Unbändige Löwen und ein überragender Goalie Jussi Olkinuora siegen mit 2:0 beim Derby in Mannheim. „Aus dem Dreck, back on track!“ Die Löwen beenden ihre fünf Spiele andauernde Durststrecke am 13. Spieltag der laufenden PENNY DEL-Saison auf die bestmögliche Art und Weise: Mit einem Derbysieg IN Mannheim. Und das auch noch mit einem 2:0-Shutout. Vor 13.058 Zuschauern in der SAP Arena feiert Jussi Olkinuora seinen ersten Sieg im Dress der Löwen gleich mit einem Spiel „zu Null“. 26 Saves stehen am Ende für Ihn zu Buche. Durch Tore von Cameron Brace und Carter Rowney gelingt den Löwen in Mannheim das „perfekte Auswärtsspiel“.
„A HARD FOUGHT GAME“:
..war wohl die nach dem Spiel am meisten benutzte Redewendung- auf beiden Seiten. Denn Mannheim versuchte zweifelsfrei über sechzig Minuten viel. Am Ende dominierten die Adler gar die Statistiken der Zone Entries, abgegebenen Schüsse und auch der gewonnenen Bullies, aber von der Anzeige grüßte dennoch ein 0:2-Endstand für die Löwen Frankfurt. Nach fünf Spielen, in denen stellenweise wenig zusammenlief für die Löwen, zeigte das Team von Head-Coach Tom Rowe heute was ihn ihm steckt.
In keine Phase über die komplette Spielzeit ließen sich die Löwen die Partie aus der Hand nehmen. In keiner Phase war Mannheim anhaltend dominant. In keiner Phase war Frankfurt nicht mindestens punktuell gefährlich.
KREISENDE ADLER:
Natürlich kamen die Adler zu Beginn mit Vehemenz aus der Kabine, auch begünstigt durch eine frühe Hinausstellung von Hannu Tripcke. Mannheim kam zu einigen Abschlüssen, die aber alle sicher bei Goalie Jussi Olkinuora landeten. Schon nach rund fünf Minuten war beim Goalie der Löwen heute ein anderer, sicherer „Groove“ festzustellen, als in den vergangenen Spielen. Bis zur zehnten Minute brachten die Adler schon 7 Schüsse auf das Tor der Löwen, darunter auch drei Abschlüsse (Nachschüsse) aus kurzer Distanz- aber Olkinuora war stets perfekt für den Save positioniert.
Die Löwen blieben rund zwölf Minuten offensiv eher ruhig, allerdings ohne die „zahmen Kätzchen“ zu geben. Zumal sie schon früh die beste Chance der Partie verbuchten: Ein Distanzschuss von Maxim Matuschkin klingelte in der 3. Minute nur am Pfosten.
"EM-BRACE-ING" THE OPPORTUNITY:
Besser lief es in der 13. Minute als Cam Brace die Führung für die Löwen erzielte. Von Nathan Burns bedient, fand Brace mit einem perfekt platzierten Schuss aus dem links Bullykreis durch zwei Adler hindurch genau die offene Briefmarke im Tor der Adler.
Der Treffer war nahezu sinnbildlich für Frankfurts Spielweise, da Brace durch sein aggressives Forechecking einen Fehler im Mannheimer Spielaufbau provozierte, Burns sich so die Scheibe picken konnte und Brace zum Abschluss fütterte.
Dass ihre knappe 1:0-Führung auch nach 40 Minuten noch bestand hatte, verdankten die Löwen im zweiten Drittel vor allem ihrem Unterzahlspiel. Zweimal, kurz aufeinander folgend (31. und 34. Minute) mussten die Löwen eine Strafe überstehen, zweimal gelang es ihnen schadlos. Und vor allem das erste Penalty-Killing überragte: Mit extrem viel Laufeinsatz und genau der richtigen Dosis Aggressivität ließen die Löwen Mannheim praktisch nicht in die Aufstellung finden. Lediglich ein gefährlicher Abschluss ergab sich für Mannheim, den aber wieder Jussi Olkinuora zu Nichte machte (33.).
„FORECHECK YOURSELF, BEFORE YOU WRECK YOURSELF“:
Aber auch die Löwen ließen ein Powerplay ungenutzt verstreichen. Ihre besten Gelegenheiten im zweiten Abschnitt ergaben sich aus schnellen Gegenzügen: Markus Schweiger verpasste eine Hereingabe von Cam Brace nur um Millimeter (26.), Daniel Pfaffengut fehlte lediglich etwas Glück beim Versuch den Puck über die Linie zu drücken, nachdem ihm die Scheibe von der Hintertorbande auf der Türschwelle vor die Füße klatschte.
Beide Szenen hatten wiederum ihren Ursprung in Puckgewinnen in der eigenen Zone, hervorgerufen durch druckvolles Backchecking auf die Adler, die so keine Gelegenheit hatten, ihr gutes Passspiel mit der notwendigen Präzision auszustatten. Stattdessen provozierten die Löwen immer wieder Fehlpässe aus denen eigene Puckgewinne resultierten und etliche gefährliche Gegenzüge entstanden.
STATISTIK FÜR’S PAPIER:
62 zu 44 Zone Entries und 40 zu 26 Abschlüsse sahen Mannheim nach zwei Drittel eigentlich „obenauf“. 17 zu 16 Schüsse aufs Tor pro Frankfurt und vor allem der Spielstand aber unterstrichen die Effektivität der Löwen. Und an dieser sollte sich bis zum Schluss nichts mehr ändern. Sogar im Gegenteil.
Natürlich legten die Adler zum Schlussabschnitt nochmal zu. Ein dicker (aber fairer) Open-Ice-Hit von Fabrizio Pilu gegen Kevin Bicker schickte den jungen Löwen erst aufs Eis und dann zur Sicherheit in die Kabine (44.). Durch Bickers Verlust fehlte den Löwen schon der zweite Mann in der ersten Reihe, da Dominik Bokk den Einsatz in Mannheim ohnehin schon angeschlagen verpasste. So rückte Markus Schweiger in die erste Formation zu Carter Rowney und Julian Napravnik.
DIE BESTEN SPIELER MÜSSEN DIE BESTEN SEIN:
Und schon fünf Minuten später gravierte Schweiger seine Präsenz in dieser Reihe auf den Spielberichtsbogen: Auf Vorlage von ihm und Julian Napravnik besorgte Carter Rowney den 2:0 Versicherungstreffer für die Löwen (49.). Schweiger behauptete den Puck im Zweikampf an der Bande, legte dann ab auf Napravik, dessen Direktpass quer durch den Slot den am langen Pfosten lauernden Rowney fand. Ungedeckt hatte der Routinier wenig Mühe die Scheibe für seinen zweiten Saisontreffer zu versenken.
Nachdem Jussi Olkinuora und die Unterzahlformationen ein weiteres Mannheimer Powerplay nullifizierten- hervorzuheben hier v.a. Philipp Bidoul der mit einem herausragenden Reflex einen Rebound vor dem Einschussbereiten Kris Bennett aus der Zone drosch- wurde der Triumph langsam greifbar.
Zwar zog Adler-Head Coach Dallas Eakins schon 4:31 Minuten vor dem Ende seinen Goalie, mehr als drei weitere Saves für Olkinuoras Statistik sprangen allerdings nicht mehr heraus.
AUSBLICK:
In der kommenden Woche reisen die Löwen zunächst am Donnerstag (31.10.) nach Ingolstadt zum Duell mit den Panthern (Spielbeginn in der Saturn-Arena: 19.30 Uhr). Am Sonntag, den 3.11.2024 empfangen die Löwen dann schon zum zweiten Mal den EHC München. Die Partie in der NIX Eisporthalle gegen Red Bull beginnt um 16.30 Uhr.