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Η-Ζ
(0:1) - (1:1) - (1:0) - (1:0 ОТ)
13.10.2024, 19:30 Uhr

Phoenix feiert Penalty-Sieg

Der Grefrath Phoenix kann Dramatik. Und wie.

Þ15 Oktober 2024, 12:52
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Grefrather EG
Grefrather EG

Eine Woche nach dem Eishockey-Krimi bei den Grizzlys Bergkamen hat das Team von der Niers am Sonntagabend im ersten Heimspiel der Saison die Nerven seiner Fangemeinde erneut aufs äußerste strapaziert. War die GEG bei den Grizzlys nach einer packenden Begegnung noch mit 2:3 nach Penaltyschießen unterlegen, bezwangen die Blau-Gelben nun in einem abermals spektakulären Spiel die hochfavorisierten RealStars Bergisch Gladbach vor 625 Zuschauern im Grefrather EisSport & EventPark mit 3:2 nach Penaltyschießen.

Es sind diese ganz besonderen Spiele, die Sportler und Fans gleichermaßen verzücken und die man auch im Laufe einer Saison nicht all zu häufig erlebt: Spannung, Dramatik, Leidenschaft und ein Wechselbad der Gefühle. Der Phoenix hatte in den beiden bisherigen Begegnungen der noch jungen Saison all dies bereits zu genüge. Dabei standen die Vorzeichen für den Heimspielauftakt gegen die RealStars, welche neben Titelverteidiger Ratinger Ice Aliens und den Eisadlern Dortmund zu den Top-Favoriten um den Regionalliga-Titel zählen, alles andere als günstig. Mit Marlon Alves de Lima, Brian Westerkamp, Clemens Seeger, Dorian Kielbasa, Justin Scholz, Laurenz von Colson, Jan Kupka und Benedikt Pricken musste das GEG-Trainer-Duo Tilo Schwittek und Christian Tebbe krankheits- und verletzungsbedingt gleich auf acht Stammkräfte verzichten. Zudem fiel beim Warm-up auch noch Verteidiger Tim Schröder aus, so dass gerade einmal drei bunt zusammen gestellte Reihen zur Verfügung standen.

Manchmal sind es eben diese besonders herausfordernden Situationen, welche ein Team zusammenschweißen und den Fokus noch einmal zusätzlich schärfen. Der Phoenix machte das Beste aus der angespannten Personallage und aus der Not eine Tugend. Auch ohne vermeintliche Optimal-Besetzung begegnete Grefrath den spielerisch starken und mit reichlich Vorschusslorbeeren ausgestatteten Gästen mit viel Leidenschaft und taktischer Disziplin. Der Phoenix wollte unbedingt dagegenhalten. Dies gelang auch erfolgreich bis zur 18. Minute, als die Gäste schließlich doch durch Stefan Laschitzky mit 0:1 in Führung gingen. Ein fehlerloser Mathis Kaiser im Grefrather Tor hatte bis dahin die „Null“ und den Phoenix auf Augenhöhe im Spiel gehalten.

Als der Favorit aus Bergisch Gladbach in der 25. Minute eine Überzahlsituation zur 0:2-Gästeführung nutzen konnte, schien die Partie zunächst ihren zu erwartenden Verlauf zu nehmen. Es sollte jedoch anders kommen. Das Team von der Niers steckte keineswegs auf, sondern suchte als Underdog mit kämpferischen Mitteln und frei von jeglichem Erwartungsdruck die Möglichkeit zum Anschlusstreffer. Dieser gelang schließlich Jan Wellen, der auf Zuspiel von Nicolas Stasch mit einem regelrechten Sonntagsschuss aus extrem spitzem Winkel getroffen hatte (34.).

Durchaus achtbar: Der knappe 1:2-Rückstand zur zweiten Pause konnte sich sehen lassen und ließ Mannschaft und Fans der Blau-Gelben weiter von einer möglichen Überraschung träumen. Sollte heute tatsächlich etwas Zählbares gegen die RealStars drin sein? Der Phoenix glaubte weiter an seine Chance und hielt auch im Schlussabschnitt mit lautstarker Unterstützung des Publikums weiter dagegen. Jetzt war es ein offener Schlagabtausch voller Leidenschaft und knisternder Spannung bis unters Hallendach. Während Mathis Kaiser ein ums andere Mal stark gegen die Gäste aus dem Rheinisch-Bergischen Kreis parierte, war es schließlich abermals der 20-jährige Jan Wellen, der in der 54. Minute nach Vorarbeit von Michal Cychowski und Max Tillmann den etwas glücklichen, jedoch keineswegs unverdienten 2:2-Ausgleich erzielen konnte und damit die Stimmung unter den Fans regelrecht zum kochen brachte. Trotz weiterer Möglichkeiten auf beiden Seiten blieb es schließlich beim leistungsgerechten 2:2 nach 60 Minuten.

Der ‚Krimi‘ wiederholt sich

Aus 0:2 wurde ein 2:2 – Manch einer mag sich an die Partie aus der Vorwoche erinnert haben, als der Phoenix seine 2:0-Führung noch aus der Hand gegeben hatte und die Begegnung in Bergkamen schließlich in die Overtime mit anschließendem Penalty-Krimi gegangen war. Genau so kam es, nur eben mit gänzlich vertauschten Rollen. Diesmal hatte der Phoenix einen 2-Tore-Rückstand aufgeholt und mit dem Punktgewinn gegen die RealStars für die erste faustdicke Überraschung der Saison gesorgt.

Da die fünfminütige Overtime bei 3 gegen 3 keine Entscheidung brachte, ging die Begegnung wie auch gegen Bergkamen ins alles entscheidende Penaltyschießen um den Zusatzpunkt. Hier benötigte es sage und schreibe 11 (!) Anläufe je Team. Während der eiskalte Mathis Kaiser alle Versuche der RealStars parieren konnte, sorgte schließlich abermals Jan Wellen mit seinem dritten Treffer für die endgültige Entscheidung.

So hatte der spektakuläre Eishockey-Abend mindestens drei Matchwinner: Dreifach-Torschütze Jan Wellen, ein nahezu fehlerloser Mathis Kaiser im Grefrather Tor und eine mit den Fans im Rücken über sich hinaus gewachsene Grefrather Mannschaft.

GEG-Trainer Christian Tebbe hatte zunächst sichtlich Schwierigkeiten, nach dem Spiel die passenden Worte zu finden, so sehr hatte die Begegnung auch an seinen Nerven gezerrt: „Es war ein Spiel, das an Spannung nicht zu überbieten war. Auch nach dem 0:2-Rückstand hat das Team mit kompletter Leidenschaft immer weiter gekämpft und nie den Glauben und den Willen verloren. Die Jungs haben den Schwung aus dem Spiel in Bergkamen nicht nur mitgenommen, sondern auch noch etwas draufgepackt. Jan (Wellen) hat dann mit seinen Treffern den Sieg geholt. Mathis (Kaiser) im Tor hat das ganze Spiel einen top Job gemacht und sogar alle Penaltys gehalten“.
Dennoch sah der Grefrather Coach die gesamte Grefrather Mannschaft als Matchwinner: „Es war ein hart erarbeiteter und unterm Strich verdienter Sieg, weil jeder Einzelne der Jungs bis zur letzten Sekunde davon überzeugt war, dass wir hier punkten und erfolgreich sein können. Wir (die Redaktion: Tilo Schwittek und ich) sind sehr zufrieden und stolz auf die Jungs, die einmal mehr eine Einheit waren und gemeinsam alles für den Sieg getan haben.“ Nicht zuletzt richtete Christian Tebbe auch ein großes Lob an die Fans: „Vielen Dank an die Zuschauer, die uns lautstark unterstützt haben und uns immer weiter nach vorne gepeitscht haben. So macht Eishockey Spass!“.

Damit ist die GEG mit immerhin drei Punkten aus ihren beiden Partien gegen jeweils favorisierte Auftaktgegner in die Saison gestartet.

Der Phoenix ist am kommenden Wochenende spielfrei und hat somit etwas Zeit, die eine oder andere Erkrankung oder Blessur auszukurieren. Auf eine erfolgreiche Fortsetzung mit ähnlich lautstarker Fanunterstützung wie zuletzt hoffen die Blau-Gelben, wenn es am Sonntag, 27.10. (19:30 Uhr) zum ersten Derby der neuen Saison kommt. Mit den Dinslakener Kobras wird ein starker Mitaufsteiger im Grefrather EisSport & EventPark erwartet. Das Trainer-Duo ist jedoch zuversichtlich, dann wieder auf den einen oder anderen Team-Rückkehrer zurückgreifen zu können.

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