Es ist geschafft! Nach dem guten Auftritt in München holten die Pinguine diesmal auch Punkte und siegten verdient mit 3:2 (1:0, 2:2, 0:0) in Iserlohn. Dabei konnten die Trainer erstmals seit dem zweiten Spieltag bis auf Martin Schymainski auf ihre Bestbesetzung zurückgreifen und vor allem Rückkehrer Justin Hodgman zeigte, wie wichtig er für das Team ist. Seine Reihe zeichnete für alle drei Treffer verantwortlich. Im Tor zeigte Jussi Rynnäs mit 30 Paraden eine bärenstarke Leistung und sicherte seinem Team den Erfolg.
Beide Teams lieferten sich zu Beginn ein ausgeglichenes Spiel, wobei den Kontrahenten die Verunsicherung nach den vorangegangenen Niederlagen durchaus anzumerken war. Entsprechend wenige Chancen vermochten sich beide Teams zu Beginn zu erspielen. Kurz vor der Hälfte des ersten Durchganges wurden dann die Gäste stärker und setzten sich vermehrt im Drittel der Hausherren fest. Eine Strafzeit brachte dann aber die Roosters wieder besser ins Spiel und in der 14. Minute hatte Darren Rumble die ganz große Chance, als er aus kurzer Distanz ganz frei zum Schuss kam, doch Rynnäs war in überragender Manier auf dem Posten. Und auch in der 17. Spielminute war der Finne mit einer überragenden Parade gegen Brett Findlay zur Stelle. Im Gegenzug scheiterte dann zunächst Vinny Saponari knapp. Die Pinguine aber setzten nach und in der Ecke kam Laurin Braun an die Scheibe, legte die Scheibe perfekt in den Slot und dort stand Torjäger Grant Besse und der ließ Antony Peters im Roosters-Tor mit der Rückhand keine Chance und netzte zur zu diesem Zeitpunkt etwas überraschenden Gästeführung ein. Danach blieben die Pinguine souverän und brachten so die knappe Führung in die erste Pause.
Der zweite Durchgang war dann erst wenige Sekunden alt, da zog Garrett Noonan von der blauen Linie ab, Laurin Braun fälschte gefährlich ab und Peters konnte nur prallen lassen. Die Scheibe blieb auf der Linie liegen und Braun selbst drückte das Hartgummi mit einem Hechtsprung zum 2:0 in die Maschen. Die Pinguine hatten jetzt mächtig Auftrieb, doch in der 24. Minute dann der lange Pass der Roosters auf Alex Grenier, der ganz allein auf Rynnäs zuging, doch der Finne behielt im Duell die Oberhand. Die Schwarz-Gelben aber reagierten keineswegs geschockt, sondern schnürten die Roosters mit der Topreihe gut eine Minute im Drittel ein und hatten gleich mehrere sehr gute Chancen. Die beste davon durch DEL-Topscorer Chad Costello, der aber freistehend an Peters scheiterte. Das erste Powerplay der Pinguine gab es dann in der 28. Minute, doch Daniel Pietta scheiterte nach tollem Saponari-Zuspiel an der Querlatte, von der die Scheibe sogar noch an den Pfosten und dann aus dem Tor sprang. Die Pinguine aber blieben dran und in der 31. Minute setzte sich Rückkehrer Justin Hodgman, der zuvor einen Pass im eigenen Drittel abgefangen hatte, toll durch, fuhr um das Roosters-Tor und bediente dann perfekt den aufgerückten Noonan, der sich nicht zweimal bitten ließ und zum in dieser Phase gar nicht unverdienten 3:0 einlochte. Die Pinguine kontrollierten jetzt das Geschehen auf dem Eis und hatten die Halle ruhig gespielt, doch in einem Roosters-Powerplay in der 35. Minute verwandelte Alexej Dmitriev mit viel Glück aus spitzem Winkel zum 1:3 aus Sicht der Hausherren. Eine Minute vor der Pause dann die ganz große Chance zum 4:1, als die erste Reihe die Roosters-Abwehr schwindlig spielte, doch Costello verpasste und Sekunden später verfehlte Saponari das Tor knapp. Doch im unmittelbaren Gegenzug kam beim schnellen Umschalten Marco Friedrich zum Direktschuss und der Schuss wurde abgefälscht und schlug unhaltbar für Rynnäs ein.
Der letzte Durchgang begann dann spektakulär. Erst eroberte Braun die Scheibe im Angriffsdrittel und legte auf Hodgman, der knapp verpasste. Im Gegenzug hatte Michael Clark die Chance, doch erneut war Rynnäs der Sieger im Duell. Wenig später dann die zweite Überzahl der Pinguine, die aber nur einen gefährlichen Schuss von Pietta brachte, den Peters sicher parierte. Eine direkt folgende weitere Überzahl brachte zwei gute Abschlüsse durch Besse, doch Peters war nicht zu überwinden. Die Pinguine spielten jetzt zu offen und ließen mehrfach gefährliche Konter zu. So schlug der Puck in der 48. Minute ans Lattenkreuz. Die Pinguine spielten im letzten Drittel mit drei Reihen, auch, weil Jeremy Welsh zu Anfang des zweiten Drittels verletzt in die Kabine gegangen war. Die Gäste ließen sieben Minuten vor dem Ende ein weiteres Powerplay, ihr viertes an diesem Abend, ungenutzt, kontrollierten danach aber zunächst das Geschehen. Immer wieder hielten sie die Scheibe geschickt im Angriffsdrittel. Es folgte ein fünftes Powerplay für Krefeld, in dem die Pinguine vor allem darauf bedacht waren, einen Konter zu vermeiden. So gab es keine großen Chancen, doch gerade waren die Hausherren komplett, da standen sie mit sechs Mann auf dem Eis und kassierten so gleich die nächste Strafe. Die Pinguine kontrollierten die Scheibe und ließen die Zeit herunter laufen, doch eine Minute vor dem Ende auch die Strafe gegen die Pinguine. So hatte Iserlohn in den letzten 37 Sekunden, da Peters das Eis verließ, die 6-auf-4-Überzahl. Doch mit Mann und Maus verteidigten die Schwarz-Gelben und brachten so den Sieg über die Zeit!
Damit endet die historisch lange Niederlagenserie bei neun erfolglosen Auftritten. Für die Schwarz-Gelben, für die Justin Hodgman im Interview den Beginn einer neuen Saison ausgerufen hatte, ist es der ganz wichtige Befreiungsschlag und das Team will nun am Sonntag im Heimspiel gegen den ERC Ingolstadt (14 Uhr, Yayla-Arena) nachlegen.
Strafen:
Iserlohn: 14
Krefeld: 10
Tore:
0:1 18. Besse (Braun, Welsh)
0:2 21. Braun (Noonan, Besse)
0:3 31. Noonan (Hodgman)
1:3 35. Dmitriev PP
2:3 40. Friedrich (Helmo, Raymond)