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Das Gastspiel des ERC Ingolstadt bei den Schwenninger Wild Wings entwickelte sich zu einem verrückten Schlagabtausch. Innerhalb von 65 Sekunden verspielten die Panther im zweiten Drittel eine 3:0-Führung, waren im Schlussabschnitt aber die abgezocktere Mannschaft und sicherten sich die drei Punkte. Damit überholten sie in der Tabelle die Adler Mannheim vor dem direkten Duell am Sonntag in der SATURN-Arena.
Das erste Drittel bestimmten die Panther, die erneut auf sechs verletzte Stammspieler verzichten mussten, nahezu nach Belieben. Allein die Schussbilanz sprach nach den ersten zwanzig Minuten mit 24:9 eine deutliche Sprache zu Gunsten der Ingolstädter. Auf der Anzeigetafel stand eine verdiente 3:0-Führung, mit der die Hausherren sogar noch gut bedient waren. Justin Feser scheiterte nach fünf Minuten allein vor Schwenningens Schlussmann Joacim Eriksson, Stefan Matteau traf drei Zeigerumdrehungen später nur den Pfosten. Also war es Leon Hüttl, der ein ruhig ausgespieltes Powerplay per Direktschuss erfolgreich abschloss (10.). Und die Blau-Weißen legten innerhalb von drei Minuten zwei weitere Tore nach. Nur zwanzig Sekunden nach dem 1:0 nahm Wojciech Stachowiak einen schlampigen Wild Wings-Pass auf und überwand Eriksson indem er ihm frech von hinten an den Rücken schoss. Bei angezeigter Strafe jagte Louis Brune den Puck ansatzlos zum 3:0 in den Winkel. Gegen Philipp Krauß‘ Schuss brachte Eriksson gerade noch die Schulter dran, während von den Hausherren offensiv gar nichts mehr zu sehen war.
Im Mittelabschnitt verpassten es die Panther, das Ergebnis weiter in die Höhe zu schrauben. Ty Ronning verfehlte das Gehäuse bei einer Doppelchance (31.), Stachowiak setzte den Puck an die Oberkante der Latte (32.) und erneut Ronning scheiterte diesmal an Eriksson (32.). Mit der Überlegenheit der Panther schlichen sich nun aber immer mehr Unkonzentriertheiten und Puckverluste in der eigenen Zone ein. Und die Wild Wings bestraften die Nachlässigkeit der Oberbayern eiskalt. Innerhalb von 65 Sekunden kamen die Hausherren durch Tore von Mitch Wahl, Ville Lajunen und Florian Elias tatsächlich zum Ausgleich. Mit einer Auszeit nach dem dritten Gegentreffer versuchte Mark French sein Team wieder in die Spur zu bekommen.
Zunächst musste aber ERC-Goalie Michael Garteig 83 Sekunden nach Wiederbeginn spektakulär gegen Sebastian Uvira retten. Mit einem Powerplay, in dem gleich mehrere Abschlüsse das Gehäuse der Schwarzwälder nur knapp verfehlten, kamen die Gäste wieder besser ins Spiel. In der Folge verhinderte Eriksson gegen Mirko Höfflin die erneute ERC-Führung (46.), ein Abfälscher von Marko Friedrich ging knapp daneben (51.). Auf der Gegenseite verzog Brandon DeFazio (52.). Dann schlugen die Blau-Weißen aber zu. Nach toller Krauß-Vorarbeit versenkte Daniel Pietta die Scheibe per Rückhand (53.). Die Hausherren wollten die schnelle Antwort, wurden stattdessen aber eiskalt ausgekontert. Feser blieb cool und überwand Eriksson zum 5:3 (56.). Damit sicherten die beiden Center den Sieg für die Panther.
ERC-Trainer Mark French: „Wir sind etwas nervös gestartet. Nach dem Powerplay-Tor haben wir dann aber zu unserem Spiel gefunden. Wenn wir gedacht haben, dass die Wild Wings im zweiten Drittel vielleicht nachgeben, dann haben sie das Gegenteil bewiesen. Sie haben uns in der offensiven Zone unter Druck gesetzt und Turnover forciert. Die drei Tore haben das Momentum gedreht. In der Pause ist es gelungen, uns wieder neu zu sortieren und ich bin stolz, dass wir die drei Punkte geholt haben."
Am Sonntag geht es endlich wieder in der heimischen SATURN-Arena rund. Dann gastiert um 15:15 Uhr der direkte Tabellennachbar Adler Mannheim an der Donau.
