Die Edmonton Oilers erholten sich mit dem zweiten Sieg in Folge am Samstag weiter von ihrer enttäuschenden Durststrecke von sechs Niederlagen in Folge. Gegen die Seattle Kraken gewannen sie in deren Climate Pledge Arena mit 5:2. Den Erfolg hatten sie unter anderem der verbesserten Ausbeute abseits ihrer Starstürmer zu verdanken.
"Heute haben sich die Jungs echt reingehängt", lobte Edmontons Stürmer Warren Foegele die Mannschaftsleistung. "Wir haben einfach und schnell gespielt, dass zeigt dann, wie gefährlich wir sein können. Jetzt müssen wir darauf aufbauen, dass wir heute die richtigen Dinge getan haben. Ich bin ziemlich glücklich mit diesem Sieg."
Leon Draisaitl und Connor McDavid trugen im ersten Viertel der Saison den größten Teil der Last für die Oilers und führten sie bis zum Start der Negativserie mit 32 Punkten aus 21 Spielen (16-5-0) zum besten Team der Western Conference. Am Samstag erhöhte Draisaitl sein Punktekonto mit drei Assists auf 49 Punkte (23 Tore, 26 Assists) und führt die NHL gemeinsam mit McDavid (17 Tore, 32 Assists) an, der gegen Seattle ein Tor und einen Assist verbuchte. Die entscheidenden Tore kamen dieses Mal jedoch von anderen Spielern.
Der Anfang des Spiels schien zunächst eine weitere Niederlage für Edmonton zu versprechen. Ryan Donato brachte die Gastgeber in der fünften Minute in Führung, Jared McCann erhöhte in der 10. Minute auf 2:0. Insgesamt dominierten die Oilers das erste Drittel aber mit 20:7 Torschüssen, was sich in der 14. Minute durch den Anschlusstreffer von Evan Bouchard und in der 18. Minute durch den Ausgleich von Foegele im Powerplay bezahlt machte. Draisaitl bereitete beide Tore vor.
Im Mitteldrittel waren die Oilers weiterhin das bessere Team und gingen in der 33. Minute durch Colton Sceviour in Führung. Verteidiger Carson Soucy glich jedoch in der 37. Minute aus.
Im Schlussabschnitt gab es in der 49. Minute einige Momente der Ungewissheit, als der Puck hinter Torwart Chris Driedger im Tor der Kraken landete, die Schiedsrichter jedoch kein Tor anzeigten, weil Foegele mit Driedger in Kontakt kam. Die Offiziellen bemühten den Videobeweis und entschieden, dass Seattles Kapitän Marc Giordano Foegele in den Torhüter Evan Bouchard geschoben hatte. Mit dem Treffer zum 4:3 sah sich Seattles Trainer Dave Hakstol am Ende gezwungen Driedger für den sechsten Skater vom Eis zu nehmen, was McDavid in der letzten Minute zum Endstand nutzte.
"Wir haben einfach immer weiter angegriffen", erklärte Foegele. "Es macht keinen Spaß gegen ein Team zu spielen, das ununterbrochen gegen dich anrennt und hart spielt. Wenn man ständig angreift, kriegt jede Abwehr irgendwann Risse und genau das ist heute passiert."
Draisaitl und McDavid waren erneut maßgeblich an dem Sieg der Oilers beteiligt, doch die Tatsache, dass auch andere Spieler trafen, die zuvor wenig Erfolg vor dem Tor hatten, ist ein gutes Omen. Die beiden Superstars erzielten bisher 40 der 99 Tore des Teams, für die Torschützen vom Samstag sieht die Statistik anders aus. Vor dem Spiel hatte Bouchard in dieser Saison vier Tore, Foegele drei und Sceviour eins.
Eine bessere Ausbeute von diesen Spielern nimmt Druck von McDavid und Draisaitl und gibt Edmonton deutlich bessere Chancen, wenn sich einer der beiden Spitzenstürmer verletzt, von den Gegnern in Schach gehalten wird, oder schlicht einen schlechten Tag hat. Auch die Abwehr, die zuvor zu den Sorgenkindern von Trainer Dave Tippett gehört hatte, zeigte sich gegen die Kraken von ihrer besten Seite. Am Ende des Spiels lautete das Torschussverhältnis 41:17 zugunsten der Oilers. Mit der gezeigten Tiefe, einer stabilen Abwehr und viel Offensivgefahr, zeigten sie ihr wohl bestes Spiel des Monats.
"Das wir Leon und Connor viel Eiszeit mit unterschiedlichen Außenstürmern gegeben haben, hat es ihnen erlaubt das Tempo hoch zu halten", analysierte Assistenztrainer Jim Playfair. "Unsere Abwehr hat sehr gut gespielt. Unser Forecheck und unsere Struktur hat es unseren Verteidigern erlaubt in der neutralen Zone eng zu stehen und alles im Griff zu halten. Für die meiste Zeit haben wir die blauen Linien gut gehalten und den Puck gut nach vorne gebracht."
Mit dem Sieg zog Edmonton mit 36 Punkten aus 29 Spielen (18-11-0) in der Tabelle der Pacific Division mit den drittplatzierten Calgary Flames gleich. Am Montag könnten sie mit einem Heimsieg im Rogers Place auf Platz zwei mit den Vegas Golden Knights gleichziehen. Leicht wird das allerdings nicht, denn sie werden gegen die Anaheim Ducks antreten (9.30 p.m. ET; NHL.tv; Di. 3:30 Uhr MEZ), die die Division mit 40 Punkten (17-9-6) anführen.