Der ERC Ingolstadt holt sich durch den 4:3-Sieg nach Penaltyschießen bei den Eisbären Berlin fünf Punkte an diesem Wochenende. Im Jubiläums-Spiel von Daniel Pietta (900. DEL-Spiel), der einen Doppelpack schnürte, und Frank Hördler (1000. DEL-Spiel) waren die Panther bei Fünf-gegen-Fünf die bessere Mannschaft, die das Spiel über weite Strecken kontrolliert hat, aber die Hauptstädter mit Strafen im Schlussabschnitt ins Match zurückgeholt hat. Im Shootout trafen für die Panther Charles Bertrand sowie Pietta und sicherten sich den Sieg.
Frühen Dämpfer weggesteckt
Die Partie begann denkbar ungünstig für die Panther, denn bereits nach 74 Sekunden lag die Scheibe erstmals hinter ERC-Goalie Michael Garteig im Netz. Einen eigentlich harmlosen Schuss von Marco Nowak fälschte Wojciech Stachowiak unhaltbar ab. Die Reaktion der Blau-Weißen ließ aber nicht lange auf sich warten. Gut eineinhalb Minuten nach dem Rückstand verhinderte der Pfosten den schnellen Ausgleich, der dann im ersten Powerplay fiel. Charles Bertrand behielt im Getümmel vor Eisbären-Schlussmann Tobias Ancicka die Übersicht und drückte den Puck über die Linie (6.). Der ERC fand in der Folge immer besser zu seiner Struktur und erspielten sich die Mehrzahl sowie die deutlich hochkarätigeren Chancen. Fabio Wagners Schuss prallte nur gegen den Pfosten (10.), bevor Bertrand ein klasse Zuspiel von Mirko Höfflin zur Führung vollendete (12.). Garteig war nur vereinzelt richtig gefordert. Gegen den gefährlichsten Versuch von Matt White war er aber zur Stelle (16.). Höfflins Schuss wurde kurz vor dem Kasten noch geblockt, sodass es mit der Ein-Tor-Führung in die Pause ging.
Deutliches ERC-Chancenplus
Der Start in den Mittelabschnitt gelang den Oberbayern deutlich besser und in der 23. Minute zappelte die Scheibe zum dritten Mal im Berliner Kasten. Allerdings wurde der Treffer nach Ansicht des Videobeweises aufgrund von Torhüterbehinderung zurückgenommen. Vor dem Ingolstädter Kasten wurde erst erstmals brenzlig als Garteig gegen Giovanni Fiore bei einem Drei-auf-Eins-Konter rettete (25.). In der Folge vereitelte die fehlende Ingolstädter Effizienz die Erhöhung der Führung. Zweimal Stachowiak (27.), Maury Edwards bei einem grandiosen Solo und Marko Friedrich nach einem Berliner Puckverlust (28.) konnten ihre Top-Chancen nicht verwerten. Auf der Gegenseite musste Garteig einmal gegen den völlig frei vor ihm auftauchenden Manuel Wiederer retten (28.). Der dritte ERC-Treffer fiel dann aber doch noch im zweiten Drittel. Bei angezeigter Strafe bauten die Panther in aller Ruhe auf und Daniel Pietta zirkelte die Scheibe 15 Sekunden vor der Pause perfekt in den Winkel. Nach seinem „Geburtstag-Tor“ am Freitag gelang Pietta damit auch in seinem Jubiläumsspiel ein Treffer.
Pietta der Matchwinner im 900.
Früh im Schlussabschnitt brachten die Panther die Hausherren durch eine Strafe wieder ins Spiel. Im ersten Powerplay der Berliner traf Leo Pföderl im Nachschuss zum Anschluss (43.). Ein weiteres Unterzahlspiel überstanden sie unbeschadet. Nach dem Powerbreak bekam das French-Team sie Partie wieder besser unter Kontrolle und waren dem vierten Tor näher als die Hauptstädter dem Ausgleich. Doch mit einer weiteren völlig unnötigen Strafzeit ließ Friedrich die Eisbären-Offensive nochmals aufkommen und die nahm das Powerplay-Geschenk mit einer ordentlichen Portion Dusel an. Kevin Clark wurde am Schienbein angeschossen und in hohem Bogen flog die Scheibe zum Ausgleich ins Netz (56.). Bei Gleichzahl auf dem Eis waren die Gäste sofort wieder die spielbestimmende Mannschaft und hatten durch Flaake und Pietta zwei Großchancen auf die erneute Führung. Weil in der Overtime kein Treffer mehr fiel, musste das Penaltyscheßen die Entscheidung bringen. In diesem sorgte ausgerechnet Pietta, der in der Schlussekunde der Verlängerung noch penalty-würdig gefoult wurde, mit seinem souverän verwandelten Versuch für den Zusatzpunkt.
Stimme zum Spiel
ERC-Trainer Mark French: "Wir sind nur schleppend ins Spiel gekommen, aber das frühe Powerplay-Tor hat uns Schwung und Sicherheit gegeben. Wie wir allerdings die Zwei-Tore-Führung im letzten Drittel verteidigt haben, war nicht gerade lehrbuchmäßig. Mit den Strafen haben wir den Berlinern die Tür aufgemacht und sie haben das mit ihrem starken Powerplay genutzt. Wichtig war, dass wir uns dann den Zusatzpunkt sichern konnten."
Daniel Pietta: „Wir hatten das Spiel über weite Strecken im Griff, aber im letzten Drittel zu viele Strafen genommen, die uns aus dem Rhythmus gebracht haben. Zum Glück haben wir uns dann trotzdem noch den Sieg sichern können."