Bevor sich die Grefrather EG in die knapp dreiwöchige Weihnachtspause verabschiedet, sind die Blau-Gelben am kommenden Sonntagabend, 22.12. zunächst noch einmal auf fremdem Eis gefordert. Mit den Ratinger Ice Aliens bittet der amtierende Regionalliga-Meister zum sportlichen Kräftemessen. Erstes Bully in der Eishalle am Ratinger Sandbach ist um 18:00 Uhr.
„Es ist immer etwas Besonderes, wenn man als Liga-Neuling auf den amtierenden Meister trifft“ so GEG-Trainer Christian Tebbe im Vorfeld der letzten Begegnung seiner „Grefrather Jungs“ vor dem Jahresende. Aus Sicht des Phoenix sicherlich besonders reizvoll, zumal man sich als Liga-Neuling und derzeitiger Tabellensiebter mit dem Titelverteidiger und Top-Favoriten der Liga sportlich messen kann.
Klare Kräfteverhältnisse auf dem Eis? - Ratingens Trainer Frank Gentges, der sowohl als Verteidiger, als auch als Trainer eine lange Grefrather Vergangenheit hat, scheint dies komplett anders zu sehen: „Wir sind im Kampf um die oberen Plätze nicht mehr konkurrenzfähig“, lässt sich der erfahrene Aliens-Coach zuletzt in den Medien immer wieder zitieren.
Understatement als Erfolgsstrategie? - Bei den Ice Aliens wird man nicht müde, immer wieder aufs Neue die angespannte Personalsituation zu betonen und die Favoritenrolle jeweils in Richtung Gegnerschaft zu schieben. Zumindest die Tabellensituation spricht hingegen eine deutlich andere Sprache. Da steht Ratingen mit gerade einmal zwei Verlustpunkten nach 11 bestrittenen Partien auf dem zweiten Tabellenplatz hinter den Dortmunder Eisadlern, welche jedoch bereits zwei Partien mehr bestritten haben. Auch wenn die Ratinger quantitativ nicht über den größten Kader verfügen, so bringen sie mit ihren drei regelmäßig aufgestellten Reihen stets enorme Qualität und Effektivität aufs Eis. Allein vier Ratinger finden sich unter den Top 8 Scorern der Liga, allen voran ihr russischer Import Pavel Avdeev, welcher mit 22 Treffern aus 10 Spielen die Torschützenliste anführt. Mit insgesamt 83 erzielten Toren bei gerade einmal 14 Gegentreffern wird schnell deutlich, dass die Außerirdischen durchaus mit der Favoritenbürde klar kommen müssen. Ob sie wollen oder nicht.
Für GEG-Trainer-Duo Tilo Schwittek, Christian Tebbe und die „Grefrather Jungs“ wird die Partie am Sonntagabend am Ratinger Sandbach ein absoluter Härtetest. Immerhin können die Blau-Gelben frei von jedwedem Erwartungsdruck aufspielen und versuchen, dem amtierenden Meister das Punkten so schwer wie möglich zu machen.
Mit dem deutlichen 5:0-Erfolg am vergangenen Freitag gegen den Neusser EV sieht Christian Tebbe, sein Team zuletzt wieder deutlich im Aufwärtstrend: „Der Derby-Sieg gegen den NEV hat uns sehr gut getan. Wir konnten die kleine Negativ-Serie endlich beenden und wieder zu Torerfolgen kommen. Auch in dieser Woche haben wir erneut hart trainiert und viele Gespräche geführt, so dass wir weiter an unseren Schwächen arbeiten konnten. Der Spaß ist zurück. Nun freuen wir uns sehr, am Sonntag endlich gegen den amtierenden Meister spielen zu können. Uns erwartet natürlich ein qualitativ sehr starker Gegner, der zusammen mit Dortmund wieder zu den Top-Favoriten der Liga gehört, auch wenn sie es selber nicht so ganz wahrhaben wollen“.
Für Christian Tebbe ist damit zwar die Favoriten-Frage eindeutig beantwortet, dennoch traut er auch seinem Team für die Begegnung am Sonntagabend eine gute Rolle zu: „Wir müssen von Beginn an unser Spiel machen und dürfen nicht eingeschüchtert sein, dann ist alles möglich“.
Fehlen werden auf Seiten der GEG definitiv Verteidiger Paul Herz, sowie im Angriff Justin Scholz und Routinier Sven Schiefner. Krankheitsbedingt stehen zudem noch weitere Kandidaten auf der Kippe. Ob Rückkehrer Leon Jessler am Sonntagabend bereits spielberechtigt ist, entscheidet sich erst kurzfristig.