Die Pittsburgh Penguins haben ihre Niederlagenserie von sieben Spielen (0-6-1) mit einem 4:1-Auswärtssieg bei den Washington Capitals am Mittwochabend in der Capital One Arena beendet. Kurios: Über einen langen Zeitraum spielten die Penguins nur mit vier, über eine kurze Phase sogar mit nur drei Verteidigern.
Penguins verteidigen die Führung mit nur vier Verteidigern
Eigentlich ist das Duell der beiden Superstars die große Überschrift, wenn die Capitals mit Alex Ovechkin auf die Penguins mit Sidney Crosby treffen. In diesem Krisenduell aber rückten andere in den Fokus, bei Ovechkin (0-0-0, ein Torschuss, sieben Checks, -2, 21:07 Minuten Eiszeit) ging eine persönliche Punkteserie von sechs Spielen (5-2-7) zu Ende, während Crosby (0-1-1, zwei Torschüsse, ein Hit, zwei Blocks, +2, 20:42 Minuten Eiszeit) einen Assist beisteuern konnte.
Einer der Hauptdarsteller war Pittsburghs Torwart Casey DeSmith, der 24 von 25 Schüssen stoppen (96 Prozent Fangquote) und damit seinen ersten Saisonsieg festhalten konnte (1-3-1). "Es war das kompletteste Saisonspiel", freute sich DeSmith. "Jeder hat sich gezeigt, insbesondere die Penalty Killers und Verteidiger und dann haben ein paar von unseren wichtigen Jungs getroffen."
Kurios: Pierre-Oliver Joseph (Unterkörperverletzung) und Jan Rutta (Oberkörperverletzung) schieden jeweils im zweiten Drittel aus. Die Penguins mussten also mit nur noch vier gelernten Verteidigern zu Ende spielen.
"Ich denke, dass jeder die Situation verstanden hatte, dass jeder schneller vom Eis kommen musste und kürzere Wechsel fährt", sagte Pittsburghs Verteidiger Marcus Pettersson. "Unsere Stürmer mussten uns helfen und ich finde, sie haben einen guten Job gemacht, indem sie die Pucks tiefgespielt haben, sodass wir wechseln konnten."
Als im dritten Drittel auch noch Abwehrspieler Jeff Petry kurz in der Kabine verschwand, waren zwischenzeitlich nur noch drei Penguins-Verteidiger verfügbar. Also sprang Stürmer Jeff Carter ein und half für einen Wechsel in der Abwehr aus.
"Ich war mir nicht sicher, ob er so gut rückwärtslaufen kann, aber er ist ein ziemlich cleverer Spieler. Wir dachten, dass ihm sein Erfahrungsschatz in dieser Liga helfen würde", sagte Penguins-Trainer Mike Sullivan, dessen Mannschaft mit einem 3:0-Vorsprung ins dritte Drittel gegangen war und am Ende mit 4:1 gewann.
Zwei Tunnel bringen Pittsburgh auf die Siegerstraße
Nach einem torlosen Anfangsabschnitt waren die Penguins im zweiten Durchgang ein wenig glücklich in Führung gegangen: Jason Zucker brachte die Scheibe aus spitzem Winkel flach zum Tor und durfte in einer undurchsichtigen Szene plötzlich jubeln (28.). "Es war ein Schuss, der mir zwischen den Beinen durchgesprungen und hinter mir gelandet ist. Also habe ich meine Beine zusammengepresst, um einen Pfiff zu erzeugen und habe den Puck unglücklich selbst ins Tor gekickt", löste Washingtons Torwart Darcy Kuemper (24 Saves, 88,9 Prozent Fangquote) auf.
In Unterzahl tauchte Brock McGinn frei vor Kuemper auf und tunnelte den Torwart zum 2:0 (33.). Pittsburgh hatte das Momentum nun auf seiner Seite: Petry donnerte einen verdeckten Schlagschuss zum 3:0 in den rechten Winkel (36.). "Es hat sich so angefühlt, als wären wir genau richtig gestartet, doch wir haben uns aber nicht dafür belohnt. Danach ist das Pendel auf ihre Seite ausgeschlagen. Wir waren einfach nicht gut genug", haderte Capitals-Stürmer Lars Eller.
Gegen dezimierte Penguins erzielte im Schlussdrittel Marcus Johansson den Ehrentreffer für Washington, als er einen Pass von Sonny Milano von hinter dem Tor im Slot direkt verwerten konnte (53.). Es war Milanos erster Scorerpunkt in drei Spielen für die Capitals.
Washington probierte in der Folge noch einmal alles, doch Pittsburghs Bollwerk hielt auch mit zwischenzeitlich nur drei Verteidigern stand. Jake Guentzel besorgte mit einem Empty-Net-Treffer die Entscheidung (59.).
Capitals in der Krise
"Es war ein enges Spiel", sagte Capitals-Trainer Peter Laviolette. "Immer wenn du gegen Pittsburgh spielst, dann wird auch ein wenig dreckig. Es gibt nicht viel Platz, es ist nicht schön oder glanzvoll. Auch wir hatten Chancen und haben im dritten Drittel endlich getroffen, aber das war am Ende zu wenig und zu spät."
Die US-Hauptstädter präsentierten sich wenig durchschlagskräftig im Powerplay (0/4), ließen sogar ein Gegentor bei Überzahl zu, verloren fünf ihrer letzten sechs Partien und hoffen in einem "Home-and-Home" gegen den Tampa Bay Lightning (Freitag in Washington, Sonntag in Tampa) auf eine Trendwende.