„In der Offensive haben wir gezeigt, dass wir viele Chancen kreieren können" sagte Leidborg. Dass es vor allem gestern gegen Herne im Angriff gut lief, ist am Ergebnis unschwer abzulesen. Gegen den mit Topspielern gespickten Oberligisten führten die Pinguins zwischenzeitlich mit 7:0. Dimitri Litesov hatte den Torreigen in der 5. Minute eröffnet, noch im ersten Abschnitt erhöhten Jerome Flaake und Vitalij Janke auf 3:0. Im Mittelabschnitt schepperte es dann fast im Sekundentakt. Zunächst traf Alexandre Parent in Überzahl, dann legte er für Marius Garten auf, der sich wenig später revanchierte. Nach dem 6:0 hatte Hernes Torhüter Marc Dillmann genug und machte Platz für Maximilian Englbrecht. Der stand noch keine Minute auf dem Eis, da musste auch er hinter sich greifen. Stanley war der Torschütze.
Bis hierhin gab es wenig auszusetzen, doch dann kam der Schlendrian und Herne verkürzte auf 2:7. Leidborg versuchte mit einer Auszeit, Ordnung ins Spiel zu bringen, dennoch fiel noch im Mitteldrittel das 3:7. Dass er nur fünf Verteidiger zur Verfügung hatte – Chris Leinweber hatte sich am Sonnabend einen Bluterguss zugezogen –, wollte Leidborg nicht als Ausrede gelten lassen. „Das wäre zu einfach, es lag an der Spielweise“, sagte er.
Knapp wurde es dennoch nicht mehr, auch weil die Spielkultur durch die zunehmende Härte verlorenging. So bekam Hernes Petr Mares nach einem Faustschlag gegen O´Brien 5 Minuten plus eine Spieldauer-Disziplinarstrafe aufgebrummt. Das gleiche Schicksal ereilte Sergej Janzen und Rory Rawlick, die sich nach einem Foul des Herners eine Schlägerei lieferten. Den sportlichen Schlusspunkt setzte Felix Thomas mit dem 8:3.
Am Ende war es mehr Boxen als Eishockey. Neuzugang Jerome Flaake hatte bereits am Sonnabend sein großes Können aufblitzen ließ. Leidborg hatte dann auch warme Worte für den mit einer Förderlizenz ausgestatteten Kölner. „Er ist ein guter Spieler, hat guten Einsatz gezeigt“, sagte Leidborg. Was der 19-Jährige draufhat, kann er auch bei den nächsten Testspielen in Heilbronn (Donnerstag) und beim Turnier im italienischen Ritten am kommenden Wochenende zeigen. Er bleibt vorläufig in Bremerhaven. Pinguins-Teammanager Alfred Prey hofft, noach weitere Förderlizenzspieler aus Köln und Hannover loseisen zu können, um einen größeren Kader für die letzten drei Testspiele vor dem Saisonstart am 11. September zu haben.
Tore: 0:1 (5.) Litesov (Janke); 0:2 (7.) Flaake (Stanley); 0:3 (11.) Janke (Kozhevnikov) bei 5/4-Überzahl; 0:4 (21.) Parent (Kozhevnikov) bei 5/4-Überzahl; 0:5 (21.) Garten (Parent); 0:6 (24.) Parent (Garten) bei 5/4-Überzahl; 0:7 (24.) Stanley (Lanier, Flaake); 1:7 (25.) Flache (Doherty); 2:7 (28.) Fiedler (Doherty); 3:7 (46.) Liesegang (Mares); 3:8 (50.) Thomas (Janke).
eishockey.net / PM Bremerhaven
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