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Outeverythinged! Deutlicher Derbysieg in Kassel

Dank einer rundum dominanten Vorstellung siegen die Löwen in Kassel souverän mit 4:0

Þ02 November 2018, 23:47
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Löwen Frankfurt

Löwen, Huskies, Hessenderby. Mehr der (Vor)Worte sind für eine Partie wie der vom 15. Spieltag der DEL2-Saison 2018/2019 eigentlich kaum notwendig. In der Nachbetrachtung genügt eigentlich sogar nur ein Wort um das Spiel zu beschreiben: „Outeverythinged“; frei übersetzt: in allen Belangen überlegen.

Auch wenn Löwen Head Coach Matti Tiliikainen nach dem Spiel finnisch freundlich von einer gar nicht so einseitigen Partie sprach, die die Löwen aufgrund ihrer ausgeglichenen Reihen, eines starken Powerplays und einem sicheren Goalie gewannen, sprach beim 4:0-Auswärtssieg in Kassel praktisch alles für die Löwen. Dan Spang, Brett Breitkreuz, Adam Mitchell und Mike Fischer erzielten die Frankfurter Tore, Bastian Kucis verbuchte darüber hinaus den ersten Shutout der Saison.Es war sogar das erste Zu-Null-Spiel eines Frankfurter Torhüters in einem regulären Saisonspiel seit dem 1. März 2016.
Neue Besen…

Bei der Bennenung von (Rico) Ross(i) und Reiter der jüngsten Kasseler Negativserie (sieben Niederlagen in den letzten neun Spielen), fiel in Nordhessen zuletzt immer häufiger der Name von (nunmehr) Ex-Coach Rossi, der daraufhin kurzerhand von der Bande an den Schreibtisch des Sportdirektors gesetzt wurde.

Neuer Head Coach der Huskies ist der Kanadier Bobby Carpenter, und der bekam vom Sportdirektor Rossi gleich einen neuen Center geschenkt. Mark MacMillan wechselte aus der zweiten schwedischen Liga südwärts nach Kassel und begann direkt in der 1. Reihe zwischen Richie Mueller und Michi Christ.
Outmatched

Doch den Löwen-Coaches gelang es, die unbekannte Kasseler Top-Line wie gewünscht mit der eigenen 1. Reihe (Breitkreuz, Lukas Koziol, Matt Pistilli) zu matchen und sie so von der ersten bis zur letzten Minute praktisch komplett aus dem Spiel zu nehmen.

Besonders wenn das zur Zeit enorm starke Verteidiger-Duo Spang und Max Faber auf dem Eis stand, war jede Angriffsformation der Huskies abgemeldet. Darüber hinaus setzten Spang und Faber auch offensiv nicht nur Akzente, sondern ganze Ausrufezeichen. So besorgte Spang mit einer starken Einzelaktion im 1. Drittel das 1:0 für die Löwen. Nach einer Befreiung der Huskies erlief sich Spang den Puck im Mitteldrittel, umkurvte die entgegenkommenden Stürmer der Huskies, ehe er perfekt durch die zu große Lücke zwischen den beiden Kasseler Verteidigern hindurch schnitt, um mit einem platzierten Handgelenksschuss die Führung für die Löwen zu erzielen (8. Spielminute).
Outworked

Die Löwen waren bis zu diesem Zeitpunkt eher eine typische Gastmannschaft, die den Hausherren die Dynamik im Spiel überließ und selbst vor allem durch ruhiges und sehr geradliniges Spiel auffiel, durch das sie die eigene Zone immer wieder schnell klärten.  

Ernste Chancen für Kassel gab es schon im 1. Drittel nur selten; so beispielsweise in der 3. Minute, als Alexander Karachun versuchte, Kucis im Tor der Löwen per Bauerntrick zu überlisten. Kucis hatte allerdings die Schoner rechtzeitig auf dem Eis und blieb so auch für die Versuche im Nachsetzen unüberwindbar.

Rückblickend war diese Szene bis ins 3. Drittel hinein praktisch die beste Gelegenheit der Huskies, die im ersten Abschnitt auf magere sieben und im 2. Drittel gar nur noch auf zwei (!!) Schüsse auf das Löwen-Tor kamen. Dabei war die Partie vor allem in den ersten 20 Minuten eigentlich eine muntere Begegnung von beiden Seiten, aber die Geradlinigkeit der Löwen zog Kassel vollkommen den Zahn.

Bei den Löwen stand der zuletzt angeschlagene Mathieu Tousignant wieder im Kader und Dominik Meisinger feierte nach überstandener Verletzung sein Pflichtspieldebüt im Dress der Löwen. Tousignant rückte bei seiner Rückkehr wieder an die Seite von Mitchell, wobei mit Carter Proft ein neuer Spieler auf dem linken Flügel neben den beiden „Siebenern“ spielte. Meisinger centerte die 3. Reihe mit Eddie Lewandowski und Max Eisenmenger. Fischer, Mick Köhler und Magnus Eisenmenger bildeten im Wechsel mit Dani Bindels wieder einmal eine starke vierte Formation, die den Huskies viel abverlangte.
Outhustled

Obwohl die Löwen am Ende starke 39 Schüsse auf das Tor der Huskies verzeichneten, stach heute insbesondere die starke Defensivarbeit hervor. Schon in der neutralen Zone machten die Stürmer der Löwen durch engagiertes Laufspiel die Räume sehr eng, so dass sich die Huskies meist nur durch riskante Pässe, Alleingänge oder „Dump-Ins“ zu helfen wussten. Diese schlechten Eintritte in die Offensivzone waren für die Verteidiger der Löwen meist leicht abzufangen, so dass das Spiel dann wieder gen Husky-Tor verlief.

Auffällig war in dieser Richtung zudem die Ruhe und Konzentration, mit der die Löwen agierten. Sinnbildlich hierfür eine (scheinbare) Konterchance für Koziol in der 16. Minute, bei der er sich zwei Huskies gegenübersehend an der Mittellinie abdrehte, einen sauberen Wechsel der Löwen auf dem Eis zuließ, anstatt einen „Harakiri-Alleingang“ zu laufen, der bei geringen eigenen Erfolgsaussichten nicht selten in einem gefährlichen Gegenzug des Gegners enden kann. Doch nicht so an diesem Freitagabend. Geschenke für den Gegner verteilten die Löwen nämlich kein einziges.
Outscored

Stattdessen nahmen sie dankend an, denn im 2. Drittel begann Kassel unnötige Strafen zu nehmen. Und schon im ersten Powerplay schlugen die Löwen zu. Auf Vorlage von Proft schlenzte Tim Schüle die Scheibe von der blauen Linie einfach in Richtung Tor. Drei Meter vor Marek Melicherciks Torraum kreuzte Breitkreuz den Schussweg und fälschte die Scheibe dabei mit der Kelle entscheidend ab, so dass Kassels Goalie keine Zeit mehr für eine Reaktion hatte (25.).

Nur drei Minuten später erzielten die Löwen in ihrem zweiten Powerplay das 3:0-praktisch mit dem auf die linke Seite versetzten Spiegelbild des vorangegangenen Treffers. Mitchell fälschte dabei den Schuss von Faber ab, so dass Melichercik erneut ohne Abwehrchance war (28.).

Obwohl Kassels Coach Carpenter mittlerweile in seiner Topreihe Jens Meilleur für Christ getauscht hatte, um mehr Offensivdruck zu generieren, kam Kassel gerade einmal auf besagte zwei Torschüsse im zweiten Spielabschnitt.

Als Ende des Drittels Kassel noch zwei weitere Strafzeiten nahm und die Löwen über eine Minute sogar mit doppelter Überzahl agieren durften, lag die Vorentscheidung in der Luft. Abgesehen von einer dicken Chance im Getümmel des Torraums, bei der ein Verteidiger der Huskies den Versuch von Koziol noch mit den Beinen auf der Linie anfing (38.), generierten die Löwen allerdings nichts zwingendes, so dass Kassel noch mit einem Funken Hoffnung in den Schlussabschnitt startete.

In diesem nahmen dann auch die Löwen ihre ersten Strafen, doch Kassels Powerplay, mit 17 Prozent Erfolgsquote im Ligamittelfeld zu finden, bereitete dem Penalty-Killing der Löwen keine Probleme. Kaum war dann Fischer zurück von der Strafbank und der Puck aus der eigenen Zone geklärt, lief der U20 Nationalspieler zwei Huskies im Alleingang davon. Mit einer kleinen Körpertäuschung verlud Fischer auch noch Melichercik und besorgte so das entscheidende 4:0 für die Löwen (50.).

Erst nachdem die Partie durch diesen Treffer gelaufen war, kamen die Huskies in zwei weiteren Überzahlspielen, die sogar das Prädikat „Powerplay“ verdienten, zu besseren Gelegenheiten. Toni Ritter semmelte allerdings im Slot freistehend über den Puck (52.) und für Tyler Gron (56.) war wieder einmal Kucis Endstation. 20 Saves und ein verdienter Shutout standen am Ende für Kucis zu Buche.

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