an Ville Kolppanen (44.). Die Füchse wurden nur selten torgefährlich. Irgendwie saß das 1:3 wie eine Bürde auf den Schultern. Es kam, was kommen musste. Ein Scheibenverlust in der Angriffszone ermöglichte Tor Immo die Chance zum 4:1, die er gnadenlos nutzte (48.). Das wars endgültig. Von den Angereisten kam nicht mehr viel und Freiburg traf durch den Goldhelm noch zum 5:1 (54.). Auch dieser Treffer erhielt auf dem Eis keine Anerkennung – erst nach dem dritten Videobeweis diese Abends. Auch wenn zu sehen ist, wie Immo seinen Schlittschuh dreht, um den Puck abzufälschen, zählte der Treffer. Na gut, sei es wie es sei. Die Füchse haben sich in ihr Schicksal ergeben und so fiel der sechste Treffer der Breisgauer in der 55. Minute durch Chris Billich in die Kategorie „schön herausgespielt“. Am Ende „mussten“ die Schiedsrichter noch einmal den Videobeweis bemühen. Dominik Bohac und Shawn O’Donnell hatten sich etwas mehr mitzuteilen. Da haben die Herren Bauer und Schadewaldt einen Stockschlag von Bohac gesehen, der eine 5 Minuten plus Spieldauerdisziplinarstrafe berechtigte. Zur Gleichberechtigung sei gesagt, dass auch der Freiburger zwei Minuten erhielt. Und das Ganze vier Sekunden vor dem Ende.
Das war heute nicht wirklich die Mannschaft der letzten Spiele. Es sind kaum Pässe angekommen, die Gegenspieler hatten zu viel Platz, die Zuspiele waren ungenau, wir haben die Scheibe zu schnell hergegeben, zu viele Strafen genommen und es hat heute auch an Geschwindigkeit gefehlt. Aber die Reise geht weiter - erst einmal in Richtung Weißwasser. Und am Freitag gibt es dann vor der Heimkulisse erneut die Chance zur Wiedergutmachung.