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Superstar Alex Ovechkin bewies in Reihen der Washington Capitals am Mittwoch einmal mehr, dass er zu der raren Kategorie von Spielern zählt, die in der Lage sind in wichtigen Spielen, wenn der Druck besonders groß ist, zu glänzen und sein Team zum Sieg zu führen. Beim 4:3-Erfolg der Hauptstädter in der Capital One Arena war er nicht unter den Torschützen, wodurch der gebürtige Moskauer als erst 21. Spieler der Ligageschichte die Marke von 1.400 NHL-Punkten erreichte, er hatte durch eine insgesamt starke Leistung entscheidenden Anteil am zweiten Heimsieg seiner Capitals (38-22-10) in den vergangenen sechs Heimspielen (2-4-0).
Zuletzt hatte Ovechkin nach der 1:5-Niedeerlage am Sonntag gegen die Minnesota Wild an gleicher Stelle öffentlich gefordert, dass insbesondere die Star-Spieler im Kader der Hauptstädter mehr bringen müssten. Gegen den Titelverteidiger aus Tampa ging er mit gutem Beispiel voran und inspirierte auch seine Mitspieler zu einer Top-Leistung, die mit einem hart erkämpften Erfolg gegen Titelverteidiger belohnt wurde.
Neben Ovechkin, der an diesem Abend ein Tor und einen Assist zuwege brachte, es dadurch auf jetzt 1.401 Zähler im Laufe seiner NHL-Karriere bringt (773 Tore, 628 Assists), glänzte gegen die Lightning vor allem John Carlson, der zwei Powerplay-Treffer und zwei Torvorlagen beisteuert. Mit seinem dritten Vier-Punkte-Spiel stellte dieser seine NHL-Karrierehöchstleistung in einem Spiel ein. Alle Vier-Punkte-Spiele von Carlson wurden innerhalb des letzten Kalenderjahres verzeichnet (1-3-4 gegen die Nashville Predators am 19. Dezember 2021 und 0-4-4 gegen die Philadelphia Flyers am 17. April 2021).
Auch Evgeny Kuznetsov, der zwei Assists bejubeln durfte, und Torhüter Ilya Samsonov, der 24 Rettungstaten zeigte, überzeugten beim Heimsieg gegen die Lightning. Auf der Gegenseite erzielten Nikita Kucherov, Nick Paul und Ross Colton die Treffer für die Gäste (43-20-7), die drei Mal in Folge verloren haben (0-2-1).
"Wir haben definitiv ein gutes Spiel gemacht", befand Kuznetsov hinterher. "Das waren zwei wichtige Punkte für uns. Wir haben manchmal gut gespielt und manchmal nicht. Am Ende des Tages haben wir heute viel füreinander getan, und es hat Spaß gemacht, zuzusehen und zu spielen."
Die Hausherren fanden am Mittwoch gut ins Spiel. Martin Fehervary brachte die Capitals nach 5:10 Minuten des ersten Drittels mit 1:0 in Führung, als er nach einem Pass von Carlson vom linken Kreis aus in die Maschen des Tores traf. Carlson selber erzielte das 2:0 nach 7:38 Minuten in Überzahl mit einem Schlagschuss.
Es entwickelte sich ein intensives Duell. Die Gäste steckten trotz der frühen Rückschläge nicht auf und verkürzten durch Kucherov in der 9. Minute auf 1:2. Ovechkin erzielte nach 15:10 Minuten das 3:1, als sein Passversuch von einem Lightning-Spieler abgefälscht wurde und er den herrenlosen Puck über die linke Schulter von Torhüter Andrei Vasilevskiy beförderte.
Es war das 43. Saisontor von Ovechkin (43-37-80 in 68 Spielen), der damit an Phil Esposito (42 Tore in der Saison 1978/79) vorbeizog, und ab sofort auf die dritthöchste Anzahl an Saisontoren in der NHL-Geschichte bei Spielern in einem Alter ab 36 Jahren verweisen kann. Die einzigen Spieler, die in dieser Kategorie jetzt noch vor ihm liegen, sind Teemu Selanne (48 Treffer 2006/07) und Gordie Howe (44 Tore 1968/69).
Paul beschloss ein spektakuläres erstes Drittel, als er in der 17. Minute zum 2:3 traf und Tampa Bay abermals heranbrachte. Das vermeintliche 4:2 durch Carlson sechs Sekunden vor der Pause fand wegen einer Abseitsstellung keine Anerkennung. "Wir mussten nicht allzu weit zurückblicken, um zu sehen, was passiert, wenn wir nicht gut starten", erklärte Carlson. "In der Vergangenheit waren wir in vielen Spielen im Rückstand. Das ist etwas, das wir angegangen sind und wir wollten heute einen wirklich guten Start hinlegen." Das gelang den Capitals dann auch.
Den Pausentee nutzten beide Mannschaften dazu, sich etwas zu beruhigen. Erst am Ende des Mitteldrittels konnte sich Carlson das Tor zur Vorentscheidung gutschreiben lassen. In der 37. Minute nutzte er eine Vorlage von T.J. Oshie zum 4:2.
Die Begegnung blieb auch in der Folgezeit intensiv und umkämpft, doch mehr als der Treffer zum Endstand sollte an diesem Abend nicht mehr fallen. Colton verkürzte knapp drei Minuten vor der Schlusssirene, als er einen Handgelenkschuss vom rechten Kreis aus versenkte. Dabei blieb es, was auch den Trainer zufriedenstellte. "Das Powerplay war gut", sagte Capitals-Coach Peter Laviolette. "John Carlson hatte ein sehr starkes Spiel. Er hat sich nicht nur in der Offensivzone bemerkbar gemacht, denn dort ist er leicht zu erkennen, sondern er war auch in der Defensivzone wirklich gut."
Nach Spielende konzentrierte sich das Medieninteresse einmal mehr hauptsächlich auf Ovechkin, der zum zehnten Mal in seiner NHL-Karriere die 80-Punkte-Marke erreichte und dadurch zu Sidney Crosby aufschloss, der als einziger noch aktiver Spieler ebenfalls auf diese Marke kommt. Nur zehn Spieler in der Geschichte der Liga haben bisher mehr 80-Punkte-Saisons als Ovechkin (10): Wayne Gretzky (17), Dale Hawerchuk (13), Mark Messier (13), Marcel Dionne (13), Joe Sakic (12), Steve Yzerman (12), Mario Lemieux (11), Ron Francis (11) , Brian Trottier (11) und Phil Esposito (11).
Diese Statistiken weiter auszubauen ist auch das Ziel am Samstag (3 p.m. ET; NHL.tv; 21 Uhr MESZ), wenn es für Ovechkin und seine Capitals mit einem Gastauftritt bei den Pittsburgh Penguins weitergeht.
