Die Florida Panthers haben die Neuauflage des Stanley Cup Finals 2024 am Montagabend im Rogers Place spektakulär mit 6:5 bei den Edmonton Oilers gewonnen. Floridas Sam Reinhart und Edmontons Leon Draisaitl lieferten Traumtore, den Unterschied zu Gunsten der Panthers aber machte ein später Treffer von Carter Verhaeghe.
Déjà vû: Panthers gewinnen Final-Neuauflage
Erstmals seit Spiel 7 des Stanley Cup Finals 2024 standen sich Oilers und Panthers wieder gegenüber. Wie schon damals jubelte am Ende Florida. 6:55 Minuten vor dem Ende eroberten die Gäste den Puck durch ihre wohl gefährlichste Waffe, einem aggressiven und zermürbenden Forecheck. Sam Bennett passte von links in den Slot auf Carter Verhaeghe, der über die Schulter von Edmontons Torwart Stuart Skinner (22 Saves, 78,6 Prozent Fangquote) zum 6:5-Endstand traf (54.).
„Es war ein guter Forecheck. ‚Mikks‘ (Niko Mikkola) spielt einen guten Pass auf ‚Benny‘, ich versuche dann einfach, so schnell wie möglich zu schießen und war froh, dass der Puck reingegangen ist“, beschrieb Verhaeghe seinen Siegtreffer.
„Das war heute ein verrücktes Spiel, aber das ist okay“, sagte Panthers-Trainer Paul Maurice. „Mental war es ein schwieriges Spiel. Wir lagen ein paar Tore hinten und hatten in dieser Saison noch nicht viele Comebacks geschafft. Das ganze Spiel über war es vor beiden Toren brandgefährlich. Ich freue mich sehr über diesen Sieg und bin sehr stolz darauf, dass wir drangeblieben sind und uns voll reingehängt haben.“
Traumtore von Draisaitl und Reinhart
Beim Elf-Tore-Spektakel beherrschten die Panthers das Körperspiel (39:21 Checks), die Oilers dafür den Faceoff-Punkt (58,5 Prozent gewonnene Bullys). Der Deutsche Leon Draisaitl (1-1-2) etwa gewann 68,2 Prozent seiner Anspiele, legte bei 20:28 Minuten Eiszeit das sechste Multi-Punkte-Spiel in Folge (6-9-15) aufs Eis, hatte aber auch eine Plus-Minus-Bilanz von -2.
Spektakulär war Draisaitls Tor zur zwischenzeitlichen 4:2-Führung, als er im Powerplay im rechten Faceoffkreis einen Doppelpass mit Kapitän Connor McDavid spielte und per fulminanter Direktabnahme gegen Sergei Bobrovsky (25 Saves, 83,3 Prozent Fangquote) ins Torwarteck traf (30.). Der 29-jährige Kölner traf damit im vierten Spiel in Folge.
Mit diesem Laser-Schuss lieferte sich Draisaitl ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Floridas Sam Reinhart um den schönsten Treffer des Abends, denn auch letzterem gelang ein recht ähnliches Traumtor: Ausgerechnet nach einem Puckverlust von Draisaitl startete Reinhart einen Konterangriff, überholte Gegenspieler Mathias Ekholm im Laufduell und traf dann von hinter der Grundlinie von rechts über die Maske von Skinner ins kurze Eck zur 5:4-Führung (48.).
„Aus diesem Winkel war das wahrscheinlich die einzige Möglichkeit, um zu treffen“, sagte Reinhart zu seinem sehenswerten 20. Saisontreffer. „Ich habe einfach nur versucht, eine Lücke zu finden.“
Ketchup-Effekt bei den Panthers
Die Panthers hatten mit Jesper Boqvist (3., in Unterzahl), Matthew Tkachuk (20., im Powerplay), Gustav Forsling (38.), Mikkola (47.), Reinhart (48.) und Verhaeghe (54.) sechs unterschiedliche Torschützen, drei davon waren Verteidiger. Florida profitierte also vom „Ketchup Effekt“: Lange kommt gar nichts heraus, dann gleich alles auf einmal.
„Es ging viel hin und her. Natürlich kassieren wir nicht gerne fünf Gegentore, da müssen wir uns verbessern, insbesondere bei gegnerischen Konterangriffen“, so Verhaeghe. „Dass wir aber sechs Tore geschossen haben, um zu gewinnen, ist toll. Ich denke, vielleicht waren wir ein wenig angespannt, nachdem wir zwei Spiele in Folge nicht getroffen haben. Es war also definitiv schön, ein paarmal zu treffen.“
McDavid enttäuscht - Brown mit 100. NHL-Tor
Bei den Oilers waren es vier Torschützen. Neben Draisaitl waren auch Doppelpacker Zach Hyman (16., 27.), Connor Brown (28.) und Kasperi Kapanen (49.) erfolgreich. Brown traf damit in drei Spielen in Folge und erzielte sein 100 NHL-Tor. „Ich fühle mich gut“, sagte er. „Es ist schön, wenn die Tore fallen. Ich habe zuletzt ein paar gute Chancen und Pässe bekommen. Es fühlt sich so an, dass auch ich mich steigern konnte. Ich versuche einfach, besser und besser zu werden.“
„Es ist natürlich enttäuschend“, sagte McDavid (0-3-3) der seine persönliche Punkteserie auf sechs Partien ausweitete (2-11-13). „Wir hatten das Gefühl, dass wir das Spiel unter Kontrolle hatten. Wir müssen einfach einen Weg finden, es zu gewinnen. Gegen ein Team, das zuvor zweimal in Folge kein Tor geschossen hat, wussten wir, dass sie hungrig sein würden und das waren sie auch. Wir müssen besser sein.“
Wiedersehen im Februar
Das „Rückspiel“ steigt am 27. Februar 2025 in Sunrise/Florida.
Für die Oilers (18-11-2), deren Siegesserie nach fünf Spielen gestoppt wurde, geht es am Donnerstag einem Heimspiel gegen die Boston Bruins weiter.
Die Panthers (19-11-2) beenden ihren Vier-Spiele-Roadtrip (bislang: 2-2-0-Bilanz) mit einem Auswärtsspiel bei den Minnesota Wild am Mittwoch.